Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / V




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11 15      Jede Wirtschaft muss ihrem wahren Wesen nach eigentlich
12 16 eine stabile sein, denn Wirtschaften als Zeitwort heisst für das
13   Einzelindivifuum Einkommen und Verbrauch in Gleichklang bringen.
  17 Einzelindividuum Einkommen und Verbrauch in Gleichklang bringen.
14 18 Das will bedeuten in der Periode der Naturalwirtschaft die Er-
15   zeugung der für das Leben des Einzelnen oder der Falilie notwen-
  19 zeugung der für das Leben des Einzelnen oder der Familie notwen-
16 20 digen Bedarfsgüter, und auf weiterer Stufe kommt hinzu noch ein
17   gelegentlicher Tausch darüber hinaus. Wo Erzeugung und Verbauch
  21 gelegentlicher Tausch darüber hinaus. Wo Erzeugung und Verbrauch
18 22 von so kleinem Kreise, möglicherweise gar von der Arbeit und dem
19 23 Kvvovvnsum ein und derselben Person getätigt wird, wo Ort der Erzeu-
20   gung und der des Verbrauchs Zvvuvvsammenfallsen, da erscheint uns das
  24 gung und der des Verbrauchs Zvvuvvsammenfallen, da erscheint uns das
21 25 Wirtschaften, wenn wir von der Art und Weise der Bedarfsbefriedi-
22 26 gung absehen, nur als der Ablauf eines sich immerfort wiederholen-
23 27 den Naturgesetzes. Eine unstabile Währung kann nicht existieren,
24 28 wo nur ein Verzehren des selbst Erarbeiteten stattfindet und an-
25 29 deres ist uns dort nicht erreichbar. Mit der modernen Entwicklung,
26 30 ganz besonders der der Arbeitsteilung, müssen wir unsere Produkte
27   nunmehr auf den MArkt bringen, der an den Einzelpreisen die letz-
  31 nunmehr auf den Markt bringen, der an den Einzelpreisen die letz-
28 32 ten Korrekturen trifft und der uns die Güter anbietet, gleichdi-
29 33 mensionale Dinge, unter denen wir nach freier Wahl unsere Bedürf-
30   nisse de[übertippt c]ken können. Der Marktmechanismus schuf das Geld im Charak-
31     ter des Zauschgutes als auch späterhin in dem des Tauschmittel[übertippt z].
  34 nisse de**c**ken können. Der Marktmechanismus schuf das Geld im Charak-
  35   ter des Tauschgutes als auch späterhin in dem des Tauschmittel**s**.
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41 45 Verbauch, sind nun weit auseinander gerissen und doch sollen,
42 46 wie im allerprimitivsten Verhältnis beide in Parallelität ge-
43 47 bracht werden, sollen durch das Dazwischntreten [sic] des Marktes, des
44   Konkurrenzkampfes, durch die immer grösseren Ausmaasse [durchgestr. handschr. ---(--] der Ge-
  48 Konkurrenzkampfes, durch die immer grösseren Ausmaasse --(-- der Ge-
45 49 meinschaften, durch die ganze Art der Einkommenschichtung und
46   -verteilung in Form von in Geld ausgefrückten Nominaleinkommen,
47   die Ha[übertippt r]monie der gerechten Güteraufteilung auf Grund des geleis-
  50 -verteilung in Form von in Geld ausgedrückten Nominaleinkommen,
  51 die Ha**r**monie der gerechten Güteraufteilung auf Grund des geleis-
48 52 teten Beitrages nicht gestört werden.
