Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / I




← Vorherige Änderung

Version 1 vom 14.09.2022 20:08
(69,3 KiB) +36.882
WikiAdmin
[Geklont von WesenUndInhaltDerWerteinheit.]




1   {{include page=!/Navigation nomark=1}}
2   ===Seite 1===
3   #||
4   ||
5   Wesen und Inhalt der Werteinheit erforschen suchen,
  1 Dissertation
  2
  3 zur
  4
  5
  6 Erlangung der D o k t o r w ü r d e der
  7
  8 sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
  9
  10 der
  11
  12 U n i v e r s i t ä t F R A N K F U R T a.M.
  13
  14
  15
  16
  17 Eingereicht von
  18
  19 __Ludwig ERHARD .__
  20
  21 ----
  22
  23
  24
  25
  26 #||
  27 ||
  28
  29 __ W e s e n und I n h a l t__
  30   der
  31 __W e r t e i n h e i t__
  32
  33
  34
  35 __Inhaltsverzeichnis:__
  36
  37 I. Kurze historische Betrachtungsweise der tausch-und güterwirtschaft-
  38   lichen Vergänge.
  39
  40 II. Der Kreislauf der Wirtschaft; Einkommensbildung und Güterverteilung.
  41
  42 III. Die Lehrmeinungen; Nominalismus, Metallismus, Warentheorie des Geldes.
  43
  44     Die Erkärung der Werteinheit als eines Arbeitsquantums.
  45
  46 IV. Valuta und Währungsformen:
  47
  48       a.) Der Staat mit Goldwährung
  49       b.) Der Saat mit freier(Papier- ) Währung
  50       c.) Der ohne historische Erinnerung neu sich bildende Staat.
  51       d.) Der autarke Staat ohne internationale Beziehungen.
  52
  53 V. Die stabile und unstabile Währung,- D0as Wesen der Inflation
  54
  55 VI Schlussbetrachtung: Die Arbeit als Weltwährungseinheit
  56
  57
  58 -oOo-
  59
  60 | file:/News/LudwigErhard1925WesenUndInhaltDerWerteinheit/ludwig_erhard_dissertation_inhaltsverzeichnis.png
  61
  62 ||
  63 ||#
  64
  65
  66 ----
  67 #||
  68 ||
  69
  70
  71
  72
  73      Wesen und Inhalt der Werteinheit erforschen suchen,
6 74 heisst soviel wie die heutige Wirtschaftsverfassung in all ihren
7 75 eng verschlungenen Zusammenhängen erkennen wollen. Dabei ist es uns
8 76 klar, dass wir das Verständnis nicht gewinnen können, etwa aus dem
9 77 Studium der Münzgeschichte, denn Werteinheit ist der viel weitere
10 78 Begriff wie Geld: Werteinheit umfasst und umspannt alles, was uns im
11   täglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfachster Form entgegen-
12   tritt. Was die Werteinheit erreicht, hat seine Individualität verloren
  79 täglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfacheter Form entgegen-
  80 tritt. Was die Werteinehit erreicht, hat seine Individualität verloren
13 81 und ist nunmehr in der Quantität vor anderen Dingen differenziert.
14  
15   Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche Tä-
  82      Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche Tä-
16 83 tigkeit vom Dienst des Baerensammlers bis zur höchstqualifiziertes-
17 84 ten geistigen oder organisatorischen Arbeit, ob es nun Erz und Kohle
18 85 oder gleich der stolze Oceanriese, ein Kindersteinbaukasten oder ein
19 86 Wolkenkratzer in der New Yorker City, der millionste Kliescheeabzug
20 87 eines Bilderbuches oder ob es das Kunstwerk eines unserer besten
21   Meister sei ;– Dinge, die wir nie und nimmer vergleichen könnten, in
22   der Form, dass wir sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie
  88 Meister sein ;- Dinge, die wie nie und nimmer vergleichen könnten, in
  89 der Form, dass wie sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie
23 90 scheinen im Spiegel der modernen Wirtschaft gleichgemacht. Der Be-
24   griff der Werteinheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel-
  91 griff der Werteineheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel-
25 92 len und es bleiben übrig und regieren nurmehr die Zahlen, die sich
26 93 gegeneinander wägen, damit den Mechanismus der Wirtschaft in Gang
27 94 setzend.
28  
29   Wir sagten, die Werteinheit "scheint" eine absolut reale
  95      Wir sagten, die Werteinehit "scheint" eine absolut reale
30 96 grösse zu sein und wollen die Beantwortung der Frage, ob die Möglich-
31   keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren
32  
33   | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s1.png?center&418
34   ||
35   ||#
36  
37   ===Seite 2 ===
38    #||
39   ||
40  
41        - 2 -
  97 keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren
  98 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s1.png
  99 ||
  100 ||#
  101 #||
  102 ||
  103 - 2 -
  104
  105
42 106
43 107 notwendiger Inhalt sein müsste zu späterer Ausführung zurückstellen.
44 108 Den Weg, den wir beschreiten wollen, lassen wir uns von der reinen
48 112 folgen muss; über alle Individualität hinaus muss etwas Gemeinsames
49 113 den Dingen anhaften, das diesen wirtschaftlichen Vorgang rechtfertigt.
