Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / IV




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396 mĂŒssen kalkulieren, gewissermaassen von oben nach unten, denn das 396 mĂŒssen kalkulieren, gewissermaassen von oben nach unten, denn das
397 Oben ist uns durch die GoldwÀhrung gegeben. In jenem fest begrenz- 397 Oben ist uns durch die GoldwÀhrung gegeben. In jenem fest begrenz-
398 ten Raume muss sich unser Wirtschaftsleben bewegen und einrich- 398 ten Raume muss sich unser Wirtschaftsleben bewegen und einrich-
399 ten und die angeschnittenen Fragen sind as diesen Gesichtspunk- 399 ten und die angeschnittenen Fragen sind aus diesen Gesichtspunk-
400 ten heraus zu prĂŒfen und zu beantworten. WĂ€hrend wir auf den Preis 400 ten heraus zu prĂŒfen und zu beantworten. WĂ€hrend wir auf den Preis
401 kaum einen Einfluss haben, bleibt uns doch als Regulator unserer 401 kaum einen Einfluss haben, bleibt uns doch als Regulator unserer
402 Einkommen die Höhe der Produktion vorbehalten. Mit beiden gegebenen 402 Einkommen die Höhe der Produktion vorbehalten. Mit beiden gegebenen
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    446 zu Forderungen, diese alle zu Wechseln und endlich zu Banknoten
    447 fĂŒhren wĂŒrden. Wir wissen aber auch, dass Kompensationen, Natural-
    448 empfang, Wechselzahlung, Barzahlung, Gutschrift auf Girokonto, das
    449 alles technische Modifikationen sind, die eine einzige Grösse
    450 darunter wie die Banknoten, ihrerseits in der Höhe beinflussen
    451 mĂŒssen. Jedenfalls erkennen wir die Bedeutungslosigkeit jeglicher
    452 Deckungsvorschrift in diesem Zusammenhang.
    453      Es ist charackteristisch, dass wir mit dem Metallismus
    454 zu scheinbar gleichen Ergebnissen gelangen. Wir haben dabei
    455 bisher allerdings bewusst von den Krisen abstrahiert, in der Annahme,
    456 dass in einem GoldwĂ€hrungsverband als Ganzem, eben weil ihm die
    457 strĂ€ksten WirtschaftsmĂ€chte angehören, Krisen sich nicht durch-
    458 setzen können. Das einzelne Land, von ihr befallen, muss automa-
    459 tisch aus dieser Gruppe ausscheiden, ohna dass an der Bedeutung
    460 und dem Ivvnvvhalt der GoldwĂ€hrung in diesem Sinne etwas geĂ€ndert
    461 wurde. So lange nun eine Macht besteht, die, ein ruhender Pol mit
    462 allgemein gĂŒltigen Werten operiert, so lange ist die metallistisch
    463 geforderte Funktion des Goldes, Maasstab fĂŒr Wertgrösse im Einzel-
    464 nen zu sein nach unserer Darlegung nicht vonnöten. Nur wenn wir
    465 annehmen, dass ein Land in sich ohne Anlehnung an die Weltwirt-
    466 schaft, die als ganzes praktisch immer krisenfrei sein muss, aus
    467 einer alle Werte umlagernden Krise gesunden will, dann wird eine
    468 Materie, sagen wir das Gold als Maass vonnöten, dann allerdings
    469 mĂŒssen wir von neuem aufbauen auf Arbeitswerten, wie sie sich
    470 in der Beschaffung ergeben. Ob in einer modernen Wirtschafts-
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    480 verfassung eine solche Grundlegung der Werte sich reibungslos
    481 vollziehen kann ist eine Fvvrvvge fĂŒr sich. Praktischer erscheint
    482 uns auch in diesem Falle die Anlehnung an [ĂŒbertippt i]internationale WĂ€hrun-
    483 gen als das nĂ€chstliegende. Bliebe noch ĂŒbrig, dass wirklich eine
    484 Weltkrise in den Bereich der Möglichkeit zu ziehen wĂ€re; dann
    485 allerdings könnten wir einer objektiv messbaren Grösse als Maass
    486 fĂŒr alle anderen Dinge um uns nicht mehr eintraten. Wenn wir wo
    487 die Krise fast bis zur wirtschaftlichen Revolution unseres Plane-
    488 ten ausdehnen, dann triumphiert der Stoff allein, dann ist das
    489 Gold als Metall in Herrschaft so lange bis die Entwicklung wie-
    490 der historische gĂŒltige Werte schafft.
