Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / IV




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    344 rechterhaltung der Goldwährung notwendigerweise wieder abgetragen
    345 werden müssen. Die Goldwährung ist nur das Äusserste Ventil,
    346 das der Währungspolitik zum halten des intervalutaren Paris
    347 zur Verfügung steht. Praktisch waren es die Gold[übertippt p]unkte, -die Ver-
    348 sendungskosten von Land zu Land, die das [übertippt i]ntervalutare Pari mit
    349 dem Münzpari eng verbanden.
    350      Die alten Fäden wieder aufnehmend, können wir sagen, dass
    351 als Folge der absoluten Vergleichbarkeit die Goldwährung unser
    352 ganzes Preisniveau auf dem Uvvmvvwege üder [sic] den Weltmarkt von aussen
    353 herein beeinflusst habe, so dass jede Stimme wohl gehört wird, aber
    354 doch immer alle gegen einen stehen und dessen Wirtschaft beein-
    355 flussen. Was aber ist mit diesem Ereignis weiter gewonnen? Zunächst
    356 einmal: eine allgemeine Preisänderung kann nur statthaben in Ge-
    357 meinsamkeit mit dem ganzen Weltmarkt. Wir können unsere Produktions
    358 kosten in der Gesamthöhe, soweit sie den Preis bestimmen, nicht än-
    359 dern, ohne dass dies allgemeine Regel wäre, und dazu liegen noch
    360 hemmend die Bindungen an das Gold vor, dessen Gebrauchswert sich
    361 bei Innehaltung des alten Münzfusses gegenüber dem erhöhten Preis-
    362 niveau auflehnen würde. Schwanken können also nur die einzelnen
    363 Produktionsgrössen, das sind die Einkommen untereinander. Von ihnen
    364 können wir wohl sagen, dass in längeren Zeitabläufen genommen durch
    365 die gegenseitige Konkurrenz und abwanderung, Stabilität sowohl im
    366 allgemeinen, alsnauch in ihrem gegenseitigen Verhältnis obwaltet.
    367 Das Real- und das Nominaleinkommen in der Nation sind nur verschie-
    368 dene Namen zur Versinnbildlichung eines Vorrates an Gütern, ersteres
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    378 ist die periodisch erzeugte Gütermenge als Masse, letzteres ist
    379 eine gesellschaftliche Kategorie, bedingt dur[übertippt c]h arbeittsteilige
    380 Produktion und Privatwirtschaft, - der Anspruch der einzelnen
    381 insgesamt auf jenen Vorrat. Mit den Preisen sind die Einkommen
    382 gebunden, denn Einkommen sind nichts anderes wie Preise, Preise
    383 für geleistet Arbeit, die zusammengenommen in den Warenpreisen
    384 das notwendige Gegenüber finden müssen. Das ist der Weg, auf dem
    385 die Goldwährung über die Preisbildung und -bindung ihren Weg
    386 bis zu den Einkommen findet. Das aber ist etwas durchaus verschie-
    387 denes der Bedeutung, die Metallisten dem Gelde imputieren. Wir
    388 aber gehen auf unserem Wege noch weiter. !!Es ist klar, dass das
    389 Nominaleinkommen der Nation nur geändert werden kann und darf im
    390 Einklang mit der Produktionsleistung.!! Nie kann es geändert werden
    391 pro Anteil am Produkt, sondern immer nur pro Zahl. So können wir
    392 die Fvvrvvage der Arbeitszeit, der Beamtengehälter, denn das sind aus
    393 der Produktion geleistete Steuern; wir können das Maass, wie weit
    394 soziale Einrichtungen in der Goldwährung möglich sind, begrifflich
    395 beantworten. Wir müssen nur immer von aussen nach innen sehen, wir
    396 müssen kalkulieren, gewissermaassen von oben nach unten, denn das
    397 Oben ist uns durch die Goldwährung gegeben. In jenem fest begrenz-
    398 ten Raume muss sich unser Wirtschaftsleben bewegen und einrich-
    399 ten und die angeschnittenen Fragen sind aus diesen Gesichtspunk-
    400 ten heraus zu prüfen und zu beantworten. Während wir auf den Preis
    401 kaum einen Einfluss haben, bleibt uns doch als Regulator unserer
    402 Einkommen die Höhe der Produktion vorbehalten. Mit beiden gegebenen
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    412 Grössen haben wir auch die Notenproduktion in die Klammer ein-
    413 gezogen. Wir brauchen nur von der Banknote rückwärts zu schreiten
    414 über Wechsel zur Forderung, um die Verknüpfung der Note mit der
    415 Ware und, was die Höhe und Menge ihres Umlaufs anlangt, mit dem
    416 durch den Weltmarkt und Goldwährung uns vorgeschriebenem Preis-
    417 niveau gewahr zu werden. Das liegt durchaus im Rahmen der im
    418 Kreislauf der Wirtschaft von uns vorgetragenen Auffassung. Mit
    419 diesem Eegebnis haben wir eine Waffe gegen die Einlösepflicht
    420 und die Deckungsfrage der Noten in der Hand. Lehrt uns der Me-
    421 tallismus nicht, dass das Gold als Wertmaass real vorhanden sein
    422 müsse und dass die Banknote nur deshalb wie Gold kursiere, weil
    423 sie in solches u[übertippt m]wandelbar ist? Wurde uns nicht besonders im
