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Wesen und Inhalt der Werteinheit erforschen suchen, |
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heisst soviel wie die heutige Wirtschaftsverfassung in all ihren |
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eng verschlungenen ZusammenhÀngen erkennen wollen. dabei ist es uns |
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klar, dass wir das VerstÀndnis nicht gewinnen können, etwa aus dem |
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Studium der MĂŒnzgeschichte, denn Werteinheit ist der viel weitere |
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Begriff wie Geld: Werteinheit umfasst und umspannt alles, was uns im |
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tÀglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfacheter Form entgegen- |
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tritt. Was die Werteinehit erreicht, hat seine IndividualitÀt verloren |
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und ist nunmehr in der QuantitÀt vor anderen Dingen differenziert. |
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Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche TĂ€- |
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tigkeit vom Dienst des Baerensammlers bis zur höchstqualifiziertes- |
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ten geistigen oder organisatorischen Arbeit, ob es nun Erz und Kohle |
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oder gleich der stolze Oceanriese, ein Kindersteinbaukasten oder ein |
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Wolkenkratzer in der New Yorker City, der millionste Kliescheeabzug |
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eines Bilderbuches oder ob es das Kunstwerk eines unserer besten |
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Meister sein ;- Dinge, die wie nie und nimmer vergleichen könnten, in |
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der Form, dass wie sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie |
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scheinen im Spiegel der modernen Wirtschaft gleichgemacht. Der Be- |
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griff der Werteineheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel- |
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len und es bleiben ĂŒbrig und regieren nurmehr die Zahlen, die sich |
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gegeneinander wÀgen, damit den Mechanismus der Wirtschaft in Gang |
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setzend. |
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Wir sagten, die Werteinehit "scheint" eine absolut reale |
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grösse zu sein und wollen die Beantwortung der Frage, ob die Möglich- |
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keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren |
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notwendiger Inhalt sein mĂŒsste zu spĂ€terer AusfĂŒhrung zurĂŒckstellen. |
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Den Weg, den wir beschreiten wollen, lassen wir uns von der reinen |
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Logik weisen, die uns zwingt, zu denken: "wenn alle jene IndividualitÀ- |
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ten dem wertenden Gedanken unterliegen und gleichnamigen Ausdruck |
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finden, so muss eine Regel, ein System vorherrschen, dem diese Bewertung |
| 100 |
folgen muss; ĂŒber alle IndividualitĂ€t hinaus muss etwas Gemeinsames |
| 101 |
den Dingen anhaften, das diesen wirtschaftlichen Vorgang rechtfertigt. |
| 102 |
Und das Wertausdrucksmittel, die Werteinheit, gleich ob sie von Men- |
| 103 |
schengeist erschaffen oder organisch sich selbst in diese REchte ge- |
| 104 |
setzt hat, sie muss das, was sie in andern Dingen ausdrĂŒckt, die Quan- |
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titÀt, das Maass, nach dem sie die Dinge der Aussenwelt wertet, in sich |
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selbst enthalten oder - wir wollen uns hier noch keiner Theorie an- |
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schliessen - sie doch wenigstens symbolisieren. |
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Wir stehen hier im Streite der Wertlehren, zwischen den |
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Schwertern der Gelstheorien. Hie objektive, hie subjektive Wertlehre; |
| 110 |
hie Metallismus, hie Nominalismus. Was wir in aller KĂŒrze hier einleitend |
| 111 |
anfĂŒhren konnten, das ist schlechthin die gestellte Aufgabe selbst, |
| 112 |
das bedeutet das Problem. |
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Die historische Betrachtungsweise aufnehmend, fragen wir |
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uns, ob der Werteinheitsbegriff eine Urerscheinung wie Wert und Be- |
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dĂŒrfnis vorstelle oder ob er nur ein, der heutigen Wirtschaftsform |
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essentieller bestandteil sein. Auf diese Weise mĂŒssen wir einmal zu |
| 119 |
dem Punkte gelangen, wo jener Begriff im Wirtschaftsleben erstmals |
| 120 |
wirksam und erkenntlich wird. Wir versetzen und zurĂŒck in das Zeit- |
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- 3 - |
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alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach |
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Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den |
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Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt- |
| 128 |
schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit |
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eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den GĂŒterwert |
| 130 |
zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im VerhÀltnis zu der Dringlich- |
| 131 |
keit des BedĂŒrfnisses den gleichen Begfriedigungs- und SĂ€ttigungsgrad |
| 132 |
erhoffen liessen. |
| 133 |
Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache |
| 134 |
annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche UmstÀnde, wie die |
| 135 |
Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu |
| 136 |
anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu |
| 137 |
fremden Völkern mit anderen Sitten, GebrÀuchen und Lebensgewohnheiten; |
| 138 |
lernen damit fremde BedĂŒrfnisse kennen und schĂ€tzen. Die ersten Tausch- |
| 139 |
handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine |
| 140 |
Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus. |
| 141 |
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Schon in den AnfÀngen des wirtschaftlichen Verkehrs |
| 143 |
spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie |
| 144 |
zur Bildung von Berufen drÀngt, ohne aber, wie wir sehen werden, den |
| 145 |
reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb- |
| 146 |
flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die |
| 147 |
Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö- |
| 148 |
tigt, wird abschÀtzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden |
| 149 |
muss, wÀhrend der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt. |
| 150 |
Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei |
| 151 |
Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie- |
| 152 |
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- 4 - |
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derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen |
| 157 |
die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem |
| 158 |
Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen- |
| 159 |
den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie |
| 160 |
tauschen absolute Ăquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt- |
| 161 |
schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren |
| 162 |
und die FĂ€den mit anderen solchen anknĂŒpfen, weil sie aus solchem Tun |
| 163 |
grössere und jedenfalls reichlichere BedĂŒrfnisbefriedigung erhoffen, |
| 164 |
in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar- |
| 165 |
beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei- |
| 166 |
ten. |
| 167 |
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| 168 |
Die HĂ€ufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die |
| 169 |
Schwierigkeit ihrer DurchfĂŒhrung, denn nicht immer wird der Tauschende |
| 170 |
den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewĂŒnschte feil- |
| 171 |
bietet. Die GĂŒter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar- |
| 172 |
keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht |
| 173 |
verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafĂŒr zu tauschen |
| 174 |
in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine ZufÀlligkeit blei- |
| 175 |
ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese WiderstÀnde zu umgehen. |
| 176 |
Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natĂŒrliche, organische |
| 177 |
Entwicklung drÀngte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus |
| 178 |
ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das |
| 179 |
dank seiner Eigenschaften - widerstandsfÀhig, relativ kostbar, teilbar |
| 180 |
haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung |
| 181 |
fesselnde Schwierigkeit zu ĂŒberbrĂŒcken und damit den Tausch als allge- |
| 182 |
mein geĂŒbte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss- |
| 183 |
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| 184 |
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- 5 - |
| 186 |
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| 187 |
schreibung erzÀhlt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und |
| 188 |
damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung - |
| 189 |
von Edelmetallen. |
| 190 |
Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung |
| 191 |
fĂŒr nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass |
| 192 |
sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhÀngen- |
| 193 |
den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch |
| 194 |
ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles |
| 195 |
passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine |
| 196 |
Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir |
| 197 |
sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit |
| 198 |
gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf, |
| 199 |
je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss- |
| 200 |
ter und natĂŒrlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit |
| 201 |
der Beziehungen die GĂŒterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie- |
| 202 |
ren. Das Edelmetall wird mÀhlich, ohne dass wir genau das Datum der |
| 203 |
Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel |
| 204 |
sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit |
| 205 |
ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei |
| 206 |
wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige, |
| 207 |
reale GĂŒter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des |
| 208 |
Tauschgutes noch absolute GĂŒltigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst- |
| 209 |
weilen aber nur fĂŒr einen dritten, der ohne selbst mit seinen SchĂ€tzun- |
| 210 |
gen den gegebenen Zustand gĂŒltig werden liess, neu in den fraglichen |
| 211 |
Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten ErwÀgungen |
| 212 |
anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar- |
| 213 |
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- 6 - |
| 216 |
beit wert oder nicht erscheint. FĂŒr das Glied der Wirtschaftsgemein- |
| 217 |
schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen |
| 218 |
eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit |
| 219 |
eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits |
| 220 |
in die Wagschale geworfen. FĂŒr ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb |
| 221 |
ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen ĂŒber- |
| 222 |
einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab- |
| 223 |
schlieĂende Betrachtung, nicht der endgĂŒltige Zustand sein. Seine gedank- |
| 224 |
liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen: |
| 225 |
Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist |
| 226 |
zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung: |
| 227 |
Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande |
| 228 |
gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich- |
| 229 |
wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf- |
| 230 |
wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts- |
| 231 |
ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen, |
| 232 |
das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als |
| 233 |
Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende |
| 234 |
Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle spÀter definierten Werteinheiten |
| 235 |
historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali |
| 236 |
mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit |
| 237 |
in der FĂŒlle der relativen WertzusammenhĂ€nge und ihren Schwankungen |
| 238 |
einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen, |
| 239 |
um wieder zu ihm zurĂŒckkehren zu mĂŒssen, der Anfang und Ende jeder |
| 240 |
wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem |
| 241 |
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| 242 |
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| 243 |
- 7 - |
| 244 |
|
| 245 |
Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange |
| 246 |
es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches |
| 247 |
bescheren - , das ĂŒber Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon- |
| 248 |
stanz in sich birgt. |
| 249 |
Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir |
| 250 |
nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb |
| 251 |
nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist. |
| 252 |
Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen |
| 253 |