49 53      Ivvmvv Verhältnis nach aussen tritt jedes wirtschaftliche
50   Gebilde, das in sich und im Zvvuvvsammenwirken aller den Weg von Er-
  54 Gebilde, das in sich und im Zvvuvvsammenwirken aller den Weg von Er**-**
51 55 zeugung zu Verbrauch durchmisst, anderen gleich inhaltlichen For-
52 56 men als eine selbständige, den Werten nach sich selbst genügende
53 57 und gleichwertige Grösse entgegen. Damit ist nicht ausgedrückt,
54 58 dass innerhalb der Gemeinschaft der gerechte Güteraustausch und
55 59 Einkommensbezug auf Grund des wirklich realen Inhalts jeder
56   Leistung garantiert wäre. Ivvnvv einer i[übertippt r]gendiwe verbundenen Gruppe
  60 Leistung garantiert wäre. Ivvnvv einer i**r**gendwie verbundenen Gruppe
57 61 kann das Sozialprodukt bei Verausgabung aller Einkommen wohl
58 62 restlos aufgezehrt sein und die Wirtschaft als Einheit genommen
59   erscheint gesund und ausbalanziert; trotzdem kann damit in der
  63 erscheint gesund und ausbilanziert; trotzdem kann damit in der
60 64 Art der Verteilung jeweils ungleiches zu gleichem werden. Denken
61 65 wir beispielsweise an einen selbständigen Haushalt mit Sklaven-
62 66 arbeit. Deren Wahren Equivalent wäre meist die ganze Erzeugung;
63 67 statt dessen erhalten die Sklaven das physische Existenzminimum
64 68 und der Rest ist arbeitsloses Herreneinkommen. Wer aber wird
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354   kritiklos diese Evvnvvtwicklung nur schidern wollen. Während wir in
  357 kritiklos diese Evvnvvtwicklung nur schildern wollen. Während wir in
355 358 der stabilen Wirthscaft ein gleichzeitiges und gleichnamiges Ver-
356 359 längern sowohl der Einkommens-als auch der Gütergrösse erkennen,
357 360 sodaass wir, wenn wir den Preis als eine Indexzahl nehmen, sagen
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  568 nung zu tun und die Valuta lässt nur das Chaos der Wirtschaft  
  569 in besonders grellem Lichte erscheinen. Ebenso wenig dürfen wir  
  570 glauben, fehlende Werte vom Ausland gestellt zu erhalten. Die ganze  
  571 Wirkung muss sich im vvLavvnde selbst kundtun. In erster vvLvvinie umge.=  
  572 waälzt wurde alles, was mit einer Forderung oder Schuld in irgend-  
  573 einer Form zusammen [übertippt h]ing. Was das Einkommen anlangt, so sagten wir  
  574 davon bei der stabieln Währung, dass wir mit ihm gleichzeitig im  
  575 Besitze des Equivalente hiezu sind und eine Auswahl gleicher  
  576 Werte auf dem Markte uns zur Verfügung steht. Bei der gestörten  
  577 Wirtschaft ist das Evvivvnkommen schon einmal in der Spanne, in der  
  578 es dem einzelnen zur Verfügung gelangt, nur mehr oder weniger  
  579 dasjenige einer Währung niedrigeren und verschiedensten Wertes;  
