Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / IV




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  616 Arbeits w e r t der dafür erlangten Güter; nicht aber muss im  
  617 einzelnen die Parallelität sein in Bezug auf die absolute Ar-  
  618 beits m e n g e. Wiederu[übertippt m] müssen wir sagen, dass das Gold nur eine  
  619 Beziehung der Werteinheit ist, die im tiefsten Sinne ein bestimm-  
  620 tes Arbeitsquantum bedeutet und bei der Goldwährung, wenn sie  
  621 bei uns nicht ursprünglich ist, haben wir nun eine zweifache Wahl,  
  622 den historischen Ursprung der Basierung auf das wertvolle Gut  
  623 durch Gewinnung der Relationen zu suchen. Wir können einaml im  
  624 rekurrenten Anschluss rückwärts zu Silber und noch weiter gehen  
  625 und können die heutigen Preise begrifflich hier im Ursprunge  
  626 finden wollen; wir können auch auf das Land überwechseln, an des-  
  627 sen Währung wir uns anschlossen, weil wir sagen, von ihm ist uns  
  628 das Preisniveau vorgeschrieben, und darum müssen wir dort die ers-  
  629 ten Wertschätzungen und Beziehungen zum Stoffe finden. Was wir  
  630 ursprünglich von einem Lande zu sagen wussten, dass Arbeitswert-  
  631 mengen die Preise aufbauen und dass wir das absolute Grössenmaass  
  632 dieser Arbeitswerteinheit in allen Dingen der Aussenwelt, dabei  
  633 auch im Golde finden, das können wir nun ohne weiteres auf den  
  634 ganzen Verband der Goldwährungsländer anwenden. Auf dieser erwei-  
  635 terten Grundlage wird die Arbeitsteilung um ein übriges gestei-  
  636 gert, insofern nun auch die Nationen untereinander nach dem ökono-  
  637 mischen Prinzip des grössten Erfolges bei kleinstem Aufwand de[übertippt n]  
  638 zum Zug kommen lassen, der aus natür[übertippt l]ichen, produktionstechnischen  
  639 oder standortgegebenen Bedingungen zur billigsten Produktion in  
  640 der Lage ist. Dass ein Pfund Sterling, eine Mark, ein Franken  
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  650 gleich X, Y , und Z gramm Gold seinen, darf uns nicht dazu verlei-  
  651 ten zu glauben, dass im Auslande unsere Preise am Golde abgewogen  
  652 würden. Die Bedeutung beruht vielmehr auf der Vergleichbarkeit der  
  653 Preise auf Grund des Münzfusses ohne Zuhilfenahme und ohne Kennt-  
  654 nis des Wechselkurses. Als Ergebnis des Vergleichs von Inlands-  
  655 und Auslandspreis erscheint uns als Resultat nur die Kenntnis  
  656 des billigeren Produzenten; mit dem Golde aber haben wir zum Pro-  
  657 dukte selbst keine Beziehung. Der Goldwährung haben wir so eminen-  
  658 te Bedeutung und so grossen praktischen Wert beigemessen, dass  
  659 diese Eigenschaft, die wir leugnen, demgegenüber nicht ins Gewicht  
  660 fällt. Wvvavvs sie weiterhin an Vorteil gegenüber den Ländern mit  
  661 freier Währung bedeutet, bei denen wir ja auch durch die Valuta  
  662 stets denselben Vergleichsweg einschlagen können, das lag in der  
  663 Stabilität der Vvvavvluta jedes Goldwährungslandes, das nun auf weite  
  664 Sicht rechnen liess. Das alles aber sind Vorteile wohl der Gold-  
  665 währung als der Währung der stärksten Länder, nicht aber des Gol-  
  666 des als Metall, als Währungsbasis. Die wirkliche Währungsbasis  
  667 ist immer die menschliche produktive Arbeit; nur die Einheit, die  
  668 wir zu Grunde legen, ist jeweils verschieden und das[handsch. ergänzt (]ist der Grund,  
  669 waru[übertippt m] als tertium comparationis ein etwas in der Uvvmvvrechnung von  
  670 Land zu Land dazwischen treten muss. Das findet in den Preisen  
  671 seinen sichtbaren Ausdruck. Wenn jedes gleiche Produkt den zwanzigsten Teil  
  672 kostet wie bei uns, so gehört es zur Selbstverständlichkeit, dass  
  673 bei Goldwährung die der Mark zu Grunde liegende Goldmenge ein  
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  683 Zwanzigstel des Pfund Sterlin sein muss. Dass durch währungs-  
  684 politische Massnahmen diese Sätze absolut fest begründet sind,  
  685 ist nichts, was in der Natur des Goldes begründet wäre, und ist  
  686 auch die Dauer auch nur durchführbar, wenn die Gesamtsumme aller  
  687 Preise oder sagen wir der Preisindex, gemessen von Land zu Land,  
  688 im selben Verhältnis bleibt. Wenn dieses auf dem allgemeinen  
  689 Preisniveau fussende, erst die Goldrelationen begründende Verhält-  
  690 nis ununterbrochen weiter besteht, dann wird Export und Import  
  691 und somit der Zahlungsausgleich von Land zu Land nicht aus dem  
  692 Gleichgewicht gebracht werden, und das intervalutare Pari wird  
  693 das Münzpari kaum verlassen können. Weil periodische Einzel-  
  694 schwankungen, so nebensächlich und geringfügig sie auch sein mö-  
  695 gen, auch bei den stärksten Lvvävvndern nicht zu vermeiden sind, und  
  696 das bei freien Währungen Uvvnvvklarheit und Unsicherheit in die  
  697 Berechnungen der Kvvavvufleute bringen müsste, darum ist die Gold-  
  698 währung mit dem mechanischen Zahlungsausgleich noch besonders  
  699 geeignet, den Vorrang vor anderen Währungen zugesprochen zu er-  
  700 halten.  
