Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / V




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Einzelindivifuum Einkommen und Verbrauch in Gleichklang bringen.
zeugung der fĂŒr das Leben des Einzelnen oder der Falilie notwen-
gelegentlicher Tausch darĂŒber hinaus. Wo Erzeugung und Verbauch
gung und der des Verbrauchs Zusammenfallsen, da erscheint uns das
nunmehr auf den MArkt bringen, der an den Einzelpreisen die letz-
nisse de[ĂŒbertippt c]ken können. Der Marktmechanismus schuf das Geld im Charak-
ter des Zauschgutes als auch spĂ€terhin in dem des Tauschmittel[ĂŒbertippt z].
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Konkurrenzkampfes, durch die immer grösseren Ausmaasse [durchgestr. handschr.
(] der Ge-
-verteilung in Form von in Geld ausgefrĂŒckten Nominaleinkommen,
die Ha[ĂŒbertippt r]monie der gerechten GĂŒteraufteilung auf Grund des geleis-
Gebilde, das in sich und im Zusammenwirken aller den Weg von Er-
Leistung garantiert wĂ€re. In einer i[ĂŒbertippt r]gendiwe verbundenen Gruppe
erscheint gesund und ausbalanziert; trotzdem kann damit in der 
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in der Die Nationen die Rolle der Einzelindividuen spielen -.
innerhalb der gegebenen wirtschaftliche Möglichkeiten nur auf
sellschaftliche oder machtpolitische, vielleicht in langer histo

rischer, immer aber in organischer Entwicklung entstanden[handschr. durchgestr. d]e und
Oekonomik zu trĂŒbern vermögen, keine Rolle. Ganz besonders ist die
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auch fĂŒr anderen Nationen fĂŒhlbar werden. Durch die Valuta werden
die Störungen in einem Lande auf ihren Wert begrenzt, aber gerade-
einer solchen, denn der Wevchselkurs ist ja nur der Umrechnungskohe-
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seren Konsum mit gleichen werten bezahlt machen. Der normale
Fall ist wohl der, dass wir die Menge selbst erzeugen und dann
schen Preisden der KonsumgĂŒter, geben wir, soweit unser Export
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hen auch, dass wir die Umlagerung cer wirk[ĂŒbertippt l]ichen Einkommen auf
Grund des Bestehens von Klassen-oder Personalmonopol nicht als
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Einzelindividuum Einkommen und Verbrauch in Gleichklang bringen.
zeugung der fĂŒr das Leben des Einzelnen oder der Familie notwen-
gelegentlicher Tausch darĂŒber hinaus. Wo Erzeugung und Verbrauch
gung und der des Verbrauchs Zusammenfallen, da erscheint uns das
nunmehr auf den Markt bringen, der an den Einzelpreisen die letz-
nisse decken können. Der Marktmechanismus schuf das Geld im Charak-
ter des Tauschgutes als auch spĂ€terhin in dem des Tauschmittels.
|
Konkurrenzkampfes, durch die immer grösseren Ausmaasse ( der Ge-
-verteilung in Form von in Geld ausgedrĂŒckten Nominaleinkommen,
die Harmonie der gerechten GĂŒteraufteilung auf Grund des geleis-
Gebilde, das in sich und im Zusammenwirken aller den Weg von Er-
Leistung garantiert wÀre. In einer irgendwie verbundenen Gruppe
erscheint gesund und ausbilanziert; trotzdem kann damit in der 
|
in der die Nationen die Rolle der Einzelindividuen spielen.