und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver- |
| 254 |
gessen wir doch nicht die ursprĂŒngliche Bedeutung der Werteinheit, |
| 255 |
uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera- |
| 256 |
tionen zwischen Einzelkontrahenten bedĂŒrfen zu DurchfĂŒhrung keines |
| 257 |
dritten, realen Gutes, ja, es wÀre geradzu unsinnig, ein solches einzu- |
| 258 |
schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet |
| 259 |
hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die |
| 260 |
subjektiven SchÀtzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge- |
| 261 |
wisser StÀrke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es |
| 262 |
in geradezu kristallener Klarheit und SchÀrfe, dass der Arbeitsauf- |
| 263 |
wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist, |
| 264 |
der das natĂŒrlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch |
| 265 |
unabhÀngig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen |
| 266 |
der einzelnen GĂŒter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den |
| 267 |
unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer- |
| 268 |
den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natĂŒrlichen |
| 269 |
Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung ĂŒber- |
| 270 |
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| 271 |
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- 8 - |
| 273 |
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| 274 |
haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben. |
| 275 |
Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei |
| 276 |
von Schwankungen verschont und als absolut unberĂŒhrt fest gelten? |
| 277 |
Keines, auch das Gold nicht, mĂŒssen wir darauf antworten. Auch das Gold |
| 278 |
kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v |
| 279 |
erhalten. |
| 280 |
Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass |
| 281 |
nicht auch gleichzeitig die GewĂ€hr dafĂŒr bietet, dass auf lanfe Sicht |
| 282 |
hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in- |
| 283 |
folge grösserer oder geringerer WertschÀtzungen einzutreten braucht, |
| 284 |
so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genĂŒge zu finden. Nie |
| 285 |
und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, ĂŒber den |
| 286 |
Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum |
| 287 |
das Wesen der Werteinheit ausmachen mĂŒsste auf ein solches Gut |
| 288 |
von historisch gĂŒltiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser |
| 289 |
Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden. |
| 290 |
Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch- |
| 291 |
mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann |
| 292 |
die relativen Beziehungen der GĂŒterwerte auszudrĂŒcken und dies ver- |
| 293 |
mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder GĂŒter als |
| 294 |
auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder |
| 295 |
ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert Àndert, das Tausch- |
| 296 |
mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch |
| 297 |
nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen. |
| 298 |
Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine |
| 299 |
dahin gehende ErwÀgung bereits vor diesem Akte liegen muss und |
| 300 |
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| 301 |
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| 302 |
- 9 - |
| 303 |
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| 304 |
begrifflich nicht damit zusammenhÀngt. |
| 305 |
Wann wir ĂŒberhaupt in der geschichtlichen Betrachtung |
| 306 |
erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine |
| 307 |
mehr oder minder willkĂŒrliche ErwĂ€gung sein. Nicht wollen wir von |
| 308 |
Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufÀlligen Tausch, indem wir |
| 309 |
sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert- |
| 310 |
einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat- |
| 311 |
sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft- |
| 312 |
lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be- |
| 313 |
dient. Voraussetzung fĂŒr die Werteinheit ist als eine historische |
| 314 |
Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit |
| 315 |
ist in der GĂŒltigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so |
| 316 |
allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter |
| 317 |
verzweigt und doch wieder je fester in einander gefĂŒgt das gemein- |
| 318 |
same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt. |
| 319 |
Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische |
| 320 |
Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften ĂŒberwunden, sie |
| 321 |
zu VerbĂ€nden darĂŒber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch |
| 322 |
grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu |
| 323 |
notwendig auch die Ă€usseren Formen und MIttel fĂŒr das rechtliche |
| 324 |
und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die |
| 325 |
Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen |
| 326 |
wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen ĂŒbernommen; |
| 327 |
die Sitte prĂ€gt er zu RechtsĂ€tzen und als einen solchen mĂŒssen wir |
| 328 |
es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung Àusser- |
| 329 |
lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lĂ€sst StĂŒcke von |
| 330 |
bestimmtem Edelmetallgewicht durch die PrÀgung zu seinem, inner- |
| 331 |
halb seiner Grenzen gĂŒltigem Gelde werden. Die staatliche AutoritĂ€t |
| 332 |
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| 333 |
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| 334 |
- 10 - |
| 335 |
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| 336 |
sollte Wage und Probierstein erĂŒbrigen, das aufblĂŒhende Wirt- |
| 337 |
schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden. |
| 338 |
Die Relationen drĂŒcken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern |
| 339 |
in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla- |
| 340 |
mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu- |
| 341 |
ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung |
| 342 |
gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der |
| 343 |
GĂŒterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im |
| 344 |
Grunde nichts anderes als VerhÀltniszahlen. Die Tauschmittelfunk- |
| 345 |
tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des |
| 346 |
Inhalts schÀlt sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung |
| 347 |
immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte |
| 348 |
jedes einzelnen Tausches immer noch RealitÀten, und das ist not- |
| 349 |
wendig, solange die staatliche AutoritÀt noch nict in dem spÀ- |
| 350 |
teren Maasse gefestigt und in lĂ€ngerer Webung eine GewĂ€hr fĂŒr |
| 351 |
die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war. |
| 352 |
Greifen wir unsere frĂŒhere Gleichung wieder auf, die |
| 353 |
lautete: |
| 354 |
1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. |
| 355 |
Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die |
