Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / III




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  581 Band, ja vielmehr ein trennendes, denn fĂŒr Schumpeter ist auch in  
  582 dem Warengelde dennoch nur der Anweisungscharakter das Entschei-  
  583 dende und das Uvvnvvterscheidende von jeglichen anderen Warengattun-  
  584 gen. Die Warenwerttheorie des Geldes steht gewissermassen zwi-  
  585 schen den Polen der nominalistischen und metallistischen Lehre,  
  586 der ersteren insofern, als sie die Möglichkeit, wenigstens die  
  587 theoretische, einer WĂ€hrung mit stoffwertlosem unkörperlichem Gel-  
  588 de anerkennt; dabei aber, und dieses im Gegensatz zum Nominalis_  
  589 mus, den Gedanken der abstrakten Werteinheit nicht gelten lassen  
  590 will. Sie neigt sich zur metallistischen Lehre, insofern sie dem  
  591 Gelde einen Eigenwert und ihm als TrĂ€ger eines solchen damit auch  
  592 die Funktion des Wertmessers zuschreiben will; sie entfernt sich  
  593 von der metallistischen Lehre in dem Hervorkehren nicht des sub-  
  594 jektiven Gebrauchswertes eines Stoffgeldes sondern in der Prokla-  
  595 mierung des Tauschwertes Geld. Solange reine GoldwĂ€hrung mit  
  596 freier PrĂ€gung besteht, ist der Geldwert gleichbedeutend mit Gold-  
  597 wert, wobei dieser einer Wechselwirkung unterliegt, die einmal von  
  598 der Goldmenge aus die Preise beeinflusst, auf der anderen Seite  
  599 aber in ihrer Menge ursprĂŒnglich von den Preisen [sic: vertippt: Pre--c--sen] bewegt wird.  
  600 Immer mĂŒssen die Tauschmittel die P reissummen realisieren. Hier  
  601 wĂ€re zu bedenken, wie weit bei reiner GoldwĂ€hrung die quantitĂ€ts-  
  602 theoretischen Beziehungen zwischen Geld und Warensefte reichen.  
  603      Das konnten wir ja bereits im Beispiele Englande [sic: Engalnde] beobach-  
  604 ten, dass der Stand fĂŒr Warenpreise ĂŒber die RentabilitĂ€t der Pro-  
  605 duktion des Geldstoffes entscheidet, die eben bei freiem PrĂ€gerecht  
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  615 auch den ungĂŒnstigst Gold Produzierenden noch Arbeitslohn und  
  616 durchschnittlichen Kapitalprofit abwerfen muss. Der MĂŒnzwert darf  
  617 nicht unter dem gesellschaftlich notwendigen Herstellungswert des  
  618 Goldes, das ist sein statischer Kvvovvnkurrenzpreis plus Schlagsatz,  
  619 sinken. Budge kleidet das in den Satz: " Der objektive Wert des  
  620 Goldes bildet sich als Resultante der WertschĂ€tzungen all derer,  
  621 die auf Gold reflektieren und kristallisiert sich im Beschaffungs-  
  622 aufwand des nachgefragten Goldquantums." Dabei ist die rein quan-  
  623 titative, die Mvvovvtive gĂ€nzlich unberĂŒcksichtigt lassende Nachfrage  
  624 nicht etwa ein dynamisches Problem, sondern einfach die gegebene  
  625 statisch [hand. unterstrichen]e Nachfrage [hand. darĂŒber: , zusammen mit dem statischen Angebot] [hand. durchgestrichen --also--] starre Grössen, aus denen der objektive  
  626 Beschaffungswert des Goldes messbar wird. War beim Metallismus  
  627 das Wertmaass das Gold im Sinn der subjektiven SchĂ€tzung, und [hand. durchgestrichen --z--]war  
  628 im Grundgedanken des Metallismus ein Goldwert als eine feste Grös-  
  629 se, als ein Tauschwert, ein objektiver Beschaffungswert gar nicht  
  630 vonnöten, so ist hier bei der Warenwerttheorie des Geldes dieser  
  631 dort vorherrschende subjektive Gebrauchswert, soweit es die Einzel-  
  632 person anlangt, völlig ausgeschaltet und an seine Stelle eine  
  633 objektiv messbare Grösse getreten, die infolge der gegenseitigen  
  634 Bedingtheit des Goldes einmal als Wvvavvre und dann als Geld in der  
  635 Statik gleich ist dem Werte des Geldes wie er sich in der Zirku-  
  636 lation des Geldes herausgebildet hat. Der Geldwert, der in dieser  
  637 Theorie, wie wir nun beim Pvvavvpiergeld sehen werden, eine hervorragen-  
  638 de Rolle spielt, ist in diesem Falle eben ein Goldwert in gleicher  
  639 Grösse fĂŒr alle. Eine in dieser Auffassung wurzelnde Variante  
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  649 metallistischer Auffassung ist hier wohl ersichtlich. Besonders  
  650 gravierend aber wird die Unterscheidung von den ĂŒbrigen Schulen,  
  651 wenn es ich um die ErklĂ€rung des staatlichen Papiergeldes han-  
  652 delt. Ihr Bestreben geht dahin, dem Papiergled die theoretische  
  653 Gleichberechtigung neben dem Metallgeld einzurĂ€umen. Die Lehre  
  654 des Metallismus, demzufolge Geld Tauschgut und Gegenstand subjek-  
  655 tiver SchĂ€tzung sei, soll nunmehr auch auf das Papiergeld Anwen-  
  656 dung finden. Weil mit dem Gelde, so wird erklĂ€rt, nicht nur gekauft  
  657 und ausgedrĂŒckt, sondern auch geschĂ€tzt und gemessen wird, darum  
  658 mĂŒsste man dem Gelde neben der Tauschmittel - auch die Wertmaass-  
  659 funktion zuerkennen, also eine Eigenschaft, die ohne weiteres die  
  660 Notwendigkeit seiner Stofflichkeit ( des Warencharakters des  
  661 Geldes ) in sich schliesse. Als Ware aber mĂŒsse das Geld sich  
  662 dem einzigen Gesetz des Warenwertes ĂŒberhaupt unterordnen. Wie  
  663 aber lassen sich beim stoffwertlosen Papiergeld all diese Gesetze  
  664 verwirklichen?  