innerhalb der gegebenen wirtschaftlichen Möglichkeiten nur auf
sellschaftliche oder machtpolitische, vielleicht in langer histo--
rischer, immer aber in organischer Entwicklung entstandende und
Oekonomik zu trĂŒben vermögen, keine Rolle. Ganz besonders ist die
|
auch fĂŒr anderen [sic] Nationen fĂŒhlbar werden. Durch die Valuta werden
die Störungen in einem Lande auf ihren Wert begrenzt, aber gerade-
einer solchen, denn der Wechselkurs ist ja nur der Umrechnungskohe-
|
seren Konsum mit gleichen Werten bezahlt machen. Der normale
Fall ist wohl der, dass wir die Menge selbst erzeugen und dann
schen Preisden [sic] der KonsumgĂŒter, geben wir, soweit unser Export
|
hen auch, dass wir die Umlagerung der wirklichen Einkommen auf
Grund des Bestehens von Klassen- oder Personalmonopol nicht als
|
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ankĂ€mpfen können. Unter der Herrschaftvder GoldwĂ€hrung war 
die ganze Volkswirtschaft zu intensiver Arbeitsleistung gezwun-
gen aus eigenem Streben heraus und gezwungen durch die gleich
handelnden NachbarlĂ€nder. Die Zahl der Beamten, der Angestellten,
der freien Berufe, der Rentner, Berufe, die scheinbar alle frei
erwĂ€hlbar sind, wurden in Menge im VerhĂ€ltnis doch diktiert von
der Zahl der gĂŒtererstellenden Arbeiter und von der IntensitĂ€t
ihrer Arbeitsleistung. Wir mĂŒssen die Berufsgliederung und die
Einkommensschichtung, die Art der GĂŒtererzeugung ( wie z.B. die
Menge der Konsum- und die der GĂŒtererzeugung ) als etwas in jedem
Lande durchaus spezifisches in langer Entwicklung entstandenes
VerhĂ€ltnis auffassen, dann können wir Wirkung der Kriegsumlagerung
ermessen. Millionen von Produzenten ersten Grades wurden mit
einem Schlage ausschliessliche Konsumenten und nicht nur solche
von GenussgĂŒtern, darĂŒber hinaus auch Konsumenten von Heeresbe-
darf wie Munition, Uniform usw. Es konnten darum die in der Pro-
duktion verbliebenen KrĂ€fte nicht durchwegs in den Dienst der
KonsumgĂŒtererzeugung gestellt werden; vielmehr mussten Werkan-
lagen zum Teil in kostspieliger Umstallung dem Heeresbedarfe
nutzbar gemacht werden. Dazu kam als weiteres, dass wir vom Aus-
lande fast völlig abgeschnittennwaren und also doch die rein
physisch notwendigen GĂŒter in unserem Lande gewinnen mussten.
Die Kriegsindustrie musste finanziert, das Millionenheer musste
entlohnt werden, und zwar traten alle diese neuen Anforderungen
an den Staat mit zwingender Gewalt heran und forderten dringend
|
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raschen Entschluss. Wir wissen es, dass der Staat aus eigener Kraft
keine Mittel schaffen kann, dass er die Posten fĂŒr seine Ausgaben
auf dem Wege ĂŒber Steuern, Zölle, Einnahmen aus Verwaltung, Bahn
und Post usw. zu gewinnen suchen muss, die Ausgaben des Staates
sind also Unkostenfaktoren in der Produktion und Opfer fĂŒr je-
den Beruf; in jedem Falle aber Abtretung eines Anspruches auf den
GĂŒtervorrat der Nation. Im Kreislauf der Wirtschaftnwurde darge-
tan, wie alle Einkommen in Geld oder geldgleicher Form aus der
GenussgĂŒterproduktion hervorgehen, wie sie Bestandteile des Prei-
ses jener Produkte sind und wiederum die Gesamteinkommen als
Masse in der GĂŒtermasse aufgehen, diese im Konsum aufheben mĂŒssen.
