Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / III





Nächste Änderung →
Version 42 vom 17.01.2023 13:49 â–Ľ
69 12.02.2025 19:31 WikiAdmin 68 12.02.2025 18:44 WikiAdmin 67 12.02.2025 18:44 WikiAdmin 66 12.02.2025 18:43 WikiAdmin 65 31.01.2023 17:44 WikiAdmin 64 18.01.2023 09:56 WikiAdmin 63 18.01.2023 09:47 WikiAdmin 62 18.01.2023 09:31 WikiAdmin 61 18.01.2023 09:22 WikiAdmin 60 18.01.2023 08:54 WikiAdmin 59 18.01.2023 08:41 WikiAdmin 58 18.01.2023 08:35 WikiAdmin 57 18.01.2023 08:31 WikiAdmin 56 17.01.2023 18:09 WikiAdmin 55 17.01.2023 18:04 WikiAdmin 54 17.01.2023 17:55 WikiAdmin 53 17.01.2023 17:39 WikiAdmin 52 17.01.2023 17:29 WikiAdmin 51 17.01.2023 17:15 WikiAdmin 50 17.01.2023 15:30 WikiAdmin 49 17.01.2023 15:16 WikiAdmin 48 17.01.2023 14:57 WikiAdmin 47 17.01.2023 14:44 WikiAdmin 46 17.01.2023 14:37 WikiAdmin 45 17.01.2023 14:28 WikiAdmin 44 17.01.2023 14:15 WikiAdmin 43 17.01.2023 14:04 WikiAdmin 42 17.01.2023 13:49 WikiAdmin 41 17.01.2023 13:39 WikiAdmin 40 17.01.2023 13:38 WikiAdmin 39 05.12.2022 17:50 WikiAdmin 38 05.12.2022 17:38 WikiAdmin 37 05.12.2022 17:34 WikiAdmin 36 05.12.2022 17:32 WikiAdmin 35 05.12.2022 17:28 WikiAdmin 34 05.12.2022 17:16 WikiAdmin 33 26.11.2022 10:30 WikiAdmin 32 13.11.2022 18:29 WikiAdmin 31 07.11.2022 20:30 WikiAdmin 30 07.11.2022 20:29 WikiAdmin 29 07.11.2022 20:28 WikiAdmin 28 07.11.2022 20:10 WikiAdmin 27 07.11.2022 20:05 WikiAdmin 26 04.10.2022 19:43 WikiAdmin 25 04.10.2022 19:30 WikiAdmin 24 25.09.2022 22:02 WikiAdmin 23 25.09.2022 22:02 WikiAdmin 22 25.09.2022 20:34 WikiAdmin 21 25.09.2022 16:05 WikiAdmin 20 25.09.2022 15:50 WikiAdmin

(37,9 KiB) +8.557
WikiAdmin




1 #|
2 || ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/II zurĂĽck)) | ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/I I)) | ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/II II)) | **III** | ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/IV IV)) | ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/V V)) | ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/VI VI)) | ((((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/IV weiter)) ||
3 |#
4
5 ===43===
6 #||
7 ||
8
9      - 43 -
10
11 __D i e L e h r m e i n u n g e n__
12
16      Sind wir dem Wesen des Geldes in funktioneller Hinsicht
17 bei der vergangenen Betrachtung näher gekommen und konnten wir
18 das gewonnene Bild uns formen, ohne dass wir uns mit Entschieden-
19 heit zu einer herrschenden Tvvhvveorie bekannten, - haben wir dort
20 nur das tatsächliche Geschehen kritiklos hingenommen und es ver-
21 sucht, die einzelnen Dvvavvten zu organischem Fluss an einander zu rei-
22 hen, so mĂĽssen wir jetzt den Geldtheorien unser Ohr leihen, deren je-
23 de mit Bestimmtheit und seltenem Favvavvnatismus ihren Standpunkt fĂĽr
24 den allein richtigen vertritt.
