Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / III




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615 auch den ungĂŒnstigst Gold Produzierenden noch Arbeitslohn und
616 durchschnittlichen Kapitalprofit abwerfen muss. Der MĂŒnzwert darf
617 nicht unter dem gesellschaftlich notwendigen Herstellungswert des
618 Goldes, das ist sein statischer Kvvovvnkurrenzpreis plus Schlagsatz,
619 sinken. Budge kleidet das in den Satz: " Der objektive Wert des
620 Goldes bildet sich als Resultante der WertschÀtzungen all derer,
621 die auf Gold reflektieren und kristallisiert sich im Beschaffungs-
622 aufwand des nachgefragten Goldquantums." Dabei ist die rein quan-
623 titative, die Mvvovvtive gĂ€nzlich unberĂŒcksichtigt lassende Nachfrage
624 nicht etwa ein dynamisches Problem, sondern einfach die gegebene
625 statisch [hand. unterstrichen]e Nachfrage [hand. darĂŒber: , zusammen mit dem statischen Angebot] [hand. durchgestrichen --also--] starre Grössen, aus denen der objektive
626 Beschaffungswert des Goldes messbar wird. War beim Metallismus
627 das Wertmaass das Gold im Sinn der subjektiven SchÀtzung, und [hand. durchgestrichen --z--]war
628 im Grundgedanken des Metallismus ein Goldwert als eine feste Grös-
629 se, als ein Tauschwert, ein objektiver Beschaffungswert gar nicht
630 vonnöten, so ist hier bei der Warenwerttheorie des Geldes dieser
631 dort vorherrschende subjektive Gebrauchswert, soweit es die Einzel-
632 person anlangt, völlig ausgeschaltet und an seine Stelle eine
633 objektiv messbare Grösse getreten, die infolge der gegenseitigen
634 Bedingtheit des Goldes einmal als Wvvavvre und dann als Geld in der
635 Statik gleich ist dem Werte des Geldes wie er sich in der Zirku-
636 lation des Geldes herausgebildet hat. Der Geldwert, der in dieser
637 Theorie, wie wir nun beim Pvvavvpiergeld sehen werden, eine hervorragen-
638 de Rolle spielt, ist in diesem Falle eben ein Goldwert in gleicher
639 Grösse fĂŒr alle. Eine in dieser Auffassung wurzelnde Variante
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649 metallistischer Auffassung ist hier wohl ersichtlich. Besonders
650 gravierend aber wird die Unterscheidung von den ĂŒbrigen Schulen,
651 wenn es ich um die ErklÀrung des staatlichen Papiergeldes han-
652 delt. Ihr Bestreben geht dahin, dem Papiergled die theoretische
653 Gleichberechtigung neben dem Metallgeld einzurÀumen. Die Lehre
654 des Metallismus, demzufolge Geld Tauschgut und Gegenstand subjek-
655 tiver SchÀtzung sei, soll nunmehr auch auf das Papiergeld Anwen-
656 dung finden. Weil mit dem Gelde, so wird erklÀrt, nicht nur gekauft
657 und ausgedrĂŒckt, sondern auch geschĂ€tzt und gemessen wird, darum
658 mĂŒsste man dem Gelde neben der Tauschmittel - auch die Wertmaass-
659 funktion zuerkennen, also eine Eigenschaft, die ohne weiteres die
660 Notwendigkeit seiner Stofflichkeit ( des Warencharakters des
661 Geldes ) in sich schliesse. Als Ware aber mĂŒsse das Geld sich
662 dem einzigen Gesetz des Warenwertes ĂŒberhaupt unterordnen. Wie
663 aber lassen sich beim stoffwertlosen Papiergeld all diese Gesetze
664 verwirklichen?