Das sagt soviel, dass das Nominaleinkommen gleich ist dem Realein-
kommen, ausgedrĂŒckt in der Preissumme. Jedes in der Vorkriegswirt-
schaft und in jeder stabilen Wirtschaft in Erscheinung getretene
Einkommen und jeder Teil eines solchen hatte seine volle Dek-
kung und GegenĂŒber im GĂŒtervorrat des Landes, jeder Markbetrag,
der zur letzten Konsumtion ( Beschaffung zum Zwecke der Weiter-
verĂ€usserung blieb wirtschaftlich irrelevant ) auf dem Markte
kaufkrĂ€ftig wurde, hatte die wirtschaftliche Berechtigung dazu,
ja die GĂŒter warteten geradezu auf sein Kommen und auf ihre Ab-
nahme. Die im Gelde verkörperte oder die im kaufkrĂ€ftigen Ein-
kommen, auch wenn es abstrakter Natur wie das Girokonto ist, ruhen-
de Werteinheit bedeutet somit auch etwas durchaus reales, nĂ€mlich
die Arbeitsleistung angewandt auf ein Naturgut, die es zum Ent-
stehen hat bringen lassen und dann alle die gleichwertigen GĂŒter
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die dafĂŒr erhĂ€ltlich sind. Wir sagten ja schon, dass die Ein-
kommen mit einander wohl in Beziehung stĂŒnden; wenn wir unser
Einkommen in GĂŒtern anlegen, so mag uns im Vergleich dieser
dafĂŒr erlangten Menge mit unserer Leistung und im weiteren Ver-
gleich mit der Konsummöglichkeit anderer Berufe die VerhĂ€lt-
nismĂ€ssigkeit der Einkommen unter einander wohl deutlich wer-
den. Wenn Abweichungen in der Bewertung der Einkommen von der
wirklichen Leistung gegeben sind, dann liegen sie an der Quelle,
wo das Einkommen bezogen wird, und es ist dann gewissenmaassen
eine bewusste Tarifierung, es ist das Ergebnis der von gesellsch -
schaftlichen Momenten beeinflussten Wirtschaftsordnung. Wenn
wir aber die bezogenen Einkommen ihrer Höhe nach aufteilen
in GĂŒtermengen mal Preis, so erhalten wir die Zahl eins; d.h. so-
viel, als dass jedes Einkommen eine reale Parallele im GĂŒter-
vorrat besitzt und jeder, wenn auch nicht das Equivalent seiner
Leistung, sicher aber doch das Equivalent seines Einkommens auf
dem Markte erreichen kann. In der stabilen WĂ€hrung muss der
ökonomische Inhalt der Werteinheit gleich sein, bezogen auf den
Arbeitswert jedes einzelnen Gutes, gemessen auch am Arbeitsauf-
wand jeder einzelnen TĂ€tigkeit, muss ferner gleich sein dem Ex-
trakt aus der ganzen Wirtschaft in der Form RealeinkommenNominaleinkommen
und bei reiner GoldwĂ€hrung endlich gleich dem Arbeitswerte,
der der Einheit zubGrunde liegenden Goldmenge. Wo wir auch das
Maass anlegen, wir(mĂŒssen immer die gleiche Grösse finden.
Wir wurden veranlasst zu diese abweichenden Betrachtungg [sic],
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als wir die Steuerpolitik des Staates unter geregelten wirt-
schaftlichen VerhĂ€ltnissen ins Auge fassten und die Bindungen
nun bis zur letzten Konsequenz verfolgten. Nun haben wir die
Kriegsfinanzierung im Auge und sind dabei auf dem Wege, dem
Wesen der unstabilen WĂ€hrung nĂ€her zu kommen. Der Staat schuf
KaufkrĂ€fte, ohne die vorhandenen seiner BĂŒrger vorhergehend zu
schwĂ€chen. Das ist der grosse Unterschied der vom Staate aus-
gegebenen diskontierten Schatzwechsel von dem Kaufmannswechsel,
dass der PrĂ€sentant des letzteren mit dem Schein eine Quittung
ĂŒber eine Leistung, und zwar eine von der Wirtschaft akzeptierte
Leistung in HĂ€nden hĂ€lt, wĂ€hrend der Staat mit seinem Wechsel
nicht Banknoten, sondern aus dem Nichts geschaffenes Papiergeld,
aber das mit gleicher Wirkung in Verkehr bringt. Damit fand
er eine neue Form der Steuererhebung, denn auch dadurch mussten
die Anteile der einzelnen geschmĂ€lert werden. Es ist in der 
Wirkung gleichgĂŒltig, ob ich freiwillig einem bestimmten Konsum
entsage oder ob andere neben mir nicht durch Vorleistung legi-
timierte Einkommen genau so wie die rechtmĂ€ssigen zu kaufen
vermögen; nur die Methode ist brutaler, da sie die einzelnen
ohne Unterschied besteuert und eben darum nicht jedermann im 
gleichen Maasse trifft. Vom Standpunkt des Staates allerdings
betrachtet, erweist sich diese Form als die denkbar einfachste,
denn er ist durch das ad hoc geschaffene Geld auch schom [sic] inx
Besitze der Steuer. Er muss sie nicht eintreiben, sondern wir
mĂŒssen sie ĂŒber uns ergehen lassen. Es sei gesagt, dass wir hier
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kritiklos diese Entwicklung nur schildern wollen. WĂ€hrend wir in 
der stabilen Wirtschaft ein gleichzeitiges und gleichnamiges Ver-
lĂ€ngern sowohl der Einkommens- als auch der GĂŒtergrösse erkennen,
sodass wir, wenn wir den Preis als eine Indexzahl nehmen, sagen
können: Preis ist gleich RealeinkommenNominaleinkommen also 10010202303505
und so immer die Preishöhe in gleicher Lage ruhen bleibt erleben
wir nun eine sich in entgegengesetzter Richtung verĂ€ndernde Rei-
he. Das Einkommen nur in KonsumgĂŒtern Verwendung finden, dĂŒrfen wir
die ungeheuren realen Arbeitswerte der Kriegsindustrie nicht mit
in Ansatz bringen und unsere Gleichung schreitet mit zunehmender
Entwicklung etwa so fort: Preis ist gleich 100−10−202−301−501100....1000....