    491      SpĂ€terhin wird dieser Gedanke nochmals gestreift werden
    492 und nun zurĂŒck zur Betrachtung der GoldwĂ€hrung in unserem be-
    493 schriebenen Gedankengang: Sie wirkt hier zwar vollkommen als der
    494 Stabilisator der Wirtschaft, aber das nicht aus der Preisfixierung
    495 durch Vergleich mit dem Golde, das sich in allen Geistern gleicher
    496 WertschĂ€tzung erfreut, im Ivvnvvlande sowohl als auch im Auslande; auch
    497 nicht deshalb erhĂ€lt es die Wirtschaft im stabilen, gesunden Zu-
    498 stande, weil es in der Deckung ĂŒberschĂŒssiger Notenausgabe, Preis-
    499 steigerung und Inflation entgegensteuert, sondern deshalb, weil `es
    500 zum straffen Svvtvvabilisator aller GoldwĂ€hrungslĂ€nder, weil es in
    501 der Gemeinsamkeit der Bindung, in der Kvvovvnkurrenz der StĂ€rksten
    502 jeweils die Spitzenleistungen mit den relativ geringsten Erzeu-
    503 gungskosten als Mvvavvass und Richtpunkt hinstellt, nach dem alle an-
    504 deren, wollen sie exportfĂ€hig bleiben, hinstreben mĂŒssen. Die ganze
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    514 Struktur der modernen Wirtschaft drĂ€ngt zum Export sowohl als
    515 auch zum Import. Ob wir nun das eine oder andere in den Vorder-
    516 grund schieben, ist gleichgĂŒltig; immer aber mĂŒssen wir den unbe=
    517 dingt notwendigen Import mit Export decken. Beides sind Grössen
    518 aus Menge mal Preis. Preis gibt es auf dem Weltmarkt nur einen
    519 einzigen, den alles untertanen Weltmarktpreis. Was wir importieren
    520 können, ist uns also umgekehrt durch den Export vorgeschrieben,
    521 die beide in dem Produkt aus Menge mal Preis gleiche Grössen
    522 bilden mĂŒssen. So lange wir diesen Gleichgewichtszustand in der
    523 natĂŒrlichen wirtschaftlichen Kvvrvvaft finden, spielt die GoldwĂ€hrung
    524 obwohl sie gerade dann ihre segensreichen Wirkungen am meisten
    525 uns spĂŒren lĂ€sst, doch keinerlei Rolle, was das Gold als Metall
    526 und Vergleichsmaass anlangt. Wirksam ist nur der Gedanke und
    527 die Notwendigkeit der Einhaltung der in der GoldwĂ€hrung gebunde-
    528 nen und vergleichbaren universellen Weltmarktpreise und die
    529 starre Bindung der Einkommen des einzelnen wie der der ganzen
    530 LĂ€nder an diese. Wo das Gold anfĂ€ngt als Metall eine wichtigere
    531 Rolle zu spielen, wo es zur Begleichung von Saldis auf Grund
    532 mangelnden Exports ( das Land hat zu wenig gearbeitet oder zu
    533 teuer) auf die Dauer ins Ausland strömt, da wo das Geld allzu
    534 stark sichtbar wird, da ist es nötig, dass der Staat einen War-
    535 nungsruf an die Wirtschaft ertönen lĂ€sst und mit seinen gegebe-
    536 nen Mitteln solcher Weiterentwicklung hemmend entgegenwirkt.
    537 HĂ€ufig auch, wie bei der letzten Krise 1907 lag der Grund zu
    538 Goldexport, zu dem wir gezwungen wurden, nicht in uns, obwohl
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