665      Da Papier - und Metallgeld bei gesperrter PrĂ€gung vom
666 Staate nicht willkĂŒrlich ausgegeben, vielmehr in Seltenheit gehal-
667 ten wird, muss es die Wirtschaft als das Beschaffungsgut des Tau-
668 sches zum Monopolpreis kaufen. Derart wird solches Geld zu einem
669 Monopo[ĂŒbertippt --c-- l] ; ist Monopolgeld geworden, als Geld kenntlich an einer
670 bestimmten bekannten Fvvovvrm , und Monopol in seiner relativen
671 Seltenheit; zur Ware und zum Tauschgut charakterisiert durch die
672 allen Waren anhaftenden Eigenschaften, Bvvrvvauchbarkeit, NĂŒtzlichkeit
673 und Kostspieligkeit. Darauf stĂŒtzt sich auch der Zwangskurs des
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683 Staates und hinwiederum die Kaufkraft des Geldes.
684      Der Kauf ist, so wird ohne weiteres dargetan, ein Tausch
685 und jeder Tausch bringt Opfer, bringt Kvvovvsten mit sich. Opfer
686 aber bringt man nur fĂŒr Dinge, welche Wert haben, folglich muss
687 auch das Geld Wert haben und wertvolles Gut, es muss eine Ware
688 sein. Die Höhe des Wertes, die Kaufkraft des Geldes ist keine
689 an sich feststehende Grösse, sondern erst das Resultat des Aus-
690 tausches von Ware gegen Geld, also von zwei Wertdingen, und sie wird
691 zu einer allgemein brauchbaren Rechen-und Messgrösse erst dadurch,
692 dass alle anderen GĂŒter zwecks Auffindung ihrer Relationen mit
693 eben jener besonderen Ware Geld in Vergleich und Beziehung ge-
694 bracht werden. FĂŒr den objektiven Wert der GĂŒter gibt es also den
695 Geldpreis, fĂŒr den objektiven Wert des Geldes dagegen keinen ein-
696 heitlichen Ausdruck. Das Geld, auch nicht das Gold in dieser Eigen-
697 schaft, hat bei der Warenwerttheorie, die wir hier noch kritiklos
698 hinnehmen, keinen Preis, sondern nur einen Wert. Ein Pfund Gold
699 ist gleich //M// 1395.--, das bedeutet keine Preisgebung des Goldes,
700 sondern ist eine IdentitÀtsvergleichung. Als das allgemeine Tausch-
701 mittel ist das Geld Wertding und steht in Beziehung zu allen an-
702 deren kostenden Dingen der Aussenwelt; ist nur in seiner Beson-
703 derheit ihr Wertmaass und nur weil es dieses ist, und weil es
704 aus rein praktischen GrĂŒnden in Teile, in Geldeinheiten zerleg-
705 bar geschaffen wurde, darum wird es auch zum Preismaass, gewisser-
706 maassen nur eines auf den Hauptnenner gesetzten Ausdrucks schon
707 vorher erzielten Wertes. NaturgemÀss muss dieses Papiergeld, das
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717 im inneren Verkehr zur wertvollen Ware erhoben wurde, im inter-
718 nationalen Verkehr entthront werden; dort herrscht die Waren-
719 wÀhrung im Sinne der wertvollen Stofflichkeit. Diesen Tatsachen
720 Rechnung tragend, erwuchs Heyn's System mit der Forderung des
721 Papiergeldumlaufes im innern und des Goldes im Aussenhandel,
722 die sog. GeldkernwÀhrung.
723      Es ist selbstverstĂ€ndlich, dass die Hauptangriffe gegen
724 die vorgetragene Theorie aus dem Lager der nominalistischen
725 Schule erfolgten und hinweiderum [sic] ein Hauptvertreter der Waren-
726 theorie, Siegfried Bugge [sic?], seine Polemiken in der Hauptsache
727 gegen Bendixen und Schumpeter fĂŒhrte. Was wir im grossen Rahmen
728 unserer Betrachtungen dazu beitragen wollen, wird sich in die
729 folgenden Darlegungen unserer Gedanken zwanglos einfĂŒgen.
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