50 114 Und das Wertausdrucksmittel, die Werteinheit, gleich ob sie von Men-
51   schengeist erschaffen oder organisch sich selbst in diese Rechte ge-
  115 schengeist erschaffen oder organisch sich selbst in diese REchte ge-
52 116 setzt hat, sie muss das, was sie in andern Dingen ausdrückt, die Quan-
53 117 tität, das Maass, nach dem sie die Dinge der Aussenwelt wertet, in sich
54   selbst enthalten oder – wir wollen uns hier noch keiner Theorie an-
55   schliessen – sie doch wenigstens symbolisieren.
56  
57   Wir stehen hier im Streite der Wertlehren, zwischen den
58   Schwertern der Geldtheorien. Hie objektive, hie subjektive Wertlehre;
  118 selbst enthalten oder - wir wollen uns hier noch keiner Theorie an-
  119 schliessen - sie doch wenigstens symbolisieren.
  120      Wir stehen hier im Streite der Wertlehren, zwischen den
  121 Schwertern der Gelstheorien. Hie objektive, hie subjektive Wertlehre;
59 122 hie Metallismus, hie Nominalismus. Was wir in aller Kürze hier einleitend
60 123 anführen konnten, das ist schlechthin die gestellte Aufgabe selbst,
61 124 das bedeutet das Problem.
62 125
63   Die historische Betrachtungsweise aufnehmend, fragen wir
  126
  127      Die historische Betrachtungsweise aufnehmend, fragen wir
64 128 uns, ob der Werteinheitsbegriff eine Urerscheinung wie Wert und Be-
65 129 dürfnis vorstelle oder ob er nur ein, der heutigen Wirtschaftsform
66   essentieller bestandteil sei. Auf diese Weise müssen wir einmal zu
  130 essentieller bestandteil sein. Auf diese Weise müssen wir einmal zu
67 131 dem Punkte gelangen, wo jener Begriff im Wirtschaftsleben erstmals
68   wirksam und erkenntlich wird. Wir versetzen uns zurück in das Zeit-
69  
70   |
71   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s2.png?center&418
72   ||
73   ||#
74   ===Seite 3===
75   #||
76   ||
77  
78        - 3 -
  132 wirksam und erkenntlich wird. Wir versetzen und zurück in das Zeit-
  133 |
  134 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s2.png
  135 ||
  136 ||#
  137 #||
  138 ||
  139
  140 - 3 -
79 141
80 142
81 143
107 169 Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei
108 170 Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie-
109 171 |
110   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s3.png?center&418
111   ||
112   ||#
113   ===Seite 4===
114   #||
115   ||
116  
117        - 4 -
  172 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s3.png
  173 ||
  174 ||#
  175 #||
  176 ||
  177
  178 - 4 -
118 179
119 180
120 181
146 207 fesselnde Schwierigkeit zu überbrücken und damit den Tausch als allge-
147 208 mein geübte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss-
148 209 |
149   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s4.png?center&418
150   ||
151   ||#
152   ===Seite 5===
153   #||
154   ||
155  
156        - 5 -
  210 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s4.png
  211 ||
  212 ||#
  213 #||
  214 ||
  215
  216 - 5 -
157 217
158 218
159 219
184 244 Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten Erwägungen
185 245 anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar-
186 246 |
187   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s5.png?center&418
188   ||
189   ||#
190   ===Seite 6===
191   #||
192   ||
193  
194        - 6 -
  247 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s5.png
  248 ||
  249 ||#
  250 #||
  251 ||
  252
  253 - 6 -
195 254
196 255
197 256
221 280 um wieder zu ihm zurückkehren zu müssen, der Anfang und Ende jeder
222 281 wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem
223 282 |
224   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s6.png?center&418
225   ||
226   ||#
227   ===Seite 7===
228   #||
229   ||
230  
231        - 7 -
  283 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s6.png
  284 ||
  285 ||#
  286 #||
  287 ||
  288
  289 - 7 -
232 290
233 291
234 292
258 316 den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natürlichen
259 317 Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung über-
260 318 |
261   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s7.png?center&418
262   ||
263   ||#
264   ===Seite 8===
265   #||
266   ||
267  
268        - 8 -
  319 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s7.png
  320 ||
  321 ||#
  322 #||
  323 ||
  324
  325 - 8 -
269 326
270 327
271 328
272 329 haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben.
273       Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
  330      Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
274 331 von Schwankungen verschont und als absolut unberührt fest gelten?
275 332 Keines, auch das Gold nicht, müssen wir darauf antworten. Auch das Gold
276   kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitetv
  333 kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v
277 334 erhalten.
278       Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
279   nicht auch gleichzeitig die Gewähr dafür bietet, dass auf lange Sicht
  335      Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
  336 nicht auch gleichzeitig die Gewähr dafür bietet, dass auf lanfe Sicht
280 337 hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in-
281 338 folge grösserer oder geringerer Wertschätzungen einzutreten braucht,
282 339 so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genüge zu finden. Nie
283 340 und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, über den
284   Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
  341 Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
285 342 das Wesen der Werteinheit ausmachen müsste auf ein solches Gut
286 343 von historisch gültiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser
287 344 Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden.