  580 nämlich eines solchen, der auf dem Gütermarkte bereits in der Ver-  
  581 gangenheit in Anwendung gebracht wurde. Dagegen könnte es mögli-  
  582 cherweise auch ein Einkommen sein mit einer Wertmaass-Zugrunde-  
  583 legung, die auf dem Gütermarkte erst späterhin Regel wird; - auf  
  584 der einen Seite also ein Einkommen, das nicht annähernd das Equi-  
  585 valent der Arbeitsleistung und - das ist wesentlich - auch nicht  
  586 das des Einkommens am Tage der Leistung und auch nicht an dem  
  587 des Bezuges darstellt, auf der anderen Seite wieder ein solches,  
  588 das sofort ausgegeben, den Käufer in den Besitz grösserer Güter-  
  589 mengen setzt, als er an Werten der Wirtschaft beigesteuert hat oder  
  590 bei Vorauszahlung nach leisten wird. Die meisten wirtschaftlichen  
  591 Fragen waren nicht mehr solche der Ueberlegung und die einer  
  592 Kalkulation, sondern Machfragen der Berufsorganisationen .  
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  603 Betrachten wir auf der anderen Seite die Händler auf dem  
  604 Ma[übertippt r]kt[übertippt e]. Befolgten sie wirklich die Gesetze der Behörden betreff  
  605 Preisfixierung, dann gäben sie gegen die Werteinheiten in Geldform  
  606 in ih[übertippt r]en Waren kein Equivalent gleichen Wertes hin, sondern ein  
  607 Vielfaches davon. Dieser wirkliche Verlust bedeutet wieder Gewinn  
  608 für den Konsumenten. Ebenso stand es mit der Stundung von Schulden  
  609 im Verkaufe auf Kredit. Je nach der den Verhältnissen Rechnung  
  610 tragenden und sie erkennenden Einstellung konnten auch hier wie-  
  611 derum private Gewinne oder Verluste eine Folgeerscheinung der  
  612 Inflation sein. Der Fabrikant konnte auf der einen Seite im Export  
  613 Valutagewinne erzielen, die im Innenhandeln möglicherweise vergrös-  
  614 sert, möglicherweise aber auch vielleichthgar aufgezehrt werden  
  615 konnten. Wir denken daran, dass andere Berufsarten, besonders die  
  616 freien Berufe, wie Künstler, Schriftsteller usw.fast völlig ein-  
  617 kommenslos wurden, dass die Höhe der Entlohnung ncicht mehr das  
  618 Equi[übertippt v]alent der Qualität der Arbeit bedeutet, dass ungelernte Ar-  
  619 beit nahezu gleich gesetzt wurde mit individueller, künstleri-  
  620 scher Handarbeit. Mit der Verschiebung der Einkommen ging auch die  
  621 Verschiebung der Berufe Hand in Hand. Ganz neue Existenzen machten  
  622 sich breit, ein Heer von Zwischenhändlern, Agenten und Kommissionä-  
  623 ren, die ihr Einkommen lediglich in der Ausnützung von Preisspan-  
  624 nungen bezogen. Wir erlebten die Vergrösserung der Beamtenapparate  
  625 die Schaffung bisher unbekannter Aemter; . es war im ganzen ein  
  626 Abwandern von der unmittelbar produktiven Tätigkeit.  
  627      Wir wissen von den Börsenspekulationen, der Möglichkeit  
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  638 der Geldbeschaffung auf den Wechsel hin, von Spekulationen à la  
  639 hausse auf weite Sicht. Nicht vergessen wollen wir die mögliche  
  640 Ausnutzung der verschiedenen Kurssetzungen auf den Weltmarkt-  
  641 plätzen. Ueberlegen wir auch, dass das, was wir mehr verzehrten, als  
  642 wir erzeugten, Gewinn bedeutet für die Kvvovvnsumenten und Verlsut  
  643 sein muss für die Besitzer der Kapitalgüter, mit denen der Aus-  
  644 gleich hat bewerkstelligt werden müssen.  
  645      Ueberall sehen wir, wie die Inflation alle Fesseln spreng-  
  646 te, wie sie die Einkommen revolutionieren liess, vor allem deshalb,  
  647 weil sie in der Neuschaffung von solchen kein einheitliches  
  648 Arbeitswertmaass mehr anwenden liess, weil sie die Bindung zwi-  
  649 schen Einkommen und Preisen zerstörte. Was in lenger Entwicklung  
  650 gewachsen war, was das Fundament eines Staates, was die Struktur  
  651 der Gesellschaft bedeutet, das wurde durcheinander geschüttelt  
  652 und kann nur schwer zur Ruhelage kommen.  
