Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / V




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354   kritiklos diese Evvnvvtwicklung nur schidern wollen. WĂ€hrend wir in
  356 kritiklos diese Evvnvvtwicklung nur schildern wollen. WĂ€hrend wir in
355 357 der stabilen Wirthscaft ein gleichzeitiges und gleichnamiges Ver-
356 358 lĂ€ngern sowohl der Einkommens-als auch der GĂŒtergrösse erkennen,
357 359 sodaass wir, wenn wir den Preis als eine Indexzahl nehmen, sagen
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  567 nung zu tun und die Valuta lĂ€sst nur das Chaos der Wirtschaft  
  568 in besonders grellem Lichte erscheinen. Ebenso wenig dĂŒrfen wir  
  569 glauben, fehlende Werte vom Ausland gestellt zu erhalten. Die ganze  
  570 Wirkung muss sich im vvLavvnde selbst kundtun. In erster vvLvvinie umge.=  
  571 waĂ€lzt wurde alles, was mit einer Forderung oder Schuld in irgend-  
  572 einer Form zusammen [ĂŒbertippt h]ing. Was das Einkommen anlangt, so sagten wir  
  573 davon bei der stabieln WĂ€hrung, dass wir mit ihm gleichzeitig im  
  574 Besitze des Equivalente hiezu sind und eine Auswahl gleicher  
  575 Werte auf dem Markte uns zur VerfĂŒgung steht. Bei der gestörten  
  576 Wirtschaft ist das Evvivvnkommen schon einmal in der Spanne, in der  
  577 es dem einzelnen zur VerfĂŒgung gelangt, nur mehr oder weniger  
  578 dasjenige einer WĂ€hrung niedrigeren und verschiedensten Wertes;  
  579 nĂ€mlich eines solchen, der auf dem GĂŒtermarkte bereits in der Ver-  
  580 gangenheit in Anwendung gebracht wurde. Dagegen könnte es mögli-  
  581 cherweise auch ein Einkommen sein mit einer Wertmaass-Zugrunde-  
  582 legung, die auf dem GĂŒtermarkte erst spĂ€terhin Regel wird; - auf  
  583 der einen Seite also ein Einkommen, das nicht annĂ€hernd das Equi-  
  584 valent der Arbeitsleistung und - das ist wesentlich - auch nicht  
  585 das des Einkommens am Tage der Leistung und auch nicht an dem  
  586 des Bezuges darstellt, auf der anderen Seite wieder ein solches,  
  587 das sofort ausgegeben, den KĂ€ufer in den Besitz grösserer GĂŒter-  
  588 mengen setzt, als er an Werten der Wirtschaft beigesteuert hat oder  
  589 bei Vorauszahlung nach leisten wird. Die meisten wirtschaftlichen  
  590 Fragen waren nicht mehr solche der Ueberlegung und die einer  
  591 Kalkulation, sondern Machfragen der Berufsorganisationen .  
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  602 Betrachten wir auf der anderen Seite die HĂ€ndler auf dem  
