Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / IV




← Vorherige Änderung
NĂ€chste Änderung →

hinzugefĂŒgt:
– 90 –
uns die Preise nicht vertraut sind, und haben wir hier GelĂŒste
zum Tausch. Von welchem Gesichtspunkt mag unser Handeln wohl ge-
leitet sein? Es werden die gleichen sein, die einmal die Relation-
nen im eigenen Lande zum Entstehen brachten und wir können im Geis-
te der objektiven Wertlehre antworten, dass es auch hier der geron-
nene Arbeitswert sein muss. Auf Grund der voon beiden Parteien an-
gestellten ErwĂ€gungen wird dann bei Uebereinstimmung der Tausch
zustande kommen. Wir haben sonderbarer Weise dabei nach keinem
Preise gefragt; – er konnte uns ja auch nichts sagen. Dann aber,
wenn unsere WertschĂ€tzung, auf Grund des Arbeitswertes, die wir
einem Dinge zuerkennen, beendet ist, und wir wissen, dass unsere
Ware zehn Einheiten unserer WĂ€hrung, die fremde Ware, die wir gegen-
ta[ĂŒbertippt u]schen, fĂŒnf Einheiten der fremden WĂ€hrung gleichkommt, so scheint
es, dass unsere WĂ€hrung einen um die HĂ€lfte niederen Maasstab angelegt,
als es drĂŒben ĂŒber der Grenze geschieht. Nicht nur die Werteinhei-
ten A und die fĂŒnf Werteinheiten B. Verdichten sich die Tausche,
so wird die Wahrscheinlichkeitszahl zwischen den beiden WĂ€hrungen
zur immer festeren und bestimmteren Grösse. Das Beispiel ist na-
turgemĂ€ss auf das möglichst einfache Maass reduziert und es ist
im Verlauf der Betrachtung der GoldwĂ€hrung zu beweisen, dass auch
be[ĂŒbertippt i]m modernst organisierten internationalen Handel die Gescheh-
nisse im Grunde die gleichen bleiben. Die FĂ€den des Austausches
hĂ€lt nun der Staat in der Hand, der es unternommen hat, das Geld-
wesen und das ganz besonders im VerhĂ€ltnis nach aussen zu ordnen
– 91 –
und zu regeln. Mit diesem Tun hemmt er keineswegs den Unterneh-
mungsgeist des Einzelnen, dem ja nicht am Tausche, sondern nur am
Kaufe oder Verkaufe gelegen ist. Importeur und Exporteur verrich-
ten jeweils nur eine HĂ€lfte des volkswirtschaftlichen Austausches.
So entstehen, gesehen von der Perspektive der gesamten V
Volkswirtschaft, Forderungen und Gegenforderungen, die bis zur
gleichen Höhe der Werte sich aufheben und Ă¶konomisch bedeutungs-
los bleiben. Den Stand des Wechselkurses bestimmen vielmehr je-
weils Mehrheit oder Minderheit der Forderungen nach den Gesetzen
von Angebot und Nachfrage. Wir sahen, dass das VerhĂ€ltnis der Wech-
selkurse primĂ€r abhĂ€ngig ist von der Preishöhe der jeweiligen
LĂ€nder. Dies bildet ja auch den Anreiz zu Import oder von Seiten
der anderen zu Export. Sind wir mit Export im RĂŒckstande geblieb-
ben, so können wir daraus entnehmen entweder, dass Waren bei uns
nicht abgesetzt sind oder gar, dass wir infolge falscher Geld-
schöpfung wirtschaftlich ungerechtfertigt ĂŒber eine GĂŒtermenge
verfĂŒgt haben, die wir, da wir importieren, zum Export hĂ€tten be-
reit halten mĂŒssen. Wir können aber den auslĂ€ndischen Konsum auf
unseren Vorteil hin nicht schmĂ€lern, wir mĂŒssen vielmehr fĂŒr den
Mankoposten der ĂŒberzĂ€hligen Einfuhr als KĂ€ufer von fremder Va-
luta auftraten und den Preis dieser damit in die Höhe treiben,
was gleichbedeutend einem Sinken der Mark zu werten ist. Handelt
es sich hier um eine vorĂŒbergehnde Störung, so wird das verĂ€nder-
te Kursniveau unsere ExporttĂ€tigkeit in einem Maasse erhöhen (Prei-
se sind gleich geblieben – Valuta ist egsunken), dagegen die
– 92 –
Importmöglichkeit uns in einem hohen Maasse genommen sein, dass
die nachfolgende.Bilanz wieder in die alte Kursrelation einneh-
men wird. Die DisparitĂ€t der WĂ€hrungen liefert so aus sich selbst
heraus den Gegendampf. In der WĂ€hrungspolitik werden in solchem
Falle Mittel gefunden werden, um die schĂ€dlichen Schwankungen
zu vermeiden, sei es nun bei gleichen WĂ€hrungen Export des WĂ€h-
rungsmetalls oder Stundung der Forderung.