  653      Dass die ganze Entwicklung nur möglich war in einer  
  654 so viel und weit verzweigten moernen arbeitsteiligen Wirtschaft  
  655 wissen wir. Im vvLavvnde mit realem vvAuvvstausch liegen vvPrvvoduktion und  
  656 Verbrauch zu nahe beisammen und sind zu eng gebunden, als dass  
  657 wir den Versuch machen können, Ovvpvvfer von uns auf andere abzuwäl-  
  658 zen und umgekehrt von anderer Leute Arbeit zu schmarotzen. Wir  
  659 dürfen aber deswegen wohl kaum dem Gelde als einer Erscheinungs-  
  660 form der modernen Wirtschaft die Schuld an ihrem Chaos zuschreiben  
  661 und auch nicht dem Papiergelde als der notwendigen und der einzig  
  662 möglichen Form der wirtschaftlich gesunden Entwicklung.  
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  673 Dass wir in der modernen Wirtschaft die Opfer, die wir notwendig  
  674 bringen mussten, nicht gleich als solche für den einzelnen ver-  
  675 spürten und nicht verspühren wollten, dass uns die Scheinmöglichkeit  
  676 belassen wurde, sie auf andere abzuwälzen, ohne dass die Volks-  
  677 wirtschaft als ganzes Schaden nehme, dass liess den Kampf und die  
  678 Verschiebung der Einkommen Folge werden. Wir erkennen also, nicht  
  679 die Preissteigerung, auch nicht der Stand der Valuta ist das Ent-  
  680 scheidende und Schädigende der Inflation und beides ist kein  
  681 Gradmesser, sowohl nicht unseres Wohlergehens, als unseres Elends.  
  682 Beides könnte die Wirtschaft wohl ertragen ohne nennenswerte Stö-  
  683 rung. Das tief greifende und schwer zu heilende Uebel der Infla-  
  684 tion, das ist die Verschiebung der Einkommen, entstanden durch  
  685 die verschiedenartige Bewertung der Leistung als der realen Güter  
  686 und notwendig bedingt durch ständig neu geschaffene Einkommens-  
  687 wellen, die jegliches vvAuvvsgleichsbestreben von neuem überfluteten  
  688 und jegliches Vergleichsmaass uns raubten. Das Vergleichsmaass  
  689 Arbeit war im Nominaleinkommen nicht mehr heraus zu lesen, weil  
  690 es die Beziehung zu den Preisen und den durch Arbeitsaufwand  
  691 erzeugten Gütern verloren hatte.  
  692      Das Charakteristikum der stabilen Währung ist Paralleli-  
  693 tät in der Entstehung und die Kongruenz der beiden Wirtschafts-  
  694 pole, Einkommen und Preise, aufgebaut auf Arbeitswertgrössen, in  
  695 nur jeweils anderer Zusammenfügung; das restlose Aufgehen der Wer-  
  696 te beim Gütertausch. Das Merkmal der unstabilen Währung bedeutet  
  697 das vvBrvvechen dieser Grundsätze und damit das Zerstören des doppelt  
  698 gebundenen Maasses der Arbeit. Der Boden, auf dem die unstabile  
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  709 Währung Raum hat, ist die wirtschaftliche Not; die Inflation war  
  710 gewissermassen nur ein mit Notwendigkeit ausbrechendes Mittel,  
  711 sie uns fühlbar werden zu lassen, und sie hatte im Gefolge die  
  712 wirtschaftliche und gesellschaftliche Schädigung, wie wir sie bei  
  713 unserer Betrachtung kennen lernten.  
  714      Haben wir mit diesem letzten Abschnitt anscheinend den  
  715 Boden der Theorie verlassen und unser Augenmerk auf eine tatsäch-  
  716 liche und praktische Erscheinung gerichtet, so geschah es, um diè  
  717 Wahrheit der vorher entwickelten Sätze hier zu erhärten. Wir stell-  
  718 ten diese Betrachtung an den Schluss, weil wir sie für den Aufbau  
  719 unserer Gedanken nicht benötigten, weil wir nicht rückwärts von  
  720 den Tatsachen ableiten, sondern diese auf eine theoretische Mei-  
  721 nung projekzieren.  
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