25      Eine eigentliche wissenschaftliche Forschung nach dem
26 Wesen des Geldes beginnt naturgemäss mit dem Metallismus, einer
27 Geldlehre, deren Ivvnvvhalt uns noch ganz deutlich werden wird. Dieses
28 theoretische Besinnen erfĂĽllte darauf denn auch ausnahmslos und
29 ohne Widerspruch die Gevvevvister und heute sogar können wir noch sagen,
30 dass die alten klassischen Gesetzte jenes orthodoxen Metallismus
31 ohne nennenswerte Redivierung [sic] im Schwange sind und im**im**mer noch
32 Grundlage auch aller spvvrvvundlage auch aller s**p**äteren, selbst der modernsten Entwicklung.
33      In den Anfängen des Geldverkehrs war das Geld und damit
34 sprechen wir von allen Geldstoff schlechthin, auch wenn er schon
35 staatlicher Prägung unterzogen war, doch eigentlich nichts anderes,
36 als ein Gut wie eben die ĂĽbrigen GĂĽter alle, das sich nur jeweils
37
38 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s43.png
39 ||
40 ||#
41 ===44===
42 #||
43 ||
44
45      - 44 -
46
47 bei Tauschbedarf in das Tauschgut vorĂĽbergehend in " Geld"
48 wandelte und so jeweils durch das Heraustreten aus dem allgemeinen
49 GĂĽterkreis in den ihm entgegen stehenden, ihn bewegenden Geld-
50 kreis automatisch die nötige Geldmenge schuf. Die Warenbewegung
51 ist das primäre, gegenüber der Geldbewegung und zieht diese nach
52 sich. Und gleich wie von Wirtscha**a**ft zu Wirtschaft so floss das
53 Gold wechselnd von Gemeinschaft zu Gemeinschaft gewissermaassen
54 im intervalutaren Verkehr als das allgemein belieb**b**te und gebräuch-
55 liche Geldtauschgut, als ein Weltgeld.
56      Gegen Ende des 19. Jahrhunderts aber bedingte der
57 natĂĽrliche Mangel an Edelmetallen ein Verlassen oder wenigstens
58 doch --E--[ergänzt handschriftl.]e**o**ch --E--[ergänzt handschriftl. e]inschränken dieses Systems des sich selbst regulierenden
59 Zu- und Abstroms von Geld, von Gold. Damit ging eine verwandte
60 Tendenz Hand in Hand, nämlich ein Bestreben, das ersparte Edelme-
61 tall in den Tresors der Banken aufzuspeichern und mehr und mehr
62 den goldersetzenden Banknoten die Hauptrolle im Geldverkehr zu
63 ĂĽberlassen .Dvvavvs schien der herrschenden**n** metallistischen Geldauf-
64 fassung nicht zu widersprechen, denn selbst der fĂĽrhhrende National-
65 ökonom jener Epoche - Ricardo - sagt über jene papierenen Umlaufs-
66 mittel, die wohl gleichartig funktionierend doch nicht Metall -
67 (Waren) geld waren:" Ein Geldumlauf ist in seinem vollkommensten
68 Zustand, wenn es gänzlich in Papiergeld besteht, aber in einem
69 Papiergeld von gleichemn[handschriftl ergänzt_ zu m] Werte wie das Gold, das es zu vertreten
70 erklärt. Der Gebrauch von Papier anstatt von Gold ersetzt das
71 kostspieligste durch das billigste Material und befähigt das
72
73 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s44.png
74 ||
75 ||#
76 ===45===
77 #||
78 ||
79
80      - 45 -
81
82 Land, ohne irgendjemand zu benachteiligen, alles Gold, das es frĂĽher
83 zu diesem Zwecke benĂĽtzte gegen Rohstoffe, Werkzeuge und Nahrungs-
108 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s45.png
109 ||
110 ||#
111 ===46===
112 #||
113 ||
114
115      - 46 - --l--
116
117 als Hylodromie und Hylophantismus in seine Theorie einreihte.
118      Wenn allerdings, so muss auch Ricardo enden, bei unge-
143 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s46.png
144 ||
145 ||#
146 ===47===
147 #||
148 ||
149
150      - 47 -
151
152 der Waren die Faktoren Arbeit, Kapital und [darüber handschriftlicht ergänzt: .... .......... ] und Rente gelten liessen.
