Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / IV




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39 39 uns die Preise nicht vertraut sind, und haben wir hier Gelüste
40 40 zum Tausch. Von welchem Gesichtspunkt mag unser Handeln wohl ge-
127 127 ten anderer bereichern können.
128 128      Der nämliche Vorgang, der aber keine Svvcvvhlüsse auf die
129 129 Qualität seiner Valuta ziehen lässt, ist dann gegeben, wenn ein
130   Land aus freiem Entschluss eine Währungsänderung vornimmt. D
  130 Land aus freiem Entschluss eine Währungsänderung vornimmt. Die
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  140 Umrechnung der Valuta wird sich ganz genau mathematisch hier  
  141 vollziehen. Auch bei den sog.festen Valuten, den Goldwährungen,  
  142 sind immerhin in den Grenzen der Tvvrvvansportkosten kleine Schwan-  
  143 kungen um das Münzparie möglich, die noch gar die feinsten  
  144 Schwankungen der Wirtschaft uns künden. Ivvnvv jedem Falle müssen die  
  145 Devisenkurse so stehen, dass die aus einem momentanen Preisniveau  
  146 sich ergebenden Antriebe zu Import und Export und damit Störung  
  147 der Zahlungsbilanz durch die Valuta paralysiert werden.  
  148      Das zeigt uns auch, dass die Valuten primäre nur von innen  
  149 heraus erschüttert werden können, von solchen Erscheinungen, die  
  150 als Endergebnis eine Wirkung auf die Preise zeitigen. Nach aussen  
  151 ist das staatliche Geld eine Ware, nicht in der Eigenschaft als  
  152 das körperliche Geld, sondern eine Ware, insofern sie das Gegenüber  
  153 oder die Anweisung auf die Güter bedeutet. Der erzielte Wechsel-  
  154 kurs ist in letzter Zvvuvvrückverfolgung nicht der Preis des Geldes,  
  155 sondern der Preis der Waren, die hinter dem Gelde stehen, und die  
  156 im Verhältnis zur eigenen Währung teurer, gleich geblieben oder  
  157 billiger geworden sind. Gvvavvnz gleich so verhält es sich mit Zins-  
  158 erträgen aus im Ausland arbeitenden Kapital und mit Versicherungs-  
  159  prämien, die notwendig als Aktivposten in der Bilanz erscheinen  
  160 müssen wie Güterausfuhr, weil auch diese Pvvovvsten sich auf kostende  
  161 Leistungen zurückführen lassen, ja nur auf solche zurückgeführt  
  162 werden können [ergänzt handschriftlich , [?]genau[?]] wie physische Gegenstände selbst. Wir können hier  
  163 aber nicht die Wirkungen auf die Valuta erschöpfend behandeln;  
  164 wir wollen v[übertippt i]elmehr die uns wichtigen, mit der Werteinheit im  
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  174 Innenverkehr zusammenhän[übertippt g]enden Berührungspunkte aufzeigen. Die  
  175 letzte Entscheidung spricht immer die Zahlungsbilanz, aber der  
  176 wesentlichste Faktor der Zahlungsbilanz ist wiederum die Handels-  
  177 bilanz, und sie eben ist bedingt durch die Preishöhe.  
  178      Wir fassen noch einmal zusammen: Die Aufgabe der Valuta  
  179 besteht darin, dort, wo der überstaatliche Tausch nicht mehr sich  
  180 zwischen gleichen verkörperten Arbeitswelten abspielt, den als  
  181 tertium comparationis der Werteinheit geschalteten intervaluta-  
  182 ren Kurs so umzuändern, dass der Tausch zwischen objektiv glei-  
  183 chen [g übertippt mit G]rössen wieder verwirklicht ist. Weiter sollte unsere Betrach-  
  184  tung vorläufig nicht führen. Es sollte nur kurz dargetan sein,  
  185 dass auch der internationale Verkehr über die Grenzen der ver-  
  186 schiedensten Währungsländer hinaus keine Brechung der von uns er-  
  187 klärten Sätze bedeutet und der Begriff der Werteinheit keine  
  188 Biegung dadurch erfährt. Was im einzelnen über die [übertippt V]aluten noch  
  189 zu sagen sein wird, das sei jetzt bei der Betrachtung der Währungs-  
  190 formen ergänzt.  
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  192      Die W ä h r u n g s f o r m e n .  
  193  
  194 __Goldwährung:__ Es könnte scheinen, als ob wir in der Kritik des  
  195 Metallismus damit auch gleichzeitig die Goldwährung schlechthin  
  196 negieren wollten. Das aber ist nicht der Fall; - wir anerkennen  
  197 vielmehr die ungeheuer praktische Bedeutung, die der Goldwährung  
  198 innewohnte und erkennen ihre Segnung im vollen Maasse an.  
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  208 Nur, und das trennt uns trotz scheinbaren Gleichlauts vom  
  209 Metallismus, suchen wir aus ihr nicht die Stützen metallisti-  
  210 scher Lehre zu gewinnen. Was jenen das A und O bedeutet, ist in  
  211 unserer Avvnvvschauungsweise erstvsekundärer Natur; uns interessiert  
  212 in diesem Zusammenhange weder die Notendeckung noch innerer Gold-  
  213 umlauf, wir fragen nichts nach der Basierung der Werteinheit Mark  
  214 au`f das Gold, soweit sie zur Erklärung des Eigenwertes dienlich  
  215 sein soll. Wir betrachten einmal die Goldwährung als die von den  
  216 wirtschaftlich führenden Ländern angewandte Währung, werden dabei  
  217 vielen gemeinsam bindenden Gesichtspunkten auf die Spur kommen  
  218 und auf diesem Wege von aussen nach innen endlich auch die wirt-  
  219 schaftliche Bedeutung der Gvvovvldwährung im Innenverkehr würdigen.  
  220      Das den Weltmarkt beherrschende und mit Industrieproduk-  
  221 ten versorgende Land war England. Hier müssen wir unseren Betrach-  
  222 tung aufnehmen . In England herrschte die Goldwährung vor, d.h. es  
  223 wurde proklamiert, dass ein Pfund Sterling einer Gewichtsmenge  
  224 Feingoldes gleich zu werten und jederzeit in Gold umzutauschen  
  225 sei. Die Geldpreise waren in diesem System ohne weiteres Goldprei-  
  226 se, denn einmall hatte das Pfund Sterling eine natürliche Beziehung  
  227 zum Golde, wie sie die zu allen anderen Gütern auch hatte, und dann  
  228 aus geldpolitischen Gründen noch eine besondere auf die Dauer  
  229 mit jener notwendig übereinstimmende Bindung zu diesem Edelmetall,  
  230  nämlich den Münzfuss. England wa rwirtschaftlich so gut fundiert,  
  231 dass es trotz dreimaliger Suspendierung der Peelsacte, der Ein-  
  232 stellung der Goldeinlösepflicht, doch keine nennenswerten  
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