288       Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
  345      Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
289 346 mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann
290 347 die relativen Beziehungen der Güterwerte auszudrücken und dies ver-
291 348 mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder Güter als
293 350 ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert ändert, das Tausch-
294 351 mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch
295 352 nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen.
296   Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
297   dahin gehende Erwägung bereits vor diesem Akte liegen muss und
298   |
299   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s8.png?center&418
300   ||
301   ||#
302   ===Seite 9===
303   #||
304   ||
305  
306        - 9 -
  353 Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
  354 dahin gehende Erwägung bereits vor diesem Akte liegen muss und
  355 |
  356 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s8.png
  357 ||
  358 ||#
  359 #||
  360 ||
  361
  362 - 9 -
307 363
308 364
309 365
322 378 allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter
323 379 verzweigt und doch wieder je fester in einander gefügt das gemein-
324 380 same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt.
325        Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
  381 Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
326 382 Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften überwunden, sie
327 383 zu Verbänden darüber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch
328 384 grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu
336 392 bestimmtem Edelmetallgewicht durch die Prägung zu seinem, inner-
337 393 halb seiner Grenzen gültigem Gelde werden. Die staatliche Autorität
338 394 |
339   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s9.png?center&418
340   ||
341   ||#
342   ===Seite 10===
343   #||
344   ||
345  
346        - 10 -
  395 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s9.png
  396 ||
  397 ||#
  398 #||
  399 ||
  400
  401 - 10 -
347 402
348 403
349 404
375 430 Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert übergegangen
376 431 gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich
377 432 |
378   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s10.png?center&418
379   ||
380   ||#
381   ===Seite 11===
382   #||
383   ||
384  
385        - 11 -
  433 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s10.png
  434 ||
  435 ||#
  436 #||
  437 ||
  438
  439 - 11 -
386 440
387 441
388 442
412 466 lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt
413 467 der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des
414 468 |
415   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s11.png?center&418
416   ||
417   ||#
418   ===Seite 12===
419   #||
420   ||
421  
422        - 12 -
  469 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s11.png
  470 ||
  471 ||#
  472 #||
  473 ||
  474
  475 - 12 -
423 476
424 477
425 478
450 503 schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade
451 504 nennen wollen, immer von neuem die Erwägung des Abschätzens
452 505 |
453   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s12.png?center&418
454   ||
455   ||#
456   ===Seite 13===
457   #||
458   ||
459  
460        - 13 -
  506 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s12.png
  507 ||
  508 ||#
  509 #||
  510 ||
  511
  512 - 13 -
461 513
462 514
463 515
472 524 notwendig oder wenigstens wünschenswert erscheint und unter wel-
473 525 chen besonderen U^^m^^ständen das der Fall wäre, kann erst die weite-
474 526 re Untersuchung aufklären. Die daran sich anknüpfenden Erörterungen
475    wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
  527   wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
476 528 Entwicklung zu skizzieren.
477 529     Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir,
478 530 dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezüglich ihres Inhaltes
487 539 rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der
488 540 Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen,
489 541 |
490   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s13.png?center&418
491   ||
492   ||#
493   ===Seite 14===
494   #||
495   ||
496  
497        - 14 -
  542 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s13.png
  543 ||
  544 ||#
  545 #||
  546 ||
  547
  548 - 14 -
498 549
499 550
500 551
525 576 aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebären wird, die
526 577 si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen Träger
527 578 |
528   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s14.png?center&418
529   ||
530   ||#
531   ===Seite 15===
532   #||
533   ||
534  
535        - 15 -
  579 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s14.png
  580 ||
  581 ||#
  582 #||
  583 ||
  584
  585 - 15 -
536 586
537 587
538 588
562 612 auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen,
563 613 dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates,
564 614 |
565   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s15.png?center&418
566   ||
567   ||#
568   ===Seite 16===
569   #||
570   ||
571  
572        - 16 -
  615 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s15.png
  616 ||
  617 ||#
  618 #||
  619 ||
  620
  621 - 16 -
573 622
574 623
575 624
596 645 kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des
597 646 Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen.
598 647 Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal
599   angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur
600   Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wären.
601   |
602   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s16.png?center&418
603   ||
604   ||#
605   ===Seite 17===
606   #||
607   ||
608  
609        - 17 -
  648 angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wären.
  649 |
  650 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s16.png
  651 ||
  652 ||#
  653 #||
  654 ||
  655
  656 - 17 -
610 657
611 658
612 659
616 663 Was obiger Variante im tätigen und täglichen Leben entgegensteht,
617 664 das ist bildlich und drastisch ausgedrückt der "10 Pfennig-Automat"
618 665 der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun
619   haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um
  666 haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirthscaft schiesst vor, um
620 667 die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon
621 668 gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach
622 669 begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in
637 684 sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For-
638 685 derung und wenn schwächer, so doch auch dem Wechsel anhaftet.
639 686 |
640   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s17.png?center&418
641   ||
642   ||#
643   ===Seite 18===
644   #||
645   ||
646  
647        - 18 -
  687 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s17.png
  688 ||
  689 ||#
  690 #||
  691 ||
  692
  693 - 18 -
648 694
649 695
650 696
674 720 des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befähigt Relationen
675 721 aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genügt, den Mechanismus
676 722 |
677   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s18.png?center&418
678   ||
679   ||#
680   ===Seite 19===
681   #||
682   ||
683  
684        - 19 -
  723 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s18.png
  724 ||
  725 ||#
  726 #||
  727 ||
  728
  729 - 19 -
685 730
686 731
687 732
704 749 menhänge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell-
705 750 ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen.
