Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / V




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600 Betrachten wir auf der anderen Seite die HĂ€ndler auf dem 602 Betrachten wir auf der anderen Seite die HĂ€ndler auf dem
601 Ma[ĂŒbertippt r]kt[ĂŒbertippt e]. Befolgten sie wirklich die Gesetze der Behörden betreff 603 Ma[ĂŒbertippt r]kt[ĂŒbertippt e]. Befolgten sie wirklich die Gesetze der Behörden betreff
602 Preisfixierung, dann gÀben sie gegen die Werteinheiten in Geldform 604 Preisfixierung, dann gÀben sie gegen die Werteinheiten in Geldform
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    637 der Geldbeschaffung auf den Wechsel hin, von Spekulationen Ă  la
    638 hausse auf weite Sicht. Nicht vergessen wollen wir die mögliche
    639 Ausnutzung der verschiedenen Kurssetzungen auf den Weltmarkt-
    640 plĂ€tzen. Ueberlegen wir auch, dass das, was wir mehr verzehrten, als
    641 wir erzeugten, Gewinn bedeutet fĂŒr die Kvvovvnsumenten und Verlsut
    642 sein muss fĂŒr die Besitzer der KapitalgĂŒter, mit denen der Aus-
    643 gleich hat bewerkstelligt werden mĂŒssen.
    644      Ueberall sehen wir, wie die Inflation alle Fesseln spreng-
    645 te, wie sie die Einkommen revolutionieren liess, vor allem deshalb,
    646 weil sie in der Neuschaffung von solchen kein einheitliches
    647 Arbeitswertmaass mehr anwenden liess, weil sie die Bindung zwi-
    648 schen Einkommen und Preisen zerstörte. Was in lenger Entwicklung
    649 gewachsen war, was das Fundament eines Staates, was die Struktur
    650 der Gesellschaft bedeutet, das wurde durcheinander geschĂŒttelt
    651 und kann nur schwer zur Ruhelage kommen.
    652      Dass die ganze Entwicklung nur möglich war in einer
    653 so viel und weit verzweigten moernen arbeitsteiligen Wirtschaft
    654 wissen wir. Im vvLavvnde mit realem vvAuvvstausch liegen vvPrvvoduktion und
    655 Verbrauch zu nahe beisammen und sind zu eng gebunden, als dass
    656 wir den Versuch machen können, Ovvpvvfer von uns auf andere abzuwĂ€l-
    657 zen und umgekehrt von anderer Leute Arbeit zu schmarotzen. Wir
    658 dĂŒrfen aber deswegen wohl kaum dem Gelde als einer Erscheinungs-
    659 form der modernen Wirtschaft die Schuld an ihrem Chaos zuschreiben
    660 und auch nicht dem Papiergelde als der notwendigen und der einzig
    661 möglichen Form der wirtschaftlich gesunden Entwicklung.
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    672 Dass wir in der modernen Wirtschaft die Opfer, die wir notwendig
    673 bringen mussten, nicht gleich als solche fĂŒr den einzelnen ver-
    674 spĂŒrten und nicht verspĂŒhren wollten, dass uns die Scheinmöglichkeit
    675 belassen wurde, sie auf andere abzuwĂ€lzen, ohne dass die Volks-
    676 wirtschaft als ganzes Schaden nehme, dass liess den Kampf und die
    677 Verschiebung der Einkommen Folge werden. Wir erkennen also, nicht
    678 die Preissteigerung, auch nicht der Stand der Valuta ist das Ent-
    679 scheidende und SchĂ€digende der Inflation und beides ist kein
    680 Gradmesser, sowohl nicht unseres Wohlergehens, als unseres Elends.
    681 Beides könnte die Wirtschaft wohl ertragen ohne nennenswerte Stö-
    682 rung. Das tief greifende und schwer zu heilende Uebel der Infla-
    683 tion, das ist die Verschiebung der Einkommen, entstanden durch
    684 die verschiedenartige Bewertung der Leistung als der realen GĂŒter
    685 und notwendig bedingt durch stĂ€ndig neu geschaffene Einkommens-
    686 wellen, die jegliches vvAuvvsgleichsbestreben von neuem ĂŒberfluteten
    687 und jegliches Vergleichsmaass uns raubten. Das Vergleichsmaass
    688 Arbeit war im Nominaleinkommen nicht mehr heraus zu lesen, weil
    689 es die Beziehung zu den Preisen und den durch Arbeitsaufwand
    690 erzeugten GĂŒtern verloren hatte.
    691      Das Charakteristikum der stabilen WĂ€hrung ist Paralleli-
    692 tĂ€t in der Entstehung und die Kongruenz der beiden Wirtschafts-
    693 pole, Einkommen und Preise, aufgebaut auf Arbeitswertgrössen, in
    694 nur jeweils anderer ZusammenfĂŒgung; das restlose Aufgehen der Wer-
    695 te beim GĂŒtertausch. Das Merkmal der unstabilen WĂ€hrung bedeutet
    696 das vvBrvvechen dieser GrundsĂ€tze und damit das Zerstören des doppelt
    697 gebundenen Maasses der Arbeit. Der Boden, auf dem die unstabile
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    708 WĂ€hrung Raum hat, ist die wirtschaftliche Not; die Inflation war
    709 gewissermassen nur ein mit Notwendigkeit ausbrechendes Mittel,
    710 sie uns fĂŒhlbar werden zu lassen, und sie hatte im Gefolge die
    711 wirtschaftliche und gesellschaftliche SchĂ€digung, wie wir sie bei
    712 unserer Betrachtung kennen lernten.
    713      Haben wir mit diesem letzten Abschnitt anscheinend den
    714 Boden der Theorie verlassen und unser Augenmerk auf eine tatsĂ€ch-
    715 liche und praktische Erscheinung gerichtet, so geschah es, um diĂš
    716 Wahrheit der vorher entwickelten SĂ€tze hier zu erhĂ€rten. Wir stell-
    717 ten diese Betrachtung an den Schluss, weil wir sie fĂŒr den Aufbau
    718 unserer Gedanken nicht benötigten, weil wir nicht rĂŒckwĂ€rts von
    719 den Tatsachen ableiten, sondern diese auf eine theoretische Mei-
    720 nung projekzieren.
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