153 Ersterer nicht immer in konsequenter DurchfĂĽhrung, Ricardo aber in seinen principles um so geschlossener.
177 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s47.png
178 ||
179 ||#
180 ===48===
181 #||
182 ||
183
184      - 48 -
185
186 Zahlungsmitteln Raum geben. Die Bezeichnung Geld geriet ja fĂĽr
187 jegliches "Papier" ohne weiteres in Wegfall, denn eigentliches
212 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s48.png
213 ||
214 ||#
215 ===49===
216 #||
217 ||
218
219      - 49 -
220
221 sein werden, wenn die Banknotenausgabe in der engen VerknĂĽpfung an
222 einen Stoff geschieht. FĂĽr uns ist es aber gewissermassen nur ein gra-
246 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s49.png
247 ||
248 ||#
249 ===50===
250 #||
251 ||
252
253      - 50
254
255 die Frage der Stoffgebundenheit und auf die der Art und Höhe der
256 Einlösbarkeit hinausläuft, verkünden die Nominalisten [handschriftlich durchgestrichen --a-- und handschriftlich ergänzt: i]n ihrer
279 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s50.png
280 ||
281 ||#
282 ===51===
283 #||
284 ||
285
286    - 51 -
287
288 in der Verteidigung, dass es nur eine historische Tatsache sei,
289 dass das G[handschriftlich durchgestrichen --o-- und ergänzt e]ld Eigenwert besitzen müsse, und nur einstmals es not-
314 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s51.png
315 ||
316 ||#
317 ===52===
318 #||
319 ||
320
321      - 52 -
322
323 struieren könnten. Jeder, der Werteinheit zugrundegelegte Stoff
324 ist in einer Hvvivvnsicht willkürlich, istvetwas Zufälliges. Er muss
349 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s52.png
350 ||
351 ||#
352 ===53===
353 #||
354 ||
355
356      - 53 -
357
358 des Svvtvvaates, den einmal fixierten gesetzlichen MĂĽnzpreis im Gleich-
359 gewicht zu belassen. Des weiteren ist es, was die Erhaltung der
384 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s53.png
385 ||
386 ||#
387 ===54===
388 #||
389 ||
390
391      - 54 -
392
393 der [fehlt? auf die] Preise angewendete Messgrösse wird. Zur Stärkung des Nomina-
394 lismus fĂĽhrt das dann, insofern wir erkenne [fehlt? n], dass dieser wohl sub-
419 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s54.png
420 ||
421 ||#
422 ===55===
423 #||
424 ||
425
426      - 55 -
427
428 und Nachfrage auf die Preise. Ivvnvv deren Höhe spiegelt sich der
429 eigentliche sog. Geldwert wieder. Dahin zielend mĂĽssen wir aber
454 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s55.png
455 ||
456 ||#
457 ===56===
458 #||
459 ||
460
461      - 56 --
462
463 lage sein müssen und die sogar allein ihm hätten Wert, volkswirt-
464 schaftlichen Wert verleihen können. Ja, wäre der Staat im Stande
489 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s56.png
490 ||
491 ||#
492 ===57===
493 #||
494 ||
495
496      - 57 -
497
498 dem Golde, die dann zu einem Aufschlag auf den Goldwert fĂĽhrt, bis
499 so schließlich die Preishöhe beiden Parteien genehm ist. Die In-
524 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s57.png
525 ||
526 ||#
527 ===58===
528 #||
529 ||
530
531      â€“ 58 –
532
533 dert, von der englischen Regierung aber unter dem Hinweis abge–
534 lehnt, das Gold ja der Wertmesser sei und dafĂĽr also nicht mehr
559 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s58.png
560 ||
561 ||#
562 ===59===
563 #||
564 ||
565
566      - 59 -
567
568 als Name, als ĂĽberlieferte, gedankliche Wertvorstellung.