Das ist nicht so aufzufassen, als ob nun keinerlei KonsumgĂŒter mehr
erzeugt worden wĂ€ren und diese schliesslich bis auf 0 anlangten;
es soll damit vielmehr nur ausgedrĂŒckt sein, dass die Nominalein-
kommen stetig anschwollen, wĂ€hrend die GĂŒtermenge stĂ€ndig die Ten-
denz zur Verringerung aufwies. Periodisch gesehen, war es vielleicht
folgendermassen: 10010 dann 2009 dann 3009 dann 3008 usf. mit
immerwĂ€hrender Vergrösserung des ZĂ€hlers. Wir wollen ja aus diesen
schematischen Darstellungen weiter nichts gewinnen als eine Er-
klĂ€rung fĂŒr die Preissteigerung, die nicht, wie von metallistischer
Seite wir hören können, auf dem Misstrauen zum Papiergelde beruht
und gar auf dem Wege ĂŒber die schlechtere Valutabewertung des
Auslandes eben infolge des Misstrauens zu unserem Gelde zur Wir-
kung gelangte und was dergleichen sinnfĂ€llige TĂ€uschungen der
Kriegserscheinung mehr sind. Die Preissteigerung hat vielmehr einen
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ganz natĂŒrlichen Hintergrund und es bedarf keines Misstrauens,
auch nicht des rein mechanisch quantitativen Einwirkens der Pa-
piergeldmenge aus sich selbst heraus auf die Preise, um ErklĂ€run-
gen fĂŒr die Erscheinung zu finden. Wir könnten analog unserer bis-
herigen AusfĂŒhrungen folgendermaassen erklĂ€ren: Die alten Preise
waren der Ausdruck einer in den rechtmĂ€ssigen Einkommen gegebenen
Arbeitsleistung, nunmehr treten Einkommen ohne solche Arbeitsleis-
tung hinzu, und der schliessliche Erfolg muss der sein, dass die
Preise nominell steigen, denn die Werteinheiten, die gĂŒterheischend
am Markte erscheinen, verkörpern nun in ihrer Mischung von recht-
mĂ€ssigem und unrechtmĂ€ssigem Einkommen zusammengenommen auch als
einzelne Einheit einen geringeren Arbeitswert und darum mĂŒssen
mehr solche Einheiten fĂŒr ein Gut gegeben werden, d.h. die Preise
mĂŒssen steigen. Es werden dadurch wieder alle befriedigt, denn eine
Unterscheidung der kaufkrĂ€ftigen Werteinheiten nach der Berechti-
gung ihrer Entstehung ist nicht möglich als auch nicht statthaft.
Weiterhin wesentlich ist noch der Umstand, dass die Preissteigerung
nicht alle gleichmĂ€ssig betrifft, sondern abgestuft je nach der
Entfernung des Berufes vom GĂŒterbesitz und der GĂŒterproduktion,
etwas in der Reihenfolge Erzeuger, HĂ€ndler, Agenten, Makler, Arbei-
ter, Angestellte, Beamte und schliesslich Rentner, wobei im einzel-
nen vorĂŒbergehende Verschiebungen natĂŒrlich durchaus möglich sind.
Im allgemeinen können wir sagen, dass eben die beweglichsten Ein-
kommen sich wiederum am schnellsten den wechselnden VerhĂ€ltnissen
anpassen konnten. Jede Erhöhung des Unternehmergewinnes hat die
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Tendenz die Löhne zu erhöhen und das fort zu Angestellten und
wieder weiter bis alle Berufsgruppen erhöhtes Nominaleinkommen
bezogen haben. Es ist wie wenn durch einen Steinwurf die konzen-
trischen Ringe auf der WasserflĂ€che sich mehr und mehr erweitern.