706 751 |
707   file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s19.png?center&418
708   ||
709   ||#
710   {{include page=!/Navigation nomark=1}}
711   {{paragraphs style=left}}
  752 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s19.png
  753 ||
  754 ||#
  755 #||
  756 ||
  757
  758 - 20 -
  759
  760
  761
  762 __ D e r K r e i s l a u f d e r W i r t s c h a f t .__
  763
  764
  765
  766
  767      So lose auch bei nachlässiger Betrachtung eine
  768  Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein-
  769  heit zusammenhängen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur
  770  Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befähigt
  771 ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich,
  772 losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt-
  773 schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der
  774 Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn für unsere Untersu-
  775 chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie
  776 nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt
  777 sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe
  778 Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mählich
  779 entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die äusseren
  780 Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann
  781 so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt
  782 und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
  783 spürt haben, dann müssen wir mit dem wissenschaftlichen Rüstzeug
  784 die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert-
  785 einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschälen.
  786      So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch-
  787 gutes war, den zufälligen Austausch von Waren zwischen Einzelper-
  788 sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver-
  789 |
  790 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s20.png
  791 ||
  792 ||#
  793 #||
  794 ||
  795
  796 - 21 -
  797
  798
  799
  800 kehr innerhalb einer Wirtschaftgemeinschaft zu verwirklichen,
  801 wie in allen Stufen und in jeder Phase der Wirtschaft stets noch
  802 die Werteinheit den Körper, d.i. die Technik annahm, die vonnöten
  803 war, sollte von dieser Seite die Entwicklung nicht gehemmt werden,
  804 so wird auch der schon heiraus erkennbare Geist der Werteinheit
  805 gleich in welcherlei Gestalt er uns in der Geldform begegnen mag,
  806 auch in der modernsten arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dazu be-
  807 rufen sein, um Produktion, Distribution und Konsumtion ein alles
  808 verbindendes Band zu schlingen, mit anderen Worten, dem ganzen
  809 wirtschaftlichen Leben, das jetzt scharf getrennt in diesen deut-
  810 lich unterscheidbaren drei Begriffen aufgehen muss, zu einer flüs-
  811 sigen Abwicklung zu verhelfen. Wir sprechen in jener Zeit von Welt-
  812 wirtschaft und sagen damit, dass die einzelnen Glieder derselben
  813 nur um so fester verbundene, geschlossenere Gebilde darstellen müs-
  814 sen, die den anderen gegenüber als eine solidarisch haftende Ein-
  815 heit in die E^^r^^scheinung tritt. U^^n^^d jede dieser Einheiten hat wieder-
  816 um ihre eigene Wirtschaftsordnung, ihre eigene Wert-oder Rechnungs-
  817 einheit, lebt ihr eigenes Leben und muss die Kräfte dazu aus sich
  818 selbst schöpfen. Diese Kräfte so in Bewegung zu setzen, dass ein
  819 relatives Maximum an Gütern erzeugt, dieser Vorrat wiederum nach
  820 einem, alle beteiligten Faktoren gleich wertenden Schlüssel ver-
  821 teilt und dabei noch das notwendige " volkwirtschaftliche Kapital "
  822 erübrigt wird, diesen Mechanismus insgesamt wollen wir den Kreis-
  823 lauf der Wirtschaft nenn. So kam man dazu, je nachdem wohin man
  824 das wesentliche Moment und den Nachdruck verlegte, von einer Geld-
  825 wirtschaft, von einer Kreditwirtschaft und schliesslich doch auch
  826 |
  827 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s21.png
  828 ||
  829 ||#
  830 #||
  831 ||
  832
  833 - 22 -
  834
  835
  836
  837 noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
  838 terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der
  839 Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein-
  840 lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine
  841 Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als
  842 einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert-
  843 losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei
  844 zwei stofflichen Gütern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt-
  845 schaft müssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb
  846 einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche ,
  847 zum Konsum drängt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
  848 Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht.
  849 Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft-
  850 lichen Perspektive aus gesehen alle Güter die verzehrt oder doch
  851 nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können.
  852 Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
  853 beschränkten Produktionsphasen Überdauerndes, gewissermassen
  854 Ewiges darstellt und immer auf´s neue gegen Genussgüter zu tau-
  855 schen bereit ist, auch dann wird, natürlich immer nur periodisch
  856 gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn
  857 die über den Eigenbedarf verfügungsfreien Waren gegen andere
  858 ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan-
  859 denen Möglichkeiten der grösste Sättigungsgrad des Konsums er-
  860 reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich
  861 nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie
  862 irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol-
  863 |
  864 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s22.png
  865 ||
  866 ||#
  867 #||
  868 ||
  869
  870 - 23 -
  871
  872
  873
  874 lendetem Austausch seine überschüssigen Produkte in andere Konsum-
  875 güter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
  876 heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert-
  877 losen Material vergegenständlicht ist, und das ganz besonders bei
  878 dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde,
  879 das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
  880 wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und
  881 Ware, wenn überhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro-
  882 chen werden.