569      So haben wir in Rede und Gegenrede Nominalismus und Me-
570 tallismus zu uns sprechen lassen, Obwohl wir uns dabei nicht grund-
571 sätzlich auf die Seite der Nominalisten zu schlagen beabsichtigten,
572 haben wir doch gegen den orthodoxen Metallismus, der keinerlei Un-
573 terscheidung zwischen Geld und Ware, eben nicht einmal die Beson-
574 derheit der Ware Geld, wenn wir sie so nennen wollen, berĂĽcksicht-
575 tigt, so viele Einwände machen müssen, dass unsere Stellungnahme
576 nunmehr bereits näher der nominalittischen Anschauung zu erkennen
577 ist. Weitere AusfĂĽhrungen werden dies noch zu unterbauen haben.
578
579          Die
580      W a r e n w e r t t h e o r i e
581          des
582        G e l d e s .
583
584      Eine weitere Betrachtung bleibt uns nun(noch vorbehalten,
585 das ist die insbesondere von Svvivvegfried B u d g e vertretene
586 Funktionswert-oder Wvvavvrenwerttheorie des Geldes. Ihr gegenĂĽber haben
587 wir die Anweisungstheorie Schumpeters zu setzen, die wohl keine eige
588 ne Richtung in diesem Svvivvnne verkörpert, sich vielmehr in den meis-
589 ten Punkten mehr dem Nominalismus nähert, die aber schon der Be-
590 zeichnung nach sich uns als ein Pendant der erstgenannten Theorie
591 vorstellt. Dass die Geldauffassung als eine Anweisung die Körper-
592 lichkeit des Geldes als Ware nicht ausschliesst, ist kein einigendes
593
594 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s59.png
595 ||
596 ||#
597 ===60===
598 #||
599 ||
600
601      - 60 -
602
603 Band, ja vielmehr ein trennendes, denn fĂĽr Schumpeter ist auch in
604 dem Warengelde dennoch nur der Anweisungscharakter das Entschei-
605 dende und das Uvvnvvterscheidende von jeglichen anderen Warengattun-
606 gen. Die Warenwerttheorie des Geldes steht gewissermassen zwi-
607 schen den Polen der nominalistischen und metallistischen Lehre,
608 der ersteren insofern, als sie die Möglichkeit, wenigstens die
609 theoretische, einer Währung mit stoffwertlosem unkörperlichem Gel-
610 de anerkennt; dabei aber, und dieses im Gegensatz zum Nominalis_
611 mus, den Gedanken der abstrakten Werteinheit nicht gelten lassen
612 will. Sie neigt sich zur metallistischen Lehre, insofern sie dem
613 Gelde einen Eigenwert und ihm als Träger eines solchen damit auch
614 die Funktion des Wertmessers zuschreiben will; sie entfernt sich
615 von der metallistischen Lehre in dem Hervorkehren nicht des sub-
616 jektiven Gebrauchswertes eines Stoffgeldes sondern in der Prokla-
617 mierung des Tauschwertes Geld. Solange reine Goldwährung mit
618 freier Prägung besteht, ist der Geldwert gleichbedeutend mit Gold-
619 wert, wobei dieser einer Wechselwirkung unterliegt, die einmal von
620 der Goldmenge aus die Preise beeinflusst, auf der anderen Seite
621 aber in ihrer Menge ursprĂĽnglich von den Preisen [sic: vertippt: Pre--c--sen] bewegt wird.
622 Immer mĂĽssen die Tauschmittel die P reissummen realisieren. Hier
623 wäre zu bedenken, wie weit bei reiner Goldwährung die quantitäts-
624 theoretischen Beziehungen zwischen Geld und Warensefte reichen.