Mit einem Preise hĂ€ngen alle Preise zusammen und ziehen sich ge-
genseitig gleich wie auch die Einkommen nach. Zwar herrschte auf
der Angebotsseite immer wieder das Streben nach Preiserhöhung und
Anpassung an den jeweiligen gerechtfertigten Stand, auf den der
Ausgleich zwischen Einkommen und GĂŒtern gegeben wĂ€re, aber Infla-
tionwelle auf Welle lĂ€sst den Ruhezustand nie eintreten. Bei einer
einmaligen VerrĂŒckung und nachheriger automatischer Anpassung
hĂ€tte die Werteinheit wohl wieder stabil sein können; – ein immer-
wĂ€hrendes und sich immer wiederholendes VerĂ€ndern bedingte den
bekannten Zustand der dauernden UnstabilitĂ€t. AllmĂ€hlich lĂ€sst
sich Ursache und Wirkung nicht mehr als primĂ€r und sekundĂ€r schei-
den. In der immerwĂ€hrenden Wechselwirkung zeigt sich die vergeb-
liche Jagd nach dem eigenen Schaffen. Die beiden Pole der Wirt-
schaft, Einkommen und Preise, vordem durch die GoldwĂ€hrung gebunden,
sind nun völlig frei und streiten sich um die PrioritĂ€t. Dass die
Politik der Höchstpreise zusammenbrechen musste, ist uns selbstver-
stĂ€ndlich und das ganz besonders, wenn diese nur auf bestimmte
GĂŒterarten angewandt werden sollen. Die Erzeuger der Höchstpreis-
g[ĂŒbertippt ebĂŒhr] gĂŒter erhalten ihr Einkommen ja in Preisen ihres Produktes
abzĂŒglich ihrer Unkosten. Da kann es praktisch vorkommen, dass die
Unkosten ĂŒber den Produktpreis zu stehen kommen; in jedem Falle
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aber muss sich das fragliche Einkommen auflehnen gegen die ĂŒbrigen,
die ringsherum sich frei entfalten. Es wird gleichartige Arbeit
nach verschiedenem Maasse gewertet und gerade das Bestehen und
Anwenden des gleichen Maasstabs derart, dass die Erzeuger glei-
cher Arbeitswerte gleiches Einkommen beziehen, das ist das Krite-
rium der gesunden Wirtschaft.
Wenn wir nun, wie vordem bei der stabilen Wirtschaft die
gedankliche Division des Nominaleinkomens in die Gesamtpreishöhe
der KonsumgĂŒter vornehmen, so ergibt sich nimmer die Zahl eins.
DarĂŒber oder darunter bietet sie den Anreiz zu Preis- oder Ein-
kommenserhöhung. Jede Einkommenserhöhung ohne erhöhte Leistung
ist als Versuch zu bewerten, GĂŒtermengen, die einem bestimmten Stan-
de zufliessen sollen, sich selbst anzueignen. Dieses Bestreben wurde
zur dauernden Uebung ohne dass die teils sich dadurch selbst schĂ€-
digenden Parteien die tatsĂ€chliche Wirkung gewahr wurden. Jede
Kalkulation als Preis- und Einkommensgrundlage erfuhr im Laufe des
Herstellungsprozesses so vielfache Verschiebungen, dass wir darin
auch mit den verschiedensten Wertgrössen rechneten. Der so entstan-
dene Preis war ein Mittelpreis einer gewissen Zeitspanne, ebenso
die dafĂŒr erstatteten Einkommen. Gut und Einkommen gelangen nicht
gleichzeitig auf den Markt, zudem stand es von papiernen Gesetzen
abgesehen frei, die GĂŒterpreise von der vorhergehenden nominellen
Kalkulation zu lösen und darum finden auch die Grössen, die sich
negieren sollen, sich als gleichnamig nicht vor.