| 356 |
reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold fĂŒr den Korb- |
| 357 |
flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich |
| 358 |
wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton- |
| 359 |
schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der |
| 360 |
Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion: |
| 361 |
Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert ĂŒbergegangen |
| 362 |
gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich |
| 363 |
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| 364 |
|
| 365 |
- 11 - |
| 366 |
|
| 367 |
2.790.- M) fehlt uns zum vollen VerstÀndnis des equivalenten |
| 368 |
Tausches wieder eine weitere Gleichung: |
| 369 |
2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g, |
| 370 |
mit anderen Worten - wir mĂŒssen den MĂŒnzfuss kennen. Noch umstĂ€nd- |
| 371 |
licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech- |
| 372 |
ter nun gar noch weitere ErwÀgungen anstellen muss, um in den Be- |
| 373 |
sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wÀre die törichteste Ein- |
| 374 |
richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gÀbe, |
| 375 |
dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich |
| 376 |
eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so |
| 377 |
recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen mĂŒsste, wenn, ja |
| 378 |
wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk- |
| 379 |
mal des Geldes bedeutete. |
| 380 |
Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit |
| 381 |
nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren |
| 382 |
Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann |
| 383 |
erst den Begriff Geld ĂŒberhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit, |
| 384 |
auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt- |
| 385 |
tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich |
| 386 |
wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen |
| 387 |
GĂŒter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den |
| 388 |
Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo. |
| 389 |
rische Verankerung und damit auch seine SelbststÀndigkeit im mensch- |
| 390 |
lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt |
| 391 |
der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des |
| 392 |
|
| 393 |
- 12 - |
| 394 |
|
| 395 |
tÀglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von |
| 396 |
Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel |
| 397 |
bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht |
| 398 |
auch, wenn auch nur rein Àusserlich eine BestÀtigung des von uns |
| 399 |
herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine |
| 400 |
ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhÀlt es durch die Wert- |
| 401 |
einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die |
| 402 |
Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet. |
| 403 |
Wir streiten hier nicht darĂŒber, ob das Geld stoffwert- |
| 404 |
voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundÀre |
| 405 |
Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und |
| 406 |
im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri- |
| 407 |
sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein- |
| 408 |
heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist |
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ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur |
| 410 |
noch zu fragen ĂŒbrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der |
| 411 |
Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung |
| 412 |
an eine RealitÀt, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern |
| 413 |
oder ob es nur eine solche symbolisieren mĂŒsse.Hier bleibt uns |
| 414 |
noch genĂŒgend zu lösen ĂŒbrig. |
| 415 |
Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem |
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Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt- |
| 417 |
schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem |
| 418 |
historisch begrĂŒndeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt- |
| 419 |
schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade |
| 420 |
nennen wollen, immer von neuem die ErwÀgung des AbschÀtzens |
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- 13 - |
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am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in |
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genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol- |
| 427 |
lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein |
| 428 |
kann, absolutes Maass fĂŒr alle ĂŒbrigen Dinge abzugeben, sondern |
| 429 |
im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die GĂŒter der Aussenwelt kom- |
| 430 |
mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach |
| 431 |
und funktionell bereits "die reine ObjektivitÀt" besitzt, eine Zu- |
| 432 |
rĂŒckreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch |
| 433 |
notwendig oder wenigstens wĂŒnschenswert erscheint und unter wel- |
| 434 |
chen besonderen U^^m^^stÀnden das der Fall wÀre, kann erst die weite- |
| 435 |
re Untersuchung aufklĂ€ren. Die daran sich anknĂŒpfenden Erörterungen |
| 436 |
wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der |
| 437 |
Entwicklung zu skizzieren. |
| 438 |
Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir, |
| 439 |
dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezĂŒglich ihres Inhaltes |
| 440 |
und ihres Wesens erfahren hatte, wÀhrend der Equivalenztausch Àus- |
| 441 |
serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die |
| 442 |
Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte, |
| 443 |
desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel- |
| 444 |
metallen fĂŒr den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus- |
| 445 |
bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten |
| 446 |
ProduktivitĂ€t verspĂŒrte, auf der anderen aber auch die AnhĂ€ufung |
| 447 |
von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate- |
| 448 |
rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der |
| 449 |
Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen, |
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- 14 - |
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die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des |
| 457 |
Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch- |
| 458 |
mittel ĂŒberwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde, |
| 459 |
sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele |
| 460 |
des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie |
| 461 |
sich ĂŒner den Stoff erhebt. |
| 462 |
Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann, |
| 463 |
der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist; |
| 464 |
dass also wirtschaftliche LeistungsfĂ€higkeit Voraussetzung fĂŒr |
| 465 |
ein durch KreditgewÀhrung entstandenes Forderungsrecht bildet. |
| 466 |
Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht |
| 467 |
dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und |