  883      Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft-
  884 liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge-
  885 schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom-
  886 men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
  887 Äquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch
  888 Machtverhältnisse getrübt bis schrill gestört werden, aber hier
  889 bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen,
  890 innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser
  891 Störung plus und minus sich aufhebt und der Güterausgleich auf
  892 dieser Grundlage sich hat vollziehen können.
  893      Wir münden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes
  894 ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen,
  895 wie weit im einzelnen jenes plus oder minus über das durchschnitt-
  896 liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der
  897 Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurückbleibt. Wir
  898 sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
  899 |
  900 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s23.png
  901 ||
  902 ||#
  903 #||
  904 ||
  905
  906 - 24 -
  907
  908
  909
  910 nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfügungsbereit in Händen
  911 hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je
  912 entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
  913 den Produktionsmitteln steht, je weiter die Abhängigkeit reicht,
  914 ohna aber, was wesentlich ist, der äusserlichen Freiheit verlustig
  915 zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natürlich für die
  916 ganze Güterwelt von Gültigkeit und in der Volkswirtschaft kompen-
  917 sieren sich im Endzustande zwei gleiche Güterkomplexe.Die Schwie-
  918 rigkeit, das plastisch zu erkennen, müssen wir hier im besonderen
  919 darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
  920 selbständige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren
  921 Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der Güterentnahme aus der
  922 Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
  923 dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch
  924 den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des
  925 Geldes über den güterwirtschaftlichen wesentlichen Vorgängen
  926  gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle Vorgäng
  927 hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
  928 , ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher
  929 gerecht und uns allgemein verständlicher wird.
  930      Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters
  931 wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgeführt:
  932      "Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen-
  933 dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und
  934 und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den
  935 |
  936 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s24.png
  937 ||
  938 ||#
  939 #||
  940 ||
  941
  942 - 25 -
  943
  944
  945
  946 Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher
  947 Natur gegen Genussgüter. Für letztere allein gelte der Ausdruck
  948 Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes
  949  als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert
  950 sie in den Geschäftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln
  951 gegen Genussgüter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
  952 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und
  953 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
  954 sie wieder Genussgüter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
  955 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und
  956 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
  957 sie wieder Genussgüter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
  958 Produktionsmitteln tauschen gegen Genussgüter und diese wieder
  959 aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro-
  960 duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hängt von dem
  961 Marktwert seiner Tätigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den güter-
  962 wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhält durch den
  963 Mechanismus eine Güterquantität und alle diese Güterquantitäten
  964 die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst
  965 die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden würde,
  966 in zwei Märkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
  967 mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem Genussgüter-
  968 markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von
  969 Geld gegen Genussgüter. Die Kuuouunsumenten des Genussgütermarktes
  970 sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende
  971 auftreten und können auf dem Genussgütermarkt dasselbe Geld aus-
  972 geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben,
  973 wobei die Unternehmer bezüglich ihrer eigenen Leistung den
  974 |
  975 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s25.png
  976 ||
  977 ||#
  978 #||
  979 ||
  980
  981 - 26 -
  982
  983
  984
  985 Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezüglich ihrer
  986 eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem Genussgütermarkt
  987 beizuzählen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum
  988 nur soviel zur Verfügung als korporativ--n--auf dem Genussgütermarkt
  989 ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den
  990 ersteren gelangt ist.""
  991                  Soweit Schumpeter.
  992      Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite
  993 wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der Güter-
  994 verteilung zu suchen haben und der Schlüssel, der uns die Pforten
  995 zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb
  996 ist das Schwungrad für jegliche Produktion, für jegliche Bewegung
  997 im Wirtschaftskörper überhaupt. Er ist immer das primäre Moment
  998 und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner
  999 möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge-
  1000 bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
  1001 ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum
  1002 abhängig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
  1003 dem Wesen nach eine Krise.
  1004      Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis
  1005 einer früheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen
  1006 die vom erfahrungsgemäse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor-
  1007 geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
  1008 fen wir die Güter früherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass
  1009 |
  1010 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s26.png
  1011 ||
  1012 ||#
  1013 #||
  1014 ||
  1015
  1016 - 27 -
  1017
  1018
  1019
  1020 die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden Gü-
  1021 terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
  1022 Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten müssen.Zwang-
  1023 los finden wir hier die Erklärung mancher Krise:nämlich dann,
  1024 wenn wir aus der Muuüuundung mehr Kuuouunsumgüter erwarten, als diese uns
  1025 für den Augenblick zuführen kann, oder in anderer Variation, wenn
  1026 wir einen späteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
  1027 ben versuchen und für diese dahin zielende, sich aber erst später realisierende Tätigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
  1028 langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu-
  1029 legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere
  1030 Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die
  1031  Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
  1032 auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson-
  1033 ders der Diskontopolitik.