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– 146 –
Die stabile WĂ€hrung hat aufgehört in jedem Augenblick,
wo das Gleichgewicht des ersten GĂŒteraustausches gestört wurde
und weiter fortwirkt. Da also, wo Werteinheiten, die auf der Ein-
kommenseite wirksam wurden, auf der GĂŒterseite kein GegenĂŒber
hatten und durch damit bedingten, notwendigen Preissteigerungen
anderen berechtigten GlĂ€ubigern der Wirtschaft ihre AnsprĂŒche
schmĂ€lerten. Hier wurde das in Preisen und Einkommen angewandte
einheitliche Maass, fĂŒr das die Werteinheit in Geldform nur das
Bewegungsmittel war, weil es eben als Nominaleinkommen der Pro-
duktion auf dem Fusse folgte, ausser Kurs gesetzt. Die Werteinheit
stand nur als Gedanke zwischen den Preisen und Einkommen und
schien wert, weil sie hier und dort auf ein wirkliches reales
Gut projeziert werden kann und sich hier und dort auf einen gleich
dimensionalen Wert, auf eine Arbeitsleistung oder, was das gleiche
ist, auf den verkörperten Arbeitswert stĂŒtzen kann und zwar, was
wesentlich ist, in jedem Falle und nach jeder Seite auf einen
in der Grösse immer gleichen Wert. Durch neu geschaffenes Einkom-
men ist die Werteinheit entthront worden und ihren Wert können
wir jetzt im immerwĂ€hrend Auf und Ab der Gegenseite, im Wechsel
von Angebot und Nachfrage uns nicht mehr verdeutlichen;- wir
können ihn auf nichts mehr beziehen. Darum können wir auch nicht
mehr am Gelde schĂ€tzen, können ihm Warencharakter nicht zuerken-
nen und ebenso auch nicht die Funktion des Wertmessers.
Wenn wir unter WĂ€hrung einen Masswert uns vorstellen, so
können wir bei unstabiler Wirtschaft das Bestehen einer WĂ€hrung
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ĂŒberhaupt verneinen. Die GĂŒter- und Dienstleistungen in der Wirt-
schaft wurden infolge des nie zur Ruhe Kommens dadurch auch
immer nur in den verschiedensten WĂ€hrungen ausgedrĂŒckt; d.h. der
immer gleich genannten Werteinheit wurde stets ein anderer
ökonomischer Inhalt imputiert. Die Mark von gestern war etwas
grundsĂ€tzlich anderes wie die von heute und jeder dazwischen
liegenden Stunde. Was unserer WĂ€hrung fehlte, um als solche an-
gesprochen zu werden, war das Fehlen des rekurrenten Anschlusses
an die WĂ€hrung von gestern zur Umrechnung auf die neue und auf
die einheitliche Einheit. Bei einer aus freien StĂŒcken gewĂ€hl-
ten WĂ€hrungsĂ€nderung muss das Preisnivenau sich ebenfalls um-
stellen, aber diese Umrechnung erfolgt in einem Zuge, und es be-
stehen dann die gleichen Relationen auf anderer Grundlage doch
genau wie vordem. Bei unserer immerwĂ€hrenden, nie zur Ruhe ge-
langenden Umrechnung waren Deklassierung, Krisen und Klassen-
kĂ€mpfe die notwendigen Folgen. Wenn die Inflation sich darin
erschöpft hÀtte wirtschaftlich ungerechtfertigte, nicht durch
Vorleistung erworbene Kaufkraft erzeugt zu haben, so wĂ€re diese
Wirkung allein, wenn sie jedermann gleichmĂ€ssig und unentrinn-
bar getroffen hĂ€tte, eine notwendige Erscheinung gewesen. Die
schlimmste Wirkung aber brachte sie uns in der Verschiebung
der Einkommen.