| 468 |
so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine ZufÀl- |
| 469 |
ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch |
| 470 |
die KreditgewÀhrung, die das Charakteristikum erst dann darstellt, |
| 471 |
wenn sie allgemein geĂŒbt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln |
| 472 |
des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens- |
| 473 |
ten Forderungsrechte wÀre zwar begrifflich theoretisch möglich, |
| 474 |
denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten mĂŒssen von der Perspek- |
| 475 |
tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber |
| 476 |
handelt es sich darum, einen fĂŒr das tĂ€gliche Leben gangbaren, prak- |
| 477 |
tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter |
| 478 |
Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht |
| 479 |
durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lÀsst, die vielmehr |
| 480 |
aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebÀren wird, die |
| 481 |
si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen TrÀger |
| 482 |
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- 15 - |
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finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein |
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sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab- |
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gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine |
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Quittung ĂŒber wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist fĂŒr |
| 490 |
den Kreditgebenden Legitimationspapier fĂŒr eine wirtschaftliche |
| 491 |
Leistung, fĂŒr die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das |
| 492 |
Protokoll darĂŒber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst |
| 493 |
der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wÀh- |
| 494 |
rend der andere urkundlich bestÀtigt oder verspricht, den schul- |
| 495 |
digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem |
| 496 |
Sinna nach unverÀndert fortbestehende Tauschwirtschaft erfÀhrt nur |
| 497 |
durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch |
| 498 |
den Kredit ĂŒberbrĂŒckte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei |
| 499 |
nachlĂ€ssiger Betrachtung verfĂŒhren könnte, den Tausch, dessen letzte |
| 500 |
Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu |
| 501 |
negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangslÀufi- |
| 502 |
ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die |
| 503 |
tatsÀchliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde |
| 504 |
legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti- |
| 505 |
nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da mĂŒssen die |
| 506 |
Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes GeprÀge erhalten |
| 507 |
und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden |
| 508 |
wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl |
| 509 |
auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen, |
| 510 |
dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates, |
| 511 |
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- 16 - |
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| 515 |
sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in |
| 516 |
gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck |
| 517 |
finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir |
| 518 |
in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels. |
| 519 |
Die TĂ€tigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit |
| 520 |
ihren zufĂ€lligen Summen ausgedrĂŒckt in werteinheiten in staat- |
| 521 |
lich begĂŒltigte StĂŒcke auf runde Summen lautend, und dazu frei |
| 522 |
ĂŒbertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor- |
| 523 |
schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In- |
| 524 |
stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt- |
| 525 |
schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der |
| 526 |
Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit. |
| 527 |
Den Dienst, den solches Geld fĂŒr jene Gemeinschaft leistet, |
| 528 |
können wir uns vergegenwÀrtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs- |
| 529 |
verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle Àussenren |
| 530 |
Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein- |
| 531 |
nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies |
| 532 |
ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig |
| 533 |
der Fall sein mĂŒsste. Es wĂ€re ein auf die höchste Spitze getriebe- |
| 534 |
ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch, |
| 535 |
kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des |
| 536 |
Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen. |
| 537 |
Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal |
| 538 |
angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wÀren. |
| 539 |
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- 17 - |
| 542 |
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| 543 |
Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s- |
| 544 |
Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist |
| 545 |
inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied. |
| 546 |
Was obiger Variante im tÀtigen und tÀglichen Leben entgegensteht, |
| 547 |
das ist bildlich und drastisch ausgedrĂŒckt der "10 Pfennig-Automat" |
| 548 |
der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun |
| 549 |
haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirthscaft schiesst vor, um |
| 550 |
die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon |
| 551 |
gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach |
| 552 |
begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in |
| 553 |
der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem sÀumigen |
| 554 |
Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt |
| 555 |
beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt- |
| 556 |
schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich kĂŒnstlich selbst |
| 557 |
vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das GĂŒterreservoir |
| 558 |
der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist. |
| 559 |
Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden. |
| 560 |
Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick- |
| 561 |
lung oder vielleicht wÀre es nur eine Umbildung der Anpassung, |
| 562 |
nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur fĂŒr den Augenblick |
| 563 |
der gegenwÀrtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl- |
| 564 |
lung von der B^^u^^chforderung ĂŒber den Wechsel bis zur Banknote |
| 565 |
zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand |
| 566 |
und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben ĂŒber per- |
| 567 |
sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For- |
| 568 |
derung und wenn schwÀcher, so doch auch dem Wechsel anhaftet. |
| 569 |
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| 570 |
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| 571 |