  1034      Wir stellen für unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt-
  1035 schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu
  1036 rechnen haben, die uns in ihren Zahlenausdrücken zwar keinen Auf-
  1037 schluss über deren absolute Werte, wohl aber über das gegenseitige
  1038 Verhältnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise
  1039 einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
  1040 eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden müssen, ohne
  1041 indes an dem Kern des Wertbegriffes rütteln zu wollen, der als
  1042 Maass des gegenseitigen Abwägens nur die wirtschaftlich notwen-
  1043 dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulässt. Wenn nicht grundle-
  1044
  1045 |
  1046 file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s27.png
  1047 ||
  1048 ||#
  1049 #||
  1050 ||
  1051
  1052 - 28 -
  1053
  1054
  1055
  1056 gende Produktionsänderungen eintreten und besonders dann, wenn
  1057 wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen
  1058 mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die
  1059 Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte
  1060 aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus
  1061 dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen,
  1062 so gilt es natürlich für jedes andere Gut und alle Güter, für die
  1063 ganze Produktion der Volkswirtschaft überhaupt. Die wirtschaftlich
  1064 wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft
  1065  die Produktionskosten der Güter und diese Aufwende insgesamt das
  1066 ist das Einkommen der Nation.
  1067      Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von
  1068 aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
  1069 stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien
  1070 in die Preise aufteilen, denn meist müssen wir praktisch bei ihnen
  1071 mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
  1072 uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht
  1073 die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begründet sind, im ein-
  1074 zelnen zu untersuchen haben. Für die Betrachtung des Kreislaufes
  1075 der Wirtschaft und insbesondeere für das Erkennen des Wesens der
  1076 Werteinheit genügt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten
  1077 Güter, alle Einkommen in sich enthalten müssen, dass aber der Zu-
  1078 griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess-
  1079 baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, für den einzelnen gar
  1080 nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili-
  1081
  1082
  1083 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s28.png
  1084 ||
  1085 ||#
  1086 #||
  1087 ||
  1088
  1089 - 29 -
  1090
  1091
  1092
  1093 gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. Füglich
  1094 muss jeder sein Einkommen in einer Form zur Verfügung gestellt
  1095 haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils,
  1096 den er iirgendeinem Gvvutvve zugeführt hat, in anderen gleichen Werten
  1097 auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in
  1098 einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per-
  1099 sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
  1100 in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des
  1101 einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent
  1102 im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine
  1103 auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen.
  1104      Zum Realeinkommen, zum Kvvovvnsumgütermarkt ist und das Nomi-
  1105 naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen müssen wir
  1106 wieder den Anschluss an die Güterwelt finden, von der wir uns in
  1107 der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
  1108 Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie-
  1109 der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen
  1110 Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken-
  1111 nung der Quantitätstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und
  1112 Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich,
  1113 dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
  1114 dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die
  1115 Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu
  1116 equilibrieren.
  1117      Wir können sagen:
  1118
  1119 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s29.png
  1120 ||
  1121 ||#
  1122 #||
  1123 ||
  1124
  1125 - 30 -
  1126
  1127
  1128
  1129      Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist
  1130 gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine
  1131 Gültigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
  1132 ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das
  1133 System der Preise, d.h. zahlenmässig differenzierte Werteinheits-
  1134 ausdrücke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun
  1135 dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in
  1136 einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene
  1137 Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
  1138 wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
  1139 auf das Sozialprodukt den Leistenden zur Verfügung stellen. In
  1140 jedem Falle muss die Brücke geschlagen werden zwischen Einkommen
  1141 und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es
  1142 das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung
  1143 nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
  1144 abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen
  1145 Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine ältere Er-
  1146 scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
  1147 sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied
  1148 des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenüber
  1149 eine abgeleitete und setzt die erstere voraus.
  1150      In der Kalkulation bedienen wir uns der Werteinheit und
  1151 addieren damit die darin ausgedrückten Arbeitsaufwände. Der daraus
  1152 sich ergebende Preis ist dann der Kvvovvstenfaktor aller Einkommen.
  1153
  1154
  1155
  1156
  1157
  1158 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s30.png
  1159 ||
  1160 ||#
  1161 #||
  1162 ||
  1163
  1164 - 31 -
  1165
  1166
  1167
  1168 Die Paralellität in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal-
  1169 einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
  1170 uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale
  1171 der Güter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf-
  1172 wände und damit die Einkommen sich sammeln, Stücke gleichen Ge-
  1173 wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufügen; ja es führt
  1174 kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit
  1175 und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird
  1176 zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen
  1177 Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
  1178 Anteile am gesamten Produktionsfond.
  1179      Wir sehen, dass in ordnungsmässigem Gang der Wirtschaft
  1180 die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitätstheoreti-
  1181 schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
  1182 nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines
  1183 und dasselbe. Die Güterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
  1184 gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise ändert sich allge-
  1185 mein meist nicht spr--i--[ergänzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten
  1186 Produkte ordnen sich in Verhältnismässigkeit schon ehedem sie
  1187 auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefähr ein.
  1188 Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhängige
  1189 Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen.
  1190 Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich
  1191 sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie
  1192 nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle Güterpreise,
  1193
  1194 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s31.png
  1195 ||
  1196 ||#
  1197 #||
  1198 ||
  1199
  1200 - 32 -
  1201
  1202
  1203
  1204 das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
  1205 doch sich gegenseitig aufheben müssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht
  1206 nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach
  1207 seinen objektiven Wertschätzungen einerseits und den objektiven
  1208 Beschaffungswiderständen andererseits werden diese oder jene Güter
  1209 herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt
  1210 das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer
  1211 gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der Intensität
  1212 und der Qualität der Produktion beeinflusst und geändert werden.