Dass auch der Stand der Valuta in diesem Zusammenhange
nichts wesentliches bedeutet, ist uns wohl klar geworden. Wir
haben es hier mit einer durchaus innerwirtschaftlichen Erschei-
|
– 148 -
nung zu tun und die Valuta lĂ€sst nur das Chaos der Wirtschaft
in besonders grellem Lichte erscheinen. Ebenso wenig dĂŒrfen wir
glauben, fehlende Werte vom Ausland gestellt zu erhalten. Die ganze
Wirkung muss sich im Lande selbst kundtun. In erster Linie umge.= [sic]
waĂ€lzt [sic] wurde alles, was mit einer Forderung oder Schuld in irgend-
einer Form zusammen hing. Was das Einkommen anlangt, so sagten wir
davon bei der stabilen WĂ€hrung, dass wir mit ihm gleichzeitig im
Besitze des Equivalents hiezu sind und eine Auswahl gleicher
Werte auf dem Markte uns zur VerfĂŒgung steht. Bei der gestörten
Wirtschaft ist das Einkommen schon einmal in der Spanne, in der
es dem einzelnen zur VerfĂŒgung gelangt, nur mehr oder weniger
dasjenige einer WĂ€hrung niedrigeren und verschiedensten Wertes;
nĂ€mlich eines solchen, der auf dem GĂŒtermarkte bereits in der Ver-
gangenheit in Anwendung gebracht wurde. Dagegen könnte es mögli-
cherweise auch ein Einkommen sein mit einer Wertmaass-Zugrunde-
legung, die auf dem GĂŒtermarkte erst spĂ€terhin Regel wird; – auf
der einen Seite also ein Einkommen, das nicht annĂ€hernd das Equi-
valent der Arbeitsleistung und â€“ das ist wesentlich – auch nicht
das des Einkommens am Tage der Leistung und auch nicht an dem 
des Bezuges darstellt, auf der anderen Seite wieder ein solches,
das sofort ausgegeben, den KĂ€ufer in den Besitz grösserer GĂŒter-
mengen setzt, als er an Werten der Wirtschaft beigesteuert hat oder
bei Vorauszahlung nach leisten wird. Die meisten wirtschaftlichen
Fragen waren nicht mehr solche der Ueberlegung und die einer
Kalkulation, sondern Machfragen der Berufsorganisationen.
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– 149 –
Betrachten wir auf der anderen Seite die HĂ€ndler auf dem
Markte. Befolgten sie wirklich die Gesetze der Behörden betreff
Preisfixierung, dann gĂ€ben sie gegen die Werteinheiten in Geldform
in ihren Waren kein Equivalent gleichen Wertes hin, sondern ein 
Vielfaches davon. Dieser wirkliche Verlust bedeutet wieder Gewinn
fĂŒr den Konsumenten. Ebenso stand es mit der Stundung von Schulden
im Verkaufe auf Kredit. Je nach der den VerhĂ€ltnissen Rechnung
tragenden und sie erkennenden Einstellung konnten auch hier wie-
derum private Gewinne oder Verluste eine Folgeerscheinung der
Inflation sein. Der Fabrikant konnte auf der einen Seite im Export
Valutagewinne erzielen, die im Innenhandel möglicherweise vergrös-
sert, möglicherweise aber auch vielleichthgar aufgezehrt werden
konnten. Wir denken daran, dass andere Berufsarten, besonders die 
freien Berufe, wie KĂŒnstler, Schriftsteller usw. fast völlig ein-
kommenslos wurden, dass die Höhe der Entlohnung ncicht [sic] mehr das 
Equivalent der QualitĂ€t der Arbeit bedeutet, dass ungelernte Ar-
beit nahezu gleich gesetzt wurde mit individuellster, kĂŒnstleri-
scher Handarbeit. Mit der Verschiebung der Einkommen ging auch die
Verschiebung der Berufe Hand in Hand. Ganz neue Existenzen machten
sich breit, ein Heer von ZwischenhĂ€ndlern, Agenten und KommissionĂ€-
ren, die ihr Einkommen lediglich in der AusnĂŒtzung von Preisspan-
nungen bezogen. Wir erlebten die Vergrösserung der Beamtenapparate
die Schaffung bisher unbekannter Aemter; – es war im ganzen ein
Abwandern von der unmittelbar produktiven TĂ€tigkeit.
Wir wissen von den Börsenspekulationen, der Möglichkeit
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der Geldbeschaffung auf den Wechsel hin, von Spekulationen Ă  la
hausse auf weite Sicht. Nicht vergessen wollen wir die mögliche
Ausnutzung der verschiedenen Kurssetzungen auf den Weltmarkt-
plĂ€tzen. Ueberlegen wir auch, dass das, was wir mehr verzehrten, als
wir erzeugten, Gewinn bedeutet fĂŒr die Konsumenten und Verlust
sein muss fĂŒr die Besitzer der KapitalgĂŒter, mit denen der Aus-
gleich hat bewerkstelligt werden mĂŒssen.