  665      Da Papier - und Metallgeld bei gesperrter PrĂ€gung vom  
  666 Staate nicht willkĂŒrlich ausgegeben, vielmehr in Seltenheit gehal-  
  667 ten wird, muss es die Wirtschaft als das Beschaffungsgut des Tau-  
  668 sches zum Monopolpreis kaufen. Derart wird solches Geld zu einem  
  669 Monopo[ĂŒbertippt --c-- l] ; ist Monopolgeld geworden, als Geld kenntlich an einer  
  670 bestimmten bekannten Fvvovvrm , und Monopol in seiner relativen  
  671 Seltenheit; zur Ware und zum Tauschgut charakterisiert durch die  
  672 allen Waren anhaftenden Eigenschaften, Bvvrvvauchbarkeit, NĂŒtzlichkeit  
  673 und Kostspieligkeit. Darauf stĂŒtzt sich auch der Zwangskurs des  
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  683 Staates und hinwiederum die Kaufkraft des Geldes.  
  684      Der Kauf ist, so wird ohne weiteres dargetan, ein Tausch  
  685 und jeder Tausch bringt Opfer, bringt Kvvovvsten mit sich. Opfer  
  686 aber bringt man nur fĂŒr Dinge, welche Wert haben, folglich muss  
  687 auch das Geld Wert haben und wertvolles Gut, es muss eine Ware  
  688 sein. Die Höhe des Wertes, die Kaufkraft des Geldes ist keine  
  689 an sich feststehende Grösse, sondern erst das Resultat des Aus-  
  690 tausches von Ware gegen Geld, also von zwei Wertdingen, und sie wird  
  691 zu einer allgemein brauchbaren Rechen-und Messgrösse erst dadurch,  
  692 dass alle anderen GĂŒter zwecks Auffindung ihrer Relationen mit  
  693 eben jener besonderen Ware Geld in Vergleich und Beziehung ge-  
  694 bracht werden. FĂŒr den objektiven Wert der GĂŒter gibt es also den  
  695 Geldpreis, fĂŒr den objektiven Wert des Geldes dagegen keinen ein-  
  696 heitlichen Ausdruck. Das Geld, auch nicht das Gold in dieser Eigen-  
  697 schaft, hat bei der Warenwerttheorie, die wir hier noch kritiklos  
  698 hinnehmen, keinen Preis, sondern nur einen Wert. Ein Pfund Gold  
  699 ist gleich //M// 1395.--, das bedeutet keine Preisgebung des Goldes,  
  700 sondern ist eine IdentitĂ€tsvergleichung. Als das allgemeine Tausch-  
  701 mittel ist das Geld Wertding und steht in Beziehung zu allen an-  
  702 deren kostenden Dingen der Aussenwelt; ist nur in seiner Beson-  
  703 derheit ihr Wertmaass und nur weil es dieses ist, und weil es  
  704 aus rein praktischen GrĂŒnden in Teile, in Geldeinheiten zerleg-  
  705 bar geschaffen wurde, darum wird es auch zum Preismaass, gewisser-  
  706 maassen nur eines auf den Hauptnenner gesetzten Ausdrucks schon  
  707 vorher erzielten Wertes. NaturgemĂ€ss muss dieses Papiergeld, das  
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  717 im inneren Verkehr zur wertvollen Ware erhoben wurde, im inter-  
  718 nationalen Verkehr entthront werden; dort herrscht die Waren-  
  719 wĂ€hrung im Sinne der wertvollen Stofflichkeit. Diesen Tatsachen  
  720 Rechnung tragend, erwuchs Heyn's System mit der Forderung des  
  721 Papiergeldumlaufes im innern und des Goldes im Aussenhandel,  
  722 die sog. GeldkernwĂ€hrung.  
  723      Es ist selbstverstĂ€ndlich, dass die Hauptangriffe gegen  
  724 die vorgetragene Theorie aus dem Lager der nominalistischen  
  725 Schule erfolgten und hinweiderum [sic] ein Hauptvertreter der Waren-  
  726 theorie, Siegfried Bugge [sic?], seine Polemiken in der Hauptsache  
  727 gegen Bendixen und Schumpeter fĂŒhrte. Was wir im grossen Rahmen  
  728 unserer Betrachtungen dazu beitragen wollen, wird sich in die  
  729 folgenden Darlegungen unserer Gedanken zwanglos einfĂŒgen.  
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