  1213  Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen
  1214 Produktionsverhältnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm-
  1215 ten Verhältnis zu einander stehen müssen; dass Unternehmer und Ar-
  1216 beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkürlich nebenein-
  1217 ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit
  1218 gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen müssen. Neben
  1219 dem Preisgebäude oder besser mit dem Preisgebäude ist auch das
  1220 Einkommensgebäude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden
  1221 eine absolute Starrheit erreicht wäre, aber doch ein innerer Zusam-
  1222 menhang zu konstatieren ist.
  1223      Der Kreislauf der Wirtschaft würde bei uns in dem Pro-
  1224 blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
  1225 so zu ordnen und so unter alle Einkommensempfänger zu verteilen,
  1226 das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er-
  1227 scheinen kann, als während der Produktion gleichnamige Einheiten
  1228 für die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin müssen sich
  1229
  1230 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s32.png
  1231 ||
  1232 ||#
  1233 #||
  1234 ||
  1235
  1236 - 33 -
  1237
  1238 aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den Güterkalkulati-
  1239 onen finden wir die Substanz für alle Einkommen.
  1240      In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die
  1241 Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten
  1242 von Einkommen zu unterscheiden haben:
  1243
  1244 1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss-
  1245 güter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, Händler, Zins-,
  1246 Renten- Gehalts- und Lohnempfänger. Sie stellen die primäre Haupt-
  1247 einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell-
  1248 schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist.
  1249
  1250 2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen
  1251 Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer,
  1252 Brücken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus
  1253 den Ersparnissen aller übrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . )
  1254
  1255 3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, Künstler usw., die
  1256 aus den freiwilligen Abgaben aller übrigen ihren Anteil geltend
  1257 machen können .
  1258
  1259 4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg-
  1260 licher Art durch den Fiskus kaufkräftig werden.
  1261
  1262 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s33.png
  1263 ||
  1264 ||#
  1265 #||
  1266 ||
  1267
  1268
  1269 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s34.png
  1270 ||
  1271 ||#
  1272 #||
  1273 ||
  1274
  1275 - 35 -
  1276
  1277      Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein
  1278 muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich-
  1279 keit natürlich im organischen Flusse befinden. Das müssen wir auch
  1280 hier berücksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge-
  1281 schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die
  1282 Para[ergänzt handschriftlich: l]ellität von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro-
  1283 duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt
  1284 einen Preis von 100 erzielt, so darf für jenes Produkt auch nicht
  1285 mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkräftig werden. Arbeiter,
  1286 Angestellte, Produzenten und Händler (Gruppe I) geben insgesamt ab
  1287 an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie
  1288 Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12;
  1289 treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es
  1290 bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
  1291 Konsumgütermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
  1292 Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundären
  1293 Einkommenszweige sich gegenseitig Zuschüsse leisten, der Einfach-
  1294 heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden
  1295 Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar für die Abtretenden privat-
  1296 wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber,
  1297 das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen
  1298 hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den
  1299 Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um
  1300 direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergänzt handschriftlich:, ] einen obligato-
  1301 rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch.
  1302
  1303 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s35.png
  1304 ||
  1305 ||#
  1306 #||
  1307 ||
  1308
  1309 - 36 -
  1310
  1311 Halbfabrikate gelten als Genussgüter, denn es ist leicht zu ersehen,
  1312 dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku-
  1313 lationen als ein fertiger Posten erschienen, für den in der voraus-
  1314 gegangenen Produktion Einzelarbeitsaufwände entlohnt werden muss-
  1315 ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und Händ-
  1316 leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten für Abschrei-
  1317 bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge-
  1318 sehen 20 mal 5 zurückbehalten, dafür dann einmal 100 aufgewendet
  1319 wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit-
  1320 läufen ausgleichen.
  1321      Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse
  1322 der erzeugten Güter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld-
  1323 preise. Das ist nichts zufälliges, sondern die notwendige Folge des
  1324 Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung .
  1325 Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit
  1326 seien Verhältniszahlen zwischen den einzelnen Güterwerten, so dass
  1327 diese vergleichbar und gesellschaftlich gültig austauschbar wer-
  1328 den, so müssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen
  1329 selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie
  1330 werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch
  1331 nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die
  1332 Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir
  1333 die letzteren auch als Verhältniszahlen zwischen Real- und Nominal-
  1334 einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primäre Rolle ein-
  1335 räumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn
  1336
  1337 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s36.png
  1338 ||
  1339 ||#
  1340 #||
  1341 ||
  1342
  1343 - 37 -
  1344
  1345 äusserlich treten tatsächlich zuerst die Einkommen in Erscheinung
  1346 und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor-
  1347 rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenüber
  1348 dem Nominaleinkommen das Ursprüngliche, sondern selbst in der von
  1349 uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung
  1350 an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus-
  1351 kalkulierten Preis.
