Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit




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1380 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
1381 von Nominaleinkommen gegen Güter, so ist das durch den Schleier
1382 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
1383 decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklären, wie das
1384 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
1385 Ausführung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh-
1386 nung an die Güterproduktion zur Schöpfung bringen müssen. Stellen
1387 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
1388 sels als die der Vollendung am nächsten kommende Einrichtung hin,
1389 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
1390 fassung.
1391      Ivvmvv Gelde, dem Repräsentanten unseres Nominaleinkommens
1392 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, während wir --i--unsere
1393 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
1394 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst
1395 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
1396 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
1397 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
1398 derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant für eine wirt-
1399 schaftlich abgenommene Leistung in Händen hält. In diesem Wechsel
1400 sind aber, da viele Hände dem Unternehmer dienstbar waren, das
1401 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und füg-
1402 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
1403 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
1404 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer
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1415 Unternehmer [sic] geltend machen müssten. Die starre Berufsgliederung
1416 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
1417 schaft haben, und darum entäussern wir uns unserer vergegenständ-
1418 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
1419 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
1420 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
1421 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
1422 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
1423 tiger Abhängigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
1424 in einander greift, wo alle für einen und einer für alle zusammen
1425 stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht
1426 in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung
1427 an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche
1428 Geld ansehen. Die Reichsbank führt hier nur eine Funktion des
1429 Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen
1430 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
1431 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
1432 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
1433 Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in
1434 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
1435 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
1436 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
1437      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
1438 in der Wirtschaft gegenübertritt, beruht auf einer Täuschung.
1439 In Wahrheit entsteht es täglich mit der Leistung und vergeht mit
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1449 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
1450 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
1451 aufsteigen und wieder in's Nichts zurückfallen, verursacht wird.
1452      Es könnte hier natürlich nicht unsere Aufgabe sein, die
1453 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern
1454 wollen, das sind die Zvvuvvsammenhänge, sowiet sie das gezeichnete Bild
1455 vollenden müssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
1456 doch die Hauteinwände betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
1457 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfähige Konsum-
1458 güter repräsentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten
1459 Profitstreben der Privatwirtschaft überlassen. Sie hat selbst
1460 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
1461 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
1462 in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt-
1463 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
1464 von Wechseln notleidend würde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
1465 sel für ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
1466 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf Gläubiger
1467 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen
1468 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
1469 wieder einlösen. Im übrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
1470 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die übrigen
1471 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
1472    Doch zurück zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
1473 die wir mit dem gesamten erzeugten Gütervorrat gegenüber stellen,
1474 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung
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1484 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
1485 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
1486 setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen,
1487 dann müssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
1488 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
1489 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
1490 bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergänzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
1491 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
1492 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
1493 suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
1494 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
1495 der Verkehr souverän. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld
1496 teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen
1497 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tätig ist, den Kapital-
1498 markt zu speisen. In diesen Fällen steht das Geld fern seiner
1499 eigentlichen primären Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite
1500 Bescheinigung für unsere Leistung, die sich in realem Gute hat
1501 niederschlagen müssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der
1502 anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ;
1503 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
1504 den realen Gütern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
1505 als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen
1506 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
1507 gesehen, zu leisten, weil es im Zvvuvvsammenfügen und Teilen von Wert-
1508 einheiten auch die Güter vergleichbar und teilbar werden lässt.
1509 Die Werteinheit schafft Preise und lässt durch sie den Güter-
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