625      Das konnten wir ja bereits im Beispiele Englande [sic: Engalnde] beobach-
626 ten, dass der Stand für Warenpreise über die Rentabilität der Pro-
627 duktion des Geldstoffes entscheidet, die eben bei freiem Prägerecht
628
629 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s60.png
630 ||
631 ||#
632 ===61===
633 #||
634 ||
635
636      - 61 -
637
638 auch den ungĂĽnstigst Gold Produzierenden noch Arbeitslohn und
639 durchschnittlichen Kapitalprofit abwerfen muss. Der MĂĽnzwert darf
640 nicht unter dem gesellschaftlich notwendigen Herstellungswert des
641 Goldes, das ist sein statischer Kvvovvnkurrenzpreis plus Schlagsatz,
642 sinken. Budge kleidet das in den Satz: " Der objektive Wert des
643 Goldes bildet sich als Resultante der Wertschätzungen all derer,
644 die auf Gold reflektieren und kristallisiert sich im Beschaffungs-
645 aufwand des nachgefragten Goldquantums." Dabei ist die rein quan-
646 titative, die Mvvovvtive gänzlich unberücksichtigt lassende Nachfrage
647 nicht etwa ein dynamisches Problem, sondern einfach die gegebene
648 statisch [hand. unterstrichen]e Nachfrage [hand. darüber: , zusammen mit dem statischen Angebot] [hand. durchgestrichen --also--] starre Grössen, aus denen der objektive
649 Beschaffungswert des Goldes messbar wird. War beim Metallismus
650 das Wertmaass das Gold im Sinn der subjektiven Schätzung, und [hand. durchgestrichen --z--]war
651 im Grundgedanken des Metallismus ein Goldwert als eine feste Grös-
652 se, als ein Tauschwert, ein objektiver Beschaffungswert gar nicht
653 vonnöten, so ist hier bei der Warenwerttheorie des Geldes dieser
654 dort vorherrschende subjektive Gebrauchswert, soweit es die Einzel-
655 person anlangt, völlig ausgeschaltet und an seine Stelle eine
656 objektiv messbare Grösse getreten, die infolge der gegenseitigen
657 Bedingtheit des Goldes einmal als Wvvavvre und dann als Geld in der
658 Statik gleich ist dem Werte des Geldes wie er sich in der Zirku-
659 lation des Geldes herausgebildet hat. Der Geldwert, der in dieser
660 Theorie, wie wir nun beim Pvvavvpiergeld sehen werden, eine hervorragen-
661 de Rolle spielt, ist in diesem Falle eben ein Goldwert in gleicher
662 Grösse für alle. Eine in dieser Auffassung wurzelnde Variante
663
664 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s61.png
665 ||
666 ||#
667 ===63===
668 #||
669 ||
670
671      - 63 -
672
673 metallistischer Auffassung ist hier wohl ersichtlich. Besonders
674 gravierend aber wird die Unterscheidung von den ĂĽbrigen Schulen,
675 wenn es ich um die Erklärung des staatlichen Papiergeldes han-
676 delt. Ihr Bestreben geht dahin, dem Papiergled die theoretische
677 Gleichberechtigung neben dem Metallgeld einzuräumen. Die Lehre
678 des Metallismus, demzufolge Geld Tauschgut und Gegenstand subjek-
679 tiver Schätzung sei, soll nunmehr auch auf das Papiergeld Anwen-
680 dung finden. Weil mit dem Gelde, so wird erklärt, nicht nur gekauft
681 und ausgedrückt, sondern auch geschätzt und gemessen wird, darum
682 mĂĽsste man dem Gelde neben der Tauschmittel - auch die Wertmaass-
683 funktion zuerkennen, also eine Eigenschaft, die ohne weiteres die
684 Notwendigkeit seiner Stofflichkeit ( des Warencharakters des
685 Geldes ) in sich schliesse. Als Ware aber mĂĽsse das Geld sich
686 dem einzigen Gesetz des Warenwertes ĂĽberhaupt unterordnen. Wie
687 aber lassen sich beim stoffwertlosen Papiergeld all diese Gesetze
688 verwirklichen?