  603 Ma[ĂŒbertippt r]kt[ĂŒbertippt e]. Befolgten sie wirklich die Gesetze der Behörden betreff  
  604 Preisfixierung, dann gĂ€ben sie gegen die Werteinheiten in Geldform  
  605 in ih[ĂŒbertippt r]en Waren kein Equivalent gleichen Wertes hin, sondern ein  
  606 Vielfaches davon. Dieser wirkliche Verlust bedeutet wieder Gewinn  
  607 fĂŒr den Konsumenten. Ebenso stand es mit der Stundung von Schulden  
  608 im Verkaufe auf Kredit. Je nach der den VerhĂ€ltnissen Rechnung  
  609 tragenden und sie erkennenden Einstellung konnten auch hier wie-  
  610 derum private Gewinne oder Verluste eine Folgeerscheinung der  
  611 Inflation sein. Der Fabrikant konnte auf der einen Seite im Export  
  612 Valutagewinne erzielen, die im Innenhandeln möglicherweise vergrös-  
  613 sert, möglicherweise aber auch vielleichthgar aufgezehrt werden  
  614 konnten. Wir denken daran, dass andere Berufsarten, besonders die  
  615 freien Berufe, wie KĂŒnstler, Schriftsteller usw.fast völlig ein-  
  616 kommenslos wurden, dass die Höhe der Entlohnung ncicht mehr das  
  617 Equi[ĂŒbertippt v]alent der QualitĂ€t der Arbeit bedeutet, dass ungelernte Ar-  
  618 beit nahezu gleich gesetzt wurde mit individueller, kĂŒnstleri-  
  619 scher Handarbeit. Mit der Verschiebung der Einkommen ging auch die  
  620 Verschiebung der Berufe Hand in Hand. Ganz neue Existenzen machten  
  621 sich breit, ein Heer von ZwischenhĂ€ndlern, Agenten und KommissionĂ€-  
  622 ren, die ihr Einkommen lediglich in der AusnĂŒtzung von Preisspan-  
  623 nungen bezogen. Wir erlebten die Vergrösserung der Beamtenapparate  
  624 die Schaffung bisher unbekannter Aemter; . es war im ganzen ein  
  625 Abwandern von der unmittelbar produktiven TĂ€tigkeit.  
  626      Wir wissen von den Börsenspekulationen, der Möglichkeit  
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  637 der Geldbeschaffung auf den Wechsel hin, von Spekulationen Ă  la  
  638 hausse auf weite Sicht. Nicht vergessen wollen wir die mögliche  
  639 Ausnutzung der verschiedenen Kurssetzungen auf den Weltmarkt-  
  640 plĂ€tzen. Ueberlegen wir auch, dass das, was wir mehr verzehrten, als  
  641 wir erzeugten, Gewinn bedeutet fĂŒr die Kvvovvnsumenten und Verlsut  
  642 sein muss fĂŒr die Besitzer der KapitalgĂŒter, mit denen der Aus-  
  643 gleich hat bewerkstelligt werden mĂŒssen.  
  644      Ueberall sehen wir, wie die Inflation alle Fesseln spreng-  
  645 te, wie sie die Einkommen revolutionieren liess, vor allem deshalb,  
  646 weil sie in der Neuschaffung von solchen kein einheitliches  
  647 Arbeitswertmaass mehr anwenden liess, weil sie die Bindung zwi-  
  648 schen Einkommen und Preisen zerstörte. Was in lenger Entwicklung  
  649 gewachsen war, was das Fundament eines Staates, was die Struktur  
  650 der Gesellschaft bedeutet, das wurde durcheinander geschĂŒttelt  
  651 und kann nur schwer zur Ruhelage kommen.  
  652      Dass die ganze Entwicklung nur möglich war in einer  
  653 so viel und weit verzweigten moernen arbeitsteiligen Wirtschaft  
  654 wissen wir. Im vvLavvnde mit realem vvAuvvstausch liegen vvPrvvoduktion und  
  655 Verbrauch zu nahe beisammen und sind zu eng gebunden, als dass  
  656 wir den Versuch machen können, Ovvpvvfer von uns auf andere abzuwĂ€l-  
  657 zen und umgekehrt von anderer Leute Arbeit zu schmarotzen. Wir  
  658 dĂŒrfen aber deswegen wohl kaum dem Gelde als einer Erscheinungs-  
  659 form der modernen Wirtschaft die Schuld an ihrem Chaos zuschreiben  
  660 und auch nicht dem Papiergelde als der notwendigen und der einzig  
  661 möglichen Form der wirtschaftlich gesunden Entwicklung.  
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  672 Dass wir in der modernen Wirtschaft die Opfer, die wir notwendig  
  673 bringen mussten, nicht gleich als solche fĂŒr den einzelnen ver-  
  674 spĂŒrten und nicht verspĂŒhren wollten, dass uns die Scheinmöglichkeit  
  675 belassen wurde, sie auf andere abzuwĂ€lzen, ohne dass die Volks-  
  676 wirtschaft als ganzes Schaden nehme, dass liess den Kampf und die  
  677 Verschiebung der Einkommen Folge werden. Wir erkennen also, nicht  
  678 die Preissteigerung, auch nicht der Stand der Valuta ist das Ent-  
  679 scheidende und SchĂ€digende der Inflation und beides ist kein  
  680 Gradmesser, sowohl nicht unseres Wohlergehens, als unseres Elends.  
  681 Beides könnte die Wirtschaft wohl ertragen ohne nennenswerte Stö-  
  682 rung. Das tief greifende und schwer zu heilende Uebel der Infla-  
  683 tion, das ist die Verschiebung der Einkommen, entstanden durch  
  684 die verschiedenartige Bewertung der Leistung als der realen GĂŒter  
  685 und notwendig bedingt durch stĂ€ndig neu geschaffene Einkommens-  
  686 wellen, die jegliches vvAuvvsgleichsbestreben von neuem ĂŒberfluteten  
  687 und jegliches Vergleichsmaass uns raubten. Das Vergleichsmaass  
  688 Arbeit war im Nominaleinkommen nicht mehr heraus zu lesen, weil  
  689 es die Beziehung zu den Preisen und den durch Arbeitsaufwand  
  690 erzeugten GĂŒtern verloren hatte.  
  691      Das Charakteristikum der stabilen WĂ€hrung ist Paralleli-  
  692 tĂ€t in der Entstehung und die Kongruenz der beiden Wirtschafts-  
  693 pole, Einkommen und Preise, aufgebaut auf Arbeitswertgrössen, in  
  694 nur jeweils anderer ZusammenfĂŒgung; das restlose Aufgehen der Wer-  
  695 te beim GĂŒtertausch. Das Merkmal der unstabilen WĂ€hrung bedeutet  
  696 das vvBrvvechen dieser GrundsĂ€tze und damit das Zerstören des doppelt  
  697 gebundenen Maasses der Arbeit. Der Boden, auf dem die unstabile  
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