Ueberall sehen wir, wie die Inflation alle Fesseln spreng-
te, wie sie die Einkommen revolutionieren liess, vor allem deshalb,
weil sie in der Neuschaffung von solchen kein einheitliches
Arbeitswertmaass mehr anwenden liess, weil sie die Bindung zwi-
schen Einkommen und Preisen zerstörte. Was in lenger Entwicklung
gewachsen war, was das Fundament eines Staates, was die Struktur
der Gesellschaft bedeutet, das wurde durcheinander geschĂŒttelt
und kann nur schwer zur Ruhelage kommen.
Dass die ganze Entwicklung nur möglich war in einer
so viel und weit verzweigten modernen arbeitsteiligen Wirtschaft
wissen wir. Im Lande mit realem Austausch liegen Produktion und
Verbrauch zu nahe beisammen und sind zu eng gebunden, als dass
wir den Versuch machen könnten, Opfer von uns auf andere abzuwĂ€l-
zen und umgekehrt von anderer Leute Arbeit zu schmarotzen. Wir
dĂŒrfen aber deswegen wohl kaum dem Gelde als einer Erscheinungs-
form der modernen Wirtschaft die Schuld an ihrem Chaos zuschreiben
und auch nicht dem Papiergelde als der notwendigen und der einzig
möglichen Form der wirtschaftlich ungesunden Entwicklung.
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Dass wir in der modernen Wirtschaft die Opfer, die wir notwendig
bringen mussten, nicht gleich als solche fĂŒr den einzelnen ver-
spĂŒrten und nicht verspĂŒren wollten, dass uns die Scheinmöglichkeit
belassen wurde, sie auf andere abzuwĂ€lzen, ohne dass die Volks-
wirtschaft als ganzes Schaden nehme, dass liess den Kampf und die
Verschiebung der Einkommen Folge werden. Wir erkennen also, nicht
die Preissteigerung, auch nicht der Stand der Valuta ist das Ent-
scheidende und SchĂ€digende der Inflation und beides ist kein
Gradmesser, sowohl nicht unseres Wohlergehens, als unseres Elends.
Beides könnte die Wirtschaft wohl ertragen ohne nennenswerte Stö-
rung. Das tief greifende und schwer zu heilende Uebel der Infla-
tion, das ist die Verschiebung der Einkommen, entstanden durch
die verschiedenartige Bewertung der Leistung als der realen GĂŒter
und notwendig bedingt durch stĂ€ndig neu geschaffene Einkommens-
wellen, die jegliches Ausgleichsbestreben von neuem ĂŒberfluteten
und jegliches Vergleichsmaass uns raubten. Das Vergleichsmaass
Arbeit war im Nominaleinkommen nicht mehr heraus zu lesen, weil
es die Beziehung zu den Preisen und den durch Arbeitsaufwand
erzeugten GĂŒtern verloren hatte.
Das Charakteristikum der stabilen WĂ€hrung ist Paralleli-
tĂ€t in der Entstehung und die Kongruenz der beiden Wirtschafts-
pole, Einkommen und Preise, aufgebaut auf Arbeitswertgrössen, in
nur jeweils anderer ZusammenfĂŒgung; das restlose Aufgehen der Wer-
te beim GĂŒtertausch. Das Merkmal der unstabilen WĂ€hrung bedeutet
das Brechen dieser GrundsĂ€tze und damit das Zerstören des doppelt
gebundenen Maasses der Arbeit. Der Boden, auf dem die unstabile
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WĂ€hrung Raum hat, ist die wirtschaftliche Not; die Inflation war
gewissermassen nur ein mit Notwendigkeit ausbrechendes Mittel,
sie uns fĂŒhlbar werden zu lassen, und sie hatte im Gefolge die
wirtschaftliche und gesellschaftliche SchĂ€digung, wie wir sie bei
unserer Betrachtung kennen lernten.
Haben wir mit diesem letzten Abschnitt anscheinend den
Boden der Theorie verlassen und unser Augenmerk auf eine tatsĂ€ch-
liche und praktische Erscheinung gerichtet, so geschah es, um diĂš
Wahrheit der vorher entwickelten SĂ€tze hier zu erhĂ€rten. Wir stell-
ten diese Betrachtung an den Schluss, weil wir sie fĂŒr den Aufbau
unserer Gedanken nicht benötigten, weil wir nicht rĂŒckwĂ€rts von
den Tatsachen ableiten, sondern diese auf eine theoretische Mei-
nung projezieren.
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