    424 Kriege die Dritteldeckung als die Bremse gegen die Inflation
    425 hingestellt, um allerdings praktisch in der Art und Weise, wie
    426 sie gehandhabt wurde, in der Einbeziehung der assignatenmässig
    427 gedeckten Darlehenskassenscheins als Deckungsgrundlage, einen
    428 sinnfälligen, wirtschaftlichen Betrug zu begehen. !!Aus unserer
    429 Betrachtung erkennen wir, dass, so lange wir an die G[übertippt ol]dwährung
    430 angeschlossen waren, eine Inflation als ausgeschlossen anzuse-
    431 hen war.!! Wir können das Maass der Noten in der Goldwährung in
    432 der Zahl gewiss nicht fixieren, aber wir können ohne weiteres
    433 das Maximum angeben, bis zu dessen Höhe, obgleich sie das die
    434 Deckung beträchtlich überschreiten würde, eine Notenausgabe ge-
    435 fahrlos und von geldtheoretischer Seite nicht zu beanstanden
    436 wäre. Der Fall des Maximums an Noten läge da, wo alle Leistungen
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    446 zu Forderungen, diese alle zu Wechseln und endlich zu Banknoten
    447 führen würden. Wir wissen aber auch, dass Kompensationen, Natural-
    448 empfang, Wechselzahlung, Barzahlung, Gutschrift auf Girokonto, das
    449 alles technische Modifikationen sind, die eine einzige Grösse
    450 darunter wie die Banknoten, ihrerseits in der Höhe beinflussen
    451 müssen. Jedenfalls erkennen wir die Bedeutungslosigkeit jeglicher
    452 Deckungsvorschrift in diesem Zusammenhang.
    453      Es ist charackteristisch, dass wir mit dem Metallismus
    454 zu scheinbar gleichen Ergebnissen gelangen. Wir haben dabei
    455 bisher allerdings bewusst von den Krisen abstrahiert, in der Annahme,
    456 dass in einem Goldwährungsverband als Ganzem, eben weil ihm die
    457 sträksten Wirtschaftsmächte angehören, Krisen sich nicht durch-
    458 setzen können. Das einzelne Land, von ihr befallen, muss automa-
    459 tisch aus dieser Gruppe ausscheiden, ohna dass an der Bedeutung
    460 und dem Ivvnvvhalt der Goldwährung in diesem Sinne etwas geändert
    461 wurde. So lange nun eine Macht besteht, die, ein ruhender Pol mit
    462 allgemein gültigen Werten operiert, so lange ist die metallistisch
    463 geforderte Funktion des Goldes, Maasstab für Wertgrösse im Einzel-
    464 nen zu sein nach unserer Darlegung nicht vonnöten. Nur wenn wir
    465 annehmen, dass ein Land in sich ohne Anlehnung an die Weltwirt-
    466 schaft, die als ganzes praktisch immer krisenfrei sein muss, aus
    467 einer alle Werte umlagernden Krise gesunden will, dann wird eine
    468 Materie, sagen wir das Gold als Maass vonnöten, dann allerdings
    469 müssen wir von neuem aufbauen auf Arbeitswerten, wie sie sich
    470 in der Beschaffung ergeben. Ob in einer modernen Wirtschafts-
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    480 verfassung eine solche Grundlegung der Werte sich reibungslos
    481 vollziehen kann ist eine Fvvrvvge für sich. Praktischer erscheint
    482 uns auch in diesem Falle die Anlehnung an [übertippt i]internationale Währun-
    483 gen als das nächstliegende. Bliebe noch übrig, dass wirklich eine
    484 Weltkrise in den Bereich der Möglichkeit zu ziehen wäre; dann
    485 allerdings könnten wir einer objektiv messbaren Grösse als Maass
    486 für alle anderen Dinge um uns nicht mehr eintraten. Wenn wir wo
    487 die Krise fast bis zur wirtschaftlichen Revolution unseres Plane-
    488 ten ausdehnen, dann triumphiert der Stoff allein, dann ist das
    489 Gold als Metall in Herrschaft so lange bis die Entwicklung wie-
    490 der historische gültige Werte schafft.
    491      Späterhin wird dieser Gedanke nochmals gestreift werden
    492 und nun zurück zur Betrachtung der Goldwährung in unserem be-
    493 schriebenen Gedankengang: Sie wirkt hier zwar vollkommen als der
    494 Stabilisator der Wirtschaft, aber das nicht aus der Preisfixierung
    495 durch Vergleich mit dem Golde, das sich in allen Geistern gleicher
    496 Wertschätzung erfreut, im Ivvnvvlande sowohl als auch im Auslande; auch
    497 nicht deshalb erhält es die Wirtschaft im stabilen, gesunden Zu-
    498 stande, weil es in der Deckung überschüssiger Notenausgabe, Preis-
    499 steigerung und Inflation entgegensteuert, sondern deshalb, weil `es
    500 zum straffen Svvtvvabilisator aller Goldwährungsländer, weil es in
    501 der Gemeinsamkeit der Bindung, in der Kvvovvnkurrenz der Stärksten
    502 jeweils die Spitzenleistungen mit den relativ geringsten Erzeu-
    503 gungskosten als Mvvavvass und Richtpunkt hinstellt, nach dem alle an-
    504 deren, wollen sie exportfähig bleiben, hinstreben müssen. Die ganze
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