Anders aber, wenn aus innerwirtschaftlichen GrĂŒnden das
Preisniveau anarchisch geworden ist und sich durchaus von seiner
alten Basis entfernt hat. Das Ausland wird nimmer geneigt sein,
fĂŒr unser Geld und unsere Devisen, das Spiegelbild der Warenprei-
se, den Betrag in eigener WĂ€hrung hinzugeben nach dem VerhĂ€ltnis
wie es zu den alten Relationen geschah. Wenn wir Preise nicht auf
Grund einer ProduktionsĂ€nderung und Verteuerung in ihrer Gesamt-
heit erhöhen, so bringen wir damit zum Ausdruck, dass wir einen
Arbeitsaufwand von bestimmter Grösse nominell höher bewerten[m ĂŒbertippt mit, ]
d.h. den Inhalt der einzelnen Einheit herabmindern. Da nun der
ĂŒberstaatliche Austausch immer nur ein solcher von gleichem Ar-
beitsaufwand sein kann, und in den Devisen als der Parallele der
Waren zum Ausdruck kommt, da muss der Umrechnungskoeffizient Valu-
ta das Gleichgewicht wieder herstellen, da wir uns nicht auf Kos-
ten anderer bereichern können.
Der nĂ€mliche Vorgang, der aber keine SchlĂŒsse auf die
QualitĂ€t seiner Valuta ziehen lĂ€sst, ist dann gegeben, wenn ein
Land aus freiem Entschluss eine WĂ€hrungsĂ€nderung vornimmt. Die
– 93 -
Umrechnung der Valuta wird sich ganz genau mathematisch hier
vollziehen. Auch bei den sog.festen Valuten, den GoldwĂ€hrungen,
sind immerhin in den Grenzen der Transportkosten kleine Schwan-
kungen um das MĂŒnzparie möglich, die noch gar die feinsten
Schwankungen der Wirtschaft uns kĂŒnden. In jedem Falle mĂŒssen die
Devisenkurse so stehen, dass die aus einem momentanen Preisniveau
sich ergebenden Antriebe zu Import und Export und damit Störung
der Zahlungsbilanz durch die Valuta paralysiert werden.
Das zeigt uns auch, dass die Valuten primĂ€re nur von innen
heraus erschĂŒttert werden können, von solchen Erscheinungen, die
als Endergebnis eine Wirkung auf die Preise zeitigen. Nach aussen
ist das staatliche Geld eine Ware, nicht in der Eigenschaft als
das körperliche Geld, sondern eine Ware, insofern sie das GegenĂŒber
oder die Anweisung auf die GĂŒter bedeutet. Der erzielte Wechsel-
kurs ist in letzter ZurĂŒckverfolgung nicht der Preis des Geldes,
sondern der Preis der Waren, die hinter dem Gelde stehen, und die
im VerhĂ€ltnis zur eigenen WĂ€hrung teurer, gleich geblieben oder
billiger geworden sind. Ganz gleich so verhĂ€lt es sich mit Zins-
ertrĂ€gen aus im Ausland arbeitenden Kapital und mit Versicherungs-
prĂ€mien, die notwendig als Aktivposten in der Bilanz erscheinen
mĂŒssen wie GĂŒterausfuhr, weil auch diese Posten sich auf kostende
Leistungen zurĂŒckfĂŒhren lassen, ja nur auf solche zurĂŒckgefĂŒhrt
werden können [ergĂ€nzt handschriftlich, [?]genau[?]] wie physische GegenstĂ€nde selbst. Wir können hier
aber nicht die Wirkungen auf die Valuta erschöpfend behandeln;
wir wollen v[ĂŒbertippt i]elmehr die uns wichtigen, mit der Werteinheit im