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Jede Wirtschaft muss ihrem wahren Wesen nach eigentlich eine stabile sein, denn Wirtschaften als Zeitwort heisst für das Einzelindividuum Einkommen und Verbrauch in Gleichklang bringen. Das will bedeuten in der Periode der Naturalwirtschaft die Erzeugung der für das Leben des Einzelnen oder der Familie notwendigen Bedarfsgüter, und auf weiterer Stufe kommt hinzu noch ein gelegentlicher Tausch darüber hinaus. Wo Erzeugung und Verbrauch von so kleinem Kreise, möglicherweise gar von der Arbeit und dem Konsum ein und derselben Person getätigt wird, wo Ort der Erzeugung und der des Verbrauchs Zusammenfallen, da erscheint uns das Wirtschaften, wenn wir von der Art und Weise der Bedarfsbefriedigung absehen, nur als der Ablauf eines sich immerfort wiederholenden Naturgesetzes. Eine unstabile Währung kann nicht existieren, wo nur ein Verzehren des selbst Erarbeiteten stattfindet und anderes ist uns dort nicht erreichbar. Mit der modernen Entwicklung, ganz besonders der der Arbeitsteilung, müssen wir unsere Produkte nunmehr auf den Markt bringen, der an den Einzelpreisen die letzten Korrekturen trifft und der uns die Güter anbietet, gleichdimensionale Dinge, unter denen wir nach freier Wahl unsere Bedürfnisse decken können. Der Marktmechanismus schuf das Geld im Charakter des Tauschgutes als auch späterhin in dem des Tauschmittels. |