- 18 - |
| 572 |
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| 573 |
Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch |
| 574 |
wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel |
| 575 |
allgemein gĂŒltigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol- |
| 576 |
che Werteinheiten reprÀsentierend das moderne Geld geworden, das |
| 577 |
wie ursprĂŒnglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder |
| 578 |
auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft |
| 579 |
als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den |
| 580 |
GĂŒtern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs- |
| 581 |
stĂ€ndige wirtschaftliche Faktoren treten, mĂŒssen auch diese in |
| 582 |
den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht |
| 583 |
die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig- |
| 584 |
net wÀre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte |
| 585 |
nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher |
| 586 |
schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses |
| 587 |
allein war wertbildend ohne RĂŒcksicht auf die Art des der Arbeit |
| 588 |
zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich |
| 589 |
wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen |
| 590 |
das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen |
| 591 |
in beiden FÀllen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter |
| 592 |
mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in HĂ€nden und darum |
| 593 |
mĂŒssen die Beziehungen nicht nur auf die GĂŒterwerte sondern |
| 594 |
getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste |
| 595 |
erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie |
| 596 |
des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befÀhigt Relationen |
| 597 |
aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genĂŒgt, den Mechanismus |
| 598 |
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| 599 |
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| 600 |
- 19 - |
| 601 |
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| 602 |
des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut frĂŒh- |
| 603 |
her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann |
| 604 |
auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung |
| 605 |
entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert- |
| 606 |
einheiten symbolisch vergegenstÀndlicht und damit die Distri- |
| 607 |
bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute |
| 608 |
so in unser Denken und FĂŒhlen eingehĂ€mmert, dass wir uns im tĂ€g- |
| 609 |
lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen |
| 610 |
mĂŒssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel |
| 611 |
zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in |
| 612 |
so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld |
| 613 |
schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist |
| 614 |
wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, PrÀgefreiheit und mehr |
| 615 |
nÀher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt- |
| 616 |
schaft, der Einkommensbildung und GĂŒterverteilung, die den Rahmen |
| 617 |
des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam- |
| 618 |
menhÀnge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell- |
| 619 |
ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen. |
| 620 |
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- 20 - |
| 623 |
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| 624 |
__ D e r K r e i s l a u f d e r W i r t s c h a f t .__ |
| 625 |
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| 629 |
So lose auch bei nachlÀssiger Betrachtung eine |
| 630 |
Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein- |
| 631 |
heit zusammenhÀngen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur |
| 632 |
Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befÀhigt |
| 633 |
ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich, |
| 634 |
losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt- |
| 635 |
schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der |
| 636 |
Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn fĂŒr unsere Untersu- |
| 637 |
chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie |
| 638 |
nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt |
| 639 |
sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe |
| 640 |
Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mÀhlich |
| 641 |
entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die Àusseren |
| 642 |
Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann |
| 643 |
so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt |
| 644 |
und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver- |
| 645 |
spĂŒrt haben, dann mĂŒssen wir mit dem wissenschaftlichen RĂŒstzeug |
| 646 |
die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert- |
| 647 |
einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschÀlen. |
| 648 |
So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch- |
| 649 |
gutes war, den zufÀlligen Austausch von Waren zwischen Einzelper- |
| 650 |
sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver- |
| 651 |
|
| 652 |
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- 21 - |
| 654 |
|
| 655 |
kehr innerhalb einer Wirtschaftgemeinschaft zu verwirklichen, |
| 656 |
wie in allen Stufen und in jeder Phase der Wirtschaft stets noch |
| 657 |
die Werteinheit den Körper, d.i. die Technik annahm, die vonnöten |
| 658 |
war, sollte von dieser Seite die Entwicklung nicht gehemmt werden, |
| 659 |
so wird auch der schon heiraus erkennbare Geist der Werteinheit |
| 660 |
gleich in welcherlei Gestalt er uns in der Geldform begegnen mag, |
| 661 |
auch in der modernsten arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dazu be- |
| 662 |
rufen sein, um Produktion, Distribution und Konsumtion ein alles |
| 663 |
verbindendes Band zu schlingen, mit anderen Worten, dem ganzen |
| 664 |
wirtschaftlichen Leben, das jetzt scharf getrennt in diesen deut- |
| 665 |
lich unterscheidbaren drei Begriffen aufgehen muss, zu einer flĂŒs- |
| 666 |
sigen Abwicklung zu verhelfen. Wir sprechen in jener Zeit von Welt- |
| 667 |
wirtschaft und sagen damit, dass die einzelnen Glieder derselben |
| 668 |
nur um so fester verbundene, geschlossenere Gebilde darstellen mĂŒs- |
| 669 |
sen, die den anderen gegenĂŒber als eine solidarisch haftende Ein- |
| 670 |
heit in die E^^r^^scheinung tritt. U^^n^^d jede dieser Einheiten hat wieder- |
| 671 |
um ihre eigene Wirtschaftsordnung, ihre eigene Wert-oder Rechnungs- |
| 672 |
einheit, lebt ihr eigenes Leben und muss die KrÀfte dazu aus sich |
| 673 |
selbst schöpfen. Diese KrÀfte so in Bewegung zu setzen, dass ein |
| 674 |
relatives Maximum an GĂŒtern erzeugt, dieser Vorrat wiederum nach |
| 675 |
einem, alle beteiligten Faktoren gleich wertenden SchlĂŒssel ver- |
| 676 |
teilt und dabei noch das notwendige " volkwirtschaftliche Kapital " |
| 677 |
erĂŒbrigt wird, diesen Mechanismus insgesamt wollen wir den Kreis- |
| 678 |
lauf der Wirtschaft nenn. So kam man dazu, je nachdem wohin man |
