Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / Volltext




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525 Es sei dies der letzte zu untersuchende Fall, der uns freilich nach all dem Gesagten keine wesentlichen, neuen Gesichtspunkte bieten wird. Er wäre gleich zu achten dem wirtschaftlich so starken Land, das seine Valuta unverändert belassen kann. Die Bedürfnisse der Innenwirtschaft können vollauf aus ihrer eigenen Erzeugung befriedigt werden. Eine Valutafrage besteht für dieses autarke Staatsgebilde in keiner Weise. In der Wahl seiner Währung, d.h. der Proklamierung seiner Werteinheit hat es völlig freie Wahl, ja hier wird diese Ueberlegung zur blossen Aeusserlichkeit und Nebensächlichkeit. Der Name autarke Staat bürgt uns dafür, dass hier der Güteraustausch reibungslos sich vollzieht und der wirtschaftliche Haushalt bilanziert. Unsere ganze Ueberlegung müssen wir
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527 !!((https://eony.org/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/file?get=wesenundinhaltderwerteinheit_s130.png [S. 130]))!! bei ihm auf die Einkommensbildung richten, dass diese im Einklang mit der Genussgüterproduktion sich vollziehen. Nach welchem Maasse wir aufbauen, ob es vom Staate gebundenes oder ob es ein historisch entstandenes, in der Wirtschaft um uns lebendes und in den überlieferten Preisen fixiertes Maass ist, bleibt ohne Belang; – entscheidend ist nur der Gleichlauf. Und tritt eine Störung hierin ein, so muss sie ihre Quelle in einem falschen Verteilungsprinzip haben, denn Wirkungen von ausserhalb sichnd nicht gegeben. Wir kennen keine Valuta und die Preishöhe an sich bleibt eben so wirkungs- und bedeutungslos. Alle theoretische Ueberlegung gipfelt in der Verhütung und Ueberwindung einer Inflation. Die Bindung der Werteinheit an ein Gut ist Möglichkeit, solange wir ihrer nicht bedürfen, solange das Gleichgewicht gewahrt ist, und die Bindung ist nimmer möglich, wenn dieses gestört ist, und die Güterpreise aus den alten Relationen herausfallen. Angebot und Nachfrage müssen sich bilanzieren. Ist unbefriedigte Nachfrage darüber hinaus vorhanden, so wird Preissteigerung Platz greifen, gleich ob die Werteinheit bis dahin gebunden oder ungebunden war. Wir berühren hier die Frage der Inflation, die aber einer besonderen Untersuchung vorbehalten sein soll.
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529 Wir wollen nur noch ausführen, dass wir die ganze Welt, als Einheit betrachtet, als ein solches autarkes Gebilde ansprechen können, in dem aus der Natur bedingten Gründen diese Autarkie nicht gesprengt werden kann. Des weiteren ist damit bedingt, dass in ihr die Gesetze des Tausches von gleichen Arbeitswerten
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531 !!((https://eony.org/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/file?get=wesenundinhaltderwerteinheit_s131.png [S. 1310.png [S. 130]))!! sich mit zwingender Notwendigkeit durchsetzen müssen, solange den Einzelindividuen nicht die physische Lebensmöglichkeit geraubt ist. Die Nationen sind hier nur Zwischenstaaten, unter denen der reale Tausch die einzige Güterbewegungsform bildet. Die Differenzierung zwischen wirklich geleisteter Arbeitsmenge und erkanntem Arbeitswert besteht innerhalb der Staatsgrenzen und ist durch gesellschaftliche Kategorien bedingt. Im System der ganzen Welt aber herrscht das Gesetz des Tausches in der Ureigenschaft gleicher, objektiver Werte.
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533 Wir fragen nichts mehr nach Währungsform und Währungsmetall. Wir erkennen die Bedeutungslosigkeit all dieser Fragen und sehen nur noch auf das Gedankliche und auf das Güterwirtschaftliche. Alle Geldpolitik scheint so in eine Frage der Technik einzumünden. Mit der Technik verbinden wir nur irrtümlich den Geist, der über dem Geld als Stoff steht und der die Wirtschaft zu laufen und zu kreisen antreibt, das ist allein die menschliche Arbeitskraft.
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