689      Da Papier - und Metallgeld bei gesperrter Prägung vom
690 Staate nicht willkĂĽrlich ausgegeben, vielmehr in Seltenheit gehal-
691 ten wird, muss es die Wirtschaft als das Beschaffungsgut des Tau-
692 sches zum Monopolpreis kaufen. Derart wird solches Geld zu einem
693 Monopo[ĂĽbertippt --c-- l] ; ist Monopolgeld geworden, als Geld kenntlich an einer
694 bestimmten bekannten Fvvovvrm , und Monopol in seiner relativen
695 Seltenheit; zur Ware und zum Tauschgut charakterisiert durch die
696 allen Waren anhaftenden Eigenschaften, Bvvrvvauchbarkeit, NĂĽtzlichkeit
697 und Kostspieligkeit. Darauf stĂĽtzt sich auch der Zwangskurs des
698
699 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s63.png
700 ||
701 ||#
702 ===64===
703 #||
704 ||
705
706      - 64 -
707
708 Staates und hinwiederum die Kaufkraft des Geldes.
709      Der Kauf ist, so wird ohne weiteres dargetan, ein Tausch
710 und jeder Tausch bringt Opfer, bringt Kvvovvsten mit sich. Opfer
711 aber bringt man nur fĂĽr Dinge, welche Wert haben, folglich muss
712 auch das Geld Wert haben und wertvolles Gut, es muss eine Ware
713 sein. Die Höhe des Wertes, die Kaufkraft des Geldes ist keine
714 an sich feststehende Grösse, sondern erst das Resultat des Aus-
715 tausches von Ware gegen Geld, also von zwei Wertdingen, und sie wird
716 zu einer allgemein brauchbaren Rechen-und Messgrösse erst dadurch,
717 dass alle anderen GĂĽter zwecks Auffindung ihrer Relationen mit
718 eben jener besonderen Ware Geld in Vergleich und Beziehung ge-
719 bracht werden. FĂĽr den objektiven Wert der GĂĽter gibt es also den
720 Geldpreis, fĂĽr den objektiven Wert des Geldes dagegen keinen ein-
721 heitlichen Ausdruck. Das Geld, auch nicht das Gold in dieser Eigen-
722 schaft, hat bei der Warenwerttheorie, die wir hier noch kritiklos
723 hinnehmen, keinen Preis, sondern nur einen Wert. Ein Pfund Gold
724 ist gleich //M// 1395.--, das bedeutet keine Preisgebung des Goldes,
725 sondern ist eine Identitätsvergleichung. Als das allgemeine Tausch-
726 mittel ist das Geld Wertding und steht in Beziehung zu allen an-
727 deren kostenden Dingen der Aussenwelt; ist nur in seiner Beson-
728 derheit ihr Wertmaass und nur weil es dieses ist, und weil es
729 aus rein praktischen GrĂĽnden in Teile, in Geldeinheiten zerleg-
730 bar geschaffen wurde, darum wird es auch zum Preismaass, gewisser-
731 maassen nur eines auf den Hauptnenner gesetzten Ausdrucks schon
732 vorher erzielten Wertes. Naturgemäss muss dieses Papiergeld, das
733
734 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s64.png
735 ||
736 ||#
737 ===65===
738 #||
739 ||
740
741      - 65 -
742
743 im inneren Verkehr zur wertvollen Ware erhoben wurde, im inter-
744 nationalen Verkehr entthront werden; dort herrscht die Waren-
745 währung im Sinne der wertvollen Stofflichkeit. Diesen Tatsachen
746 Rechnung tragend, erwuchs Heyn's System mit der Forderung des
747 Papiergeldumlaufes im innern und des Goldes im Aussenhandel,
748 die sog. Geldkernwährung.
749      Es ist selbstverständlich, dass die Hauptangriffe gegen
750 die vorgetragene Theorie aus dem Lager der nominalistischen
751 Schule erfolgten und hinweiderum [sic] ein Hauptvertreter der Waren-
752 theorie, Siegfried Bugge [sic?], seine Polemiken in der Hauptsache
753 gegen Bendixen und Schumpeter fĂĽhrte. Was wir im grossen Rahmen
754 unserer Betrachtungen dazu beitragen wollen, wird sich in die
755 folgenden Darlegungen unserer Gedanken zwanglos einfĂĽgen.
756
757 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s65.png
758 ||
759 ||#
760 {{include page=../WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum}}
761 {{paragraphs style=left}}
762 ----
763 #|
764 || ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/II zurĂĽck)) | ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/I I)) | ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/II II)) | **III** | ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/IV IV)) | ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/V V)) | ((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/VI VI)) | ((((../WesenUndInhaltDerWerteinheit/IV weiter)) ||
765 |#
766