| 679 |
das wesentliche Moment und den Nachdruck verlegte, von einer Geld- |
| 680 |
wirtschaft, von einer Kreditwirtschaft und schliesslich doch auch |
| 681 |
|
| 682 |
|
| 683 |
- 22 - |
| 684 |
|
| 685 |
noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz- |
| 686 |
terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der |
| 687 |
Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein- |
| 688 |
lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine |
| 689 |
Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als |
| 690 |
einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert- |
| 691 |
losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei |
| 692 |
zwei stofflichen GĂŒtern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt- |
| 693 |
schaft mĂŒssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb |
| 694 |
einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche , |
| 695 |
zum Konsum drÀngt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das |
| 696 |
Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht. |
| 697 |
Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft- |
| 698 |
lichen Perspektive aus gesehen alle GĂŒter die verzehrt oder doch |
| 699 |
nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können. |
| 700 |
Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich |
| 701 |
beschrĂ€nkten Produktionsphasen Ăberdauerndes, gewissermassen |
| 702 |
Ewiges darstellt und immer aufÂŽs neue gegen GenussgĂŒter zu tau- |
| 703 |
schen bereit ist, auch dann wird, natĂŒrlich immer nur periodisch |
| 704 |
gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn |
| 705 |
die ĂŒber den Eigenbedarf verfĂŒgungsfreien Waren gegen andere |
| 706 |
ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan- |
| 707 |
denen Möglichkeiten der grösste SÀttigungsgrad des Konsums er- |
| 708 |
reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich |
| 709 |
nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie |
| 710 |
irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol- |
| 711 |
|
| 712 |
|
| 713 |
- 23 - |
| 714 |
|
| 715 |
lendetem Austausch seine ĂŒberschĂŒssigen Produkte in andere Konsum- |
| 716 |
gĂŒter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt- |
| 717 |
heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert- |
| 718 |
losen Material vergegenstÀndlicht ist, und das ganz besonders bei |
| 719 |
dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde, |
| 720 |
das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet |
| 721 |
wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und |
| 722 |
Ware, wenn ĂŒberhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro- |
| 723 |
chen werden. |
| 724 |
Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft- |
| 725 |
liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge- |
| 726 |
schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom- |
| 727 |
men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der |
| 728 |
Ăquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch |
| 729 |
MachtverhĂ€ltnisse getrĂŒbt bis schrill gestört werden, aber hier |
| 730 |
bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen, |
| 731 |
innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser |
| 732 |
Störung plus und minus sich aufhebt und der GĂŒterausgleich auf |
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dieser Grundlage sich hat vollziehen können. |
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Wir mĂŒnden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes |
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ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen, |
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wie weit im einzelnen jenes plus oder minus ĂŒber das durchschnitt- |
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liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der |
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Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurĂŒckbleibt. Wir |
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sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende |
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nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfĂŒgungsbereit in HĂ€nden |
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hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je |
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entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere |
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den Produktionsmitteln steht, je weiter die AbhÀngigkeit reicht, |
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ohna aber, was wesentlich ist, der Àusserlichen Freiheit verlustig |
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zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natĂŒrlich fĂŒr die |
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ganze GĂŒterwelt von GĂŒltigkeit und in der Volkswirtschaft kompen- |
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sieren sich im Endzustande zwei gleiche GĂŒterkomplexe.Die Schwie- |
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rigkeit, das plastisch zu erkennen, mĂŒssen wir hier im besonderen |
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darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und |
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selbstÀndige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren |
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Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der GĂŒterentnahme aus der |
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Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin, |
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dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch |
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den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des |
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Geldes ĂŒber den gĂŒterwirtschaftlichen wesentlichen VorgĂ€ngen |
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gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle VorgÀng |
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hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das |
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, ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher |
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gerecht und uns allgemein verstÀndlicher wird. |
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Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters |
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wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgefĂŒhrt: |
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"Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen- |
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dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und |
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und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den |
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Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher |
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Natur gegen GenussgĂŒter. FĂŒr letztere allein gelte der Ausdruck |
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Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes |
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als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert |
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sie in den GeschÀftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln |
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gegen GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer |
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tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und |
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gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren |
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sie wieder GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer |
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tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und |
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gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren |
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sie wieder GenussgĂŒter u.s.f. Die Produzenten von produzierten |
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Produktionsmitteln tauschen gegen GenussgĂŒter und diese wieder |
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aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro- |
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duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hÀngt von dem |
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Marktwert seiner TĂ€tigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den gĂŒter- |
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wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhÀlt durch den |
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Mechanismus eine GĂŒterquantitĂ€t und alle diese GĂŒterquantitĂ€ten |
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die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst |
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die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden wĂŒrde, |
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in zwei MĂ€rkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh- |
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mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem GenussgĂŒter- |
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markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von |
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Geld gegen GenussgĂŒter. Die Kuuouunsumenten des GenussgĂŒtermarktes |
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sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende |
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auftreten und können auf dem GenussgĂŒtermarkt dasselbe Geld aus- |
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geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben, |
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wobei die Unternehmer bezĂŒglich ihrer eigenen Leistung den |
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Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezĂŒglich ihrer |
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eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem GenussgĂŒtermarkt |
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beizuzÀhlen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum |
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nur soviel zur VerfĂŒgung als korporativ--n--auf dem GenussgĂŒtermarkt |
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ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den |
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ersteren gelangt ist."" |
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Soweit Schumpeter. |
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Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite |
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wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der GĂŒter- |
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verteilung zu suchen haben und der SchlĂŒssel, der uns die Pforten |
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zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb |
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ist das Schwungrad fĂŒr jegliche Produktion, fĂŒr jegliche Bewegung |
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im Wirtschaftskörper ĂŒberhaupt. Er ist immer das primĂ€re Moment |
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und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner |
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möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge- |
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bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums |
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ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum |
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abhÀngig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin |
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dem Wesen nach eine Krise. |
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Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis |
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einer frĂŒheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen |
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die vom erfahrungsgemÀse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor- |
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geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau- |
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fen wir die GĂŒter frĂŒherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass |
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die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden GĂŒ- |
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terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und |
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Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten mĂŒssen.Zwang- |
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los finden wir hier die ErklÀrung mancher Krise:nÀmlich dann, |
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wenn wir aus der MuuĂŒuundung mehr KuuouunsumgĂŒter erwarten, als diese uns |
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fĂŒr den Augenblick zufĂŒhren kann, oder in anderer Variation, wenn |
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wir einen spÀteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau- |
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ben versuchen und fĂŒr diese dahin zielende, sich aber erst spĂ€ter realisierende TĂ€tigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver- |
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langen. |
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