  1352      Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des
  1353 Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt
  1354 haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom
  1355 Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben,
  1356 das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befähigt. Aber wir
  1357 sahen auch, Voraussetzung für das Geld ist wiederum das Vorhanden-
  1358 und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprünglich nur Stoff-
  1359 quantitäten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun,
  1360 (wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden
  1361 Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden;
  1362 sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat.
  1363 tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale Güter direkt als
  1364 Einkommen zu erhalten, während also Real. und Nominaleinkommen sich
  1365 stets decken müssen, weil es nur verschiedene Ausdrücke gleicher
  1366 Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus-
  1367 drucksform dafür; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be-
  1368 griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom-
  1369 mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld
  1370 lebt, um die Güter auszutauschen, die eine Fülle von Relationen
  1371
  1372 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s37.png
  1373 ||
  1374 ||#
  1375 #||
  1376 ||
  1377
  1378 - 38 -
  1379
  1380 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
  1381 von Nominaleinkommen gegen Güter, so ist das durch den Schleier
  1382 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
  1383 decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklären, wie das
  1384 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
  1385 Ausführung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh-
  1386 nung an die Güterproduktion zur Schöpfung bringen müssen. Stellen
  1387 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
  1388 sels als die der Vollendung am nächsten kommende Einrichtung hin,
  1389 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
  1390 fassung.
  1391      Ivvmvv Gelde, dem Repräsentanten unseres Nominaleinkommens
  1392 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, während wir --i--unsere
  1393 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
  1394 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst
  1395 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
  1396 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
  1397 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
  1398 derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant für eine wirt-
  1399 schaftlich abgenommene Leistung in Händen hält. In diesem Wechsel
  1400 sind aber, da viele Hände dem Unternehmer dienstbar waren, das
  1401 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und füg-
  1402 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
  1403 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
  1404 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer
  1405
  1406
  1407 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s38.png
  1408 ||
  1409 ||#
  1410 #||
  1411 ||
  1412
  1413 - 39 -
  1414
  1415 Unternehmer [sic] geltend machen müssten. Die starre Berufsgliederung
  1416 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
  1417 schaft haben, und darum entäussern wir uns unserer vergegenständ-
  1418 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
  1419 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
  1420 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
  1421 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
  1422 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
  1423 tiger Abhängigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
  1424 in einander greift, wo alle für einen und einer für alle zusammen
  1425 stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht
  1426 in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung
  1427 an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche
  1428 Geld ansehen. Die Reichsbank führt hier nur eine Funktion des
  1429 Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen
  1430 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
  1431 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
  1432 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
  1433 Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in
  1434 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
  1435 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
  1436 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
  1437      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
  1438 in der Wirtschaft gegenübertritt, beruht auf einer Täuschung.
  1439 In Wahrheit entsteht es täglich mit der Leistung und vergeht mit
  1440
  1441 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s39.png
  1442 ||
  1443 ||#
  1444 #||
  1445 ||
  1446
  1447 - 40 -
  1448
  1449 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
  1450 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
  1451 aufsteigen und wieder in's Nichts zurückfallen, verursacht wird.
  1452      Es könnte hier natürlich nicht unsere Aufgabe sein, die
  1453 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern
  1454 wollen, das sind die Zvvuvvsammenhänge, sowiet sie das gezeichnete Bild
  1455 vollenden müssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
  1456 doch die Hauteinwände betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
  1457 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfähige Konsum-
  1458 güter repräsentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten
  1459 Profitstreben der Privatwirtschaft überlassen. Sie hat selbst
  1460 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
  1461 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
  1462 in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt-
  1463 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
  1464 von Wechseln notleidend würde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
  1465 sel für ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
  1466 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf Gläubiger
  1467 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen
  1468 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
  1469 wieder einlösen. Im übrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
  1470 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die übrigen
  1471 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
  1472    Doch zurück zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
  1473 die wir mit dem gesamten erzeugten Gütervorrat gegenüber stellen,
  1474 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung
  1475
  1476 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s40.png
  1477 ||
  1478 ||#
  1479 #||
  1480 ||
  1481
  1482 - 41 -
  1483
  1484 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
  1485 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
  1486 setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen,
  1487 dann müssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
  1488 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
  1489 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
  1490 bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergänzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
  1491 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
  1492 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
  1493 suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
  1494 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
  1495 der Verkehr souverän. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld
  1496 teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen
  1497 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tätig ist, den Kapital-
  1498 markt zu speisen. In diesen Fällen steht das Geld fern seiner
  1499 eigentlichen primären Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite
  1500 Bescheinigung für unsere Leistung, die sich in realem Gute hat
  1501 niederschlagen müssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der
  1502 anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ;
  1503 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
  1504 den realen Gütern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
  1505 als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen
  1506 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
  1507 gesehen, zu leisten, weil es im Zvvuvvsammenfügen und Teilen von Wert-
  1508 einheiten auch die Güter vergleichbar und teilbar werden lässt.
  1509 Die Werteinheit schafft Preise und lässt durch sie den Güter-
  1510
  1511 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s41.png
  1512 ||
  1513 ||#
  1514 #||
  1515 ||
  1516
  1517
  1518 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s42.png
  1519 ||
  1520 ||#
  1521 #||
  1522 ||
  1523
  1524
  1525 | file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s43.png
  1526 ||
  1527 ||#