  701      Gold als ein in der Natur lagerndes Gut ist nun auch  
  702 allen Wechselfällen und Zvvuvvfällen der Produktion ausgesetzt, sit  
  703 also in der Komparativen Statik gesehen nicht unbedingt wertkon-  
  704 stant. Das veranlasst uns, der Vollständigkeit halber zu prüfen,  
  705 wie im einzelnen z.B. bedeutende Goldfunde, neue technische Wege  
  706 der Gewinnung, wie etwas gar Herstellung auf synthetischem Wege  
  707 oder wie umgekehrt plötzliches Aufhöhren von Goldfunden auf die  
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  717 Währung wirken müsste. Es ist nebensächlich, welchen Prozentsatz  
  718 der möglichkeiten unsere Fälle in sich schliessen. Die ersten  
  719 beiden Evvrvvwä[übertippt g]ungen scheinen sogar von wirklich praktischer Bedeu-  
  720 tung. Nach immer grösseren Opfern für die Währungsbanken kommt  
  721 endlichh auch einmal der Punkt des Unvermögens, weiterhin mehr  
  722 Gold aufzunehmen. Schliessen sich in diesem Augenblicke nicht  
  723 weitere Länder der Goldwährung an und treten dabei mit neuem Be-  
  724 darfe auf, so sind die Goldwährungsstaaten gezwungen, die freie  
  725 Prägbarkeit aufzugeben, nachdem die Besitzer der Goldgruben in  
  726 der ganzen vorhergehenden Zeit dynamischer Entwicklung infolge  
  727 der Förderung Monopolgewinne über den wirklichen Herstellungs-  
  728 wert hinaus vereinnahmen und inflationistisch das Preisniveau  
  729 beeinflussen konnten. Gegenüber einer so vermehrten und verbillig-  
  730 ten Goldpruduktion könnte der Staat und vor allem der führende  
  731 Wirtschaftsstaat in seiner Geldpolitik nicht untätig verharren,  
  732 denn in seiner vorgeschriebenen Prägepflicht wechselt er nicht  
  733 nur 1 kg ungeprägtes Gold in 1 kg geprägtes Gold um. er wechselt  
  734 nicht nur die Form, sondern er stempelt in einer gegebenen Form  
  735 das Gols zu seinem nominellen Gelde, das historisch verankert,  
  736 vor allem in einem anderen, höheren Goldwert verankert [sic] Gemeinbesitz  
  737 aller menschlichen Handlung, ihrer gesamten Denk - und Rechenope-  
  738 rationen geworden ist. Das in Münze geprägte Gold ist ein anderes  
  739 als das Gewichtsgold; die "charta" ist mit Knapp zu sprechen  
  740 das entscheidende. Hvvivver hat nicht ein Privatmann dem Gold eine  
  741 Form gegeben, wie der Juwelier einen Ring fertigt; hier hat der  
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  751 Staat dem Golde einen gesellschaftlich gültigen Wert gegeben,  
  752 der sich vom wirtschaftlichen Wert des Goldes auf Grund seiner  
  753 Produktionskosten trennt. Der Staat darf hier aber nicht als  
  754 selbstherrlicher Autokrat betrachtet sein, sondern er ist hier  
  755 nur Ausdruck und Funktion einer Vielheit, nämlich der wirtschaf-  
  756 tenden Gesellschaft und diese[handsch. durchgestrichen --r--] wird nicht willens sein ihr Ein-  
  757 kommen schmälern zu lassen zum Vorteil einer verschwindenden Min-  
  758 derheit oder überhaupt einer anderen Wirtschaftsgemeinschaft;  
  759 sie wird sich gegen die Unwahrheit der Tauschakte zur Wehr setzen  
  760 und das heisst hier in seiner Wirkung; sie wird die Prägepflicht  
  761 aufheben. [handsch. geändert , und handsch. ergänzt zumindest so lange bis ?der Restwert? wieder stabil geworden ist . ]  
  762      So könnte wohl die Mvvövvglichkeit bestehen, dass die erste  
  763 Wirtschaftsmacht sich vom Golde löst, dabei diese Vormachtstel-  
  764 lung hält und auch weiterhin ruhender Pol in der Währungen Spiel  
  765 und Schwanken bleibt, eben weil diese [hands. geändert Großschreibung L]andesallmächtige Währung  
  766 die Preise praktisch so fest als das objektiv messbare Geld zu  
  767 binden vermag. Wäre es denkbar, dass solches Land das gesamte Gold  
  768 in seinen Gvvrvvenzen und nur i[übertippt n] eigener Regie fördere, dann wäre es  
  769 wohl auch in der Lage, dem Golde einen über seinen wirtschaftli-  
  770 chen Herstellungswert gelegenen Preis zubgeben und in seiner  
  771 Münze zu statuieren. Andere Svvtvvatten würden praktisch, wenn auch  
  772 mit wirtschaftlichen Opfern die gleiche Währung annehmen und so  
  773 bietet sie bisher gesehen auch alle Segnungen einer Goldwährung  
  774 mit wirtschaftlich wahrem Inhalt.  
  775      Eine Einschränkung allerdings, die geeignet ist, aus dieser  
  776 theoretischen Möglichkeit eine fast